Betroffene haben Anspruch auf Leistungen der Unfallversicherung

Parkinson als Berufskrankheit: Risiko durch Pestizideinsatz bei „grünen Jobs“ in Dortmund

Durch die Anerkennung von Parkinson als Berufskrankheit durch den wiederholten Kontakt mit Herbiziden, Fungiziden oder Insektiziden während der Arbeit, haben Betroffene gegebenenfalls Anspruch auf Leistungen der Unfallversicherung. Foto: Depositphotos.com

Für Beschäftigte der „grünen Berufe“ gibt es nun eine wichtige Neuerung: Das Parkinson-Syndrom durch Pestizide wird jetzt erstmals als Berufskrankheit anerkannt, so die IG BAU Bochum-Dortmund. Damit hätten Betroffene über die Berufsgenossenschaft Anspruch auf Leistungen der gesetzlichen Unfallversicherung.

Darauf sollten Menschen mit „grünen Jobs“ achten: Parkinson-Gefahr durch Pestizide

„Wer in Dortmund auf dem Feld arbeitet oder im Gewächshaus Pflanzen hochzieht, den kann es treffen: Der Kontakt mit Pflanzenschutzmitteln kann ein erhöhtes Risiko mit sich bringen, an Parkinson zu erkranken“, warnt die Bezirksvorsitzende der IG BAU Bochum-Dortmund, Gabriele Henter.

Neben der Landwirtschaft sind Beschäftigte in der Floristik, der Forstwirtschaft und dem Gartenbau betroffen. Foto: Depositphotos.com

„Wer welche Unterstützung bekommt, hängt vom Einzelfall ab. Es reicht von der medizinischen Versorgung bis zu Geldleistungen. Betroffene müssen allerdings nachweisen, dass sie in ihrem Berufsleben mindestens 100 Tage Pestiziden ausgesetzt waren“, so Gabriele Henter von der Agrar-Gewerkschaft IG BAU.

Das gelte neben Menschen, die in der Landwirtschaft gearbeitet haben, beispielsweise auch für Beschäftigte im Gartenbau, im Forst und in der Floristik. Sogar auf dem Bau werde bei Sanierungsarbeiten mit Pestiziden gearbeitet.

Betroffene haben Anspruch auf Leistungen der Unfallversicherung

Gabriele Henter ist Bezirksvorsitzende der IG BAU Bochum-Dortmund.
Gabriele Henter ist Bezirksvorsitzende der IG BAU Bochum-Dortmund.

„Vielen ist gar nicht bewusst, wo überall Pestizide zu finden sind. Gerade im Sanitärbereich kommen häufig Baustoffe mit Anti- Schimmelmitteln zum Einsatz. Und die enthalten oft Pestizide“, erklärt Henter.

Die Gewerkschafterin rät Menschen, die in gefährdeten Branchen arbeiten, sich bei Fragen an ihre jeweilige Berufsgenossenschaft zu wenden. Allein in der Landwirtschaft sind in Dortmund nach Angaben der IG BAU Bochum-Dortmund rund 270 Menschen beschäftigt.

Viele davon hätten auch mit Pflanzenschutzmitteln zu tun, so die Agrar-Gewerkschaft. Deren Mitglieder können sich direkt an die IG BAU vor Ort wenden. Entweder per Mail an dortmund@igbau.de oder telefonisch unter der Rufnummer 02 31 / 12 30 27.


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