Das Stadtteilmanagement soll einen Fokus auf die Münsterstraße legen

Neuer Name und zusätzliche Aufgaben für das Quartiersmanagement Nordstadt

Die Vakanz beim Quartiersmanagement Nordstadt ist beendet - das neue Team startet im Oktober.
Möglichst nahtlos soll die Arbeit des  Quartiersmanagement Nordstadt weitergehen – aber neu aufgestellt. Archivbild: Alex Völkel für Nordstadtblogger.de

Das Quartiersmanagement für die Nordstadt soll – wenn der Rat grünes Licht gibt – auch nach dem Ende der aktuellen Förderperiode Ende Dezember 2024 fortgesetzt werden. Eigentlich eine Daueraufgabe, muss sich die Stadt immer wieder über neue Förderungen bemühen und dabei auch immer (mehr oder weniger) neue Schwerpunkte setzen, um eine erneute Projektförderung zu begründen. Mit einem breiter aufgestellten Stadtteilmanagement, einer städtebaulichen Sanierungsmaßnahme sowie Konzepten für mehr Grün und klimagerecht gestaltete Straßen und Plätzen plant die Stadterneuerung daher neue Impulse für die Nordstadt.

Neuer Name: Künftig soll es es ein Stadtteilmanagement geben

„Wir wollen die bisher sehr erfolgreiche Arbeit des Quartiersmanagements fortsetzen. Sie soll erweitert werden: Die Rolle aus Ansprechpartner für Bewohnerinnen und Bewohner bleibt, aber einige Arbeitsfelder sollen intensiver betrachtet werden“, betont Planungsdezernent Stefan Szuggat. „Für die gewerblichen Immobilien, Flächen und Plätze in der Münsterstraße brauchen wie eine nähere Betrachtung. Wir wollen daher das Gewerbeflächenmanagement aufweiten.”

Stefan Szuggat ist Dezernent für Umwelt, Planen und Wohnen der Stadt Dortmund.
Stefan Szuggat ist Dezernent für Umwelt, Planen und Wohnen der Stadt Dortmund. Foto: Alexander Völkel für Nordstadtblogger.de

Um diese Schritte einzuleiten, legt die Verwaltung dem Rat parallel drei separate Vorlagen zum Beschluss vor. Inhaltlich und finanziell neu aufstellen will die Stadterneuerung das „Quartiersmanagement“ unter der neuen Bezeichnung „Stadtteilmanagement“. 

Erhalten bleibt die Rolle als zentrale Anlaufstelle und Netzwerkknoten in den Quartieren, mit eigenen Veranstaltungen und Beteiligungsformaten. Auch den etablierten städtischen Quartiersfonds, der kleinere Projekte mit jährlich insgesamt 50.000 Euro fördert, soll das Stadtteilmanagement weiterhin betreuen.

Künftig soll es zusätzlich auch ein sogenanntes Sanierungsmanagement übernehmen, also die städtebauliche Sanierungsmaßnahme begleiten. Noch stärker als bislang liegt ein Schwerpunkt dann darauf, private Eigentümer:innen bei der Sanierung und Modernisierung ihrer Immobilien zu begleiten. Dies schließt auch energetische Aspekte ein. Auch Problemimmobilien bleiben im Fokus.

Geschäfts-Leerstände in der südlichen Münsterstraße beheben

Daher soll das Stadtteilmanagement für die südliche Münsterstraße zwischen Leopold- und Mallinckrodtstraße auch das Geschäftsstraßen-Management übernehmen. Das Team soll lokale Gewerbetreibende aktiveren und dabei helfen, Leerstände zu beheben.

Das Stadtteilmanagement für die ganze Nordstadt soll zunächst für zwei Jahre beschlossen werden. Für die Gesamtkosten von 1 Mio. Euro jährlich ist eine Refinanzierung in Höhe von 70 Prozent über Städtebaufördermittel angestrebt. 

Um allerdings die kontinuierliche Arbeit an dieser wichtigen Stelle auch bei Ausbleiben der Bewilligung zu ermöglichen, schlägt die Verwaltung einen Finanzierungsbeschluss ohne Fördervorbehalt für zwei Jahre vor.

Neues Sanierungsgebiet im Quartier Nordmarkt geplant

Auch das Ordnungsamt ist Mieter in dem Gebäudekomplex am Nordmarkt.
Das Quartier rund um den Nordmarkt gehört zu den herausforderndsten Stadtquartieren in Dortmund. Foto: Alex Völkel für Nordstadtblogger.de

Für ein rund 75 Hektar großes Sanierungsgebiet im Quartier Nordmarkt schlägt die Stadterneuerung den Beschluss einer Sanierungssatzung vor.

Dies leitet eine sogenannte städtebauliche Sanierungsmaßnahme ein, in der private und öffentliche Maßnahmen eng verzahnt dazu beitragen, den Gebäudebestand aufzuwerten. 

In der Folge können private Sanierungen zum Beispiel steuerlich besonders begünstigt werden, während gleichzeitig erweiterte Genehmigungspflichten etwa für Umbauten gelten. Alle betroffenen Eigentümer*innen werden hierzu gesondert informiert.

Konzepte für mehr Grün, bessere Gestaltung und Klimaanpassung

Parallel will die Stadterneuerung drei Konzepte beauftragen, die Bestandteile des im Dezember 2023 beschlossenen Integrierten Handlungskonzepts „Zentrale Nordstadt“ sind. Ein Planungsbüro soll ein Grünordnungskonzept erarbeiten, konkrete Klimaanpassungsmaßnahmen entwickeln und Nutzungs- und Gestaltungskonzepte für Plätze und Straßenräume aufstellen. 

Da die Themen eng miteinander verzahnt sind, plant die Stadt, die drei Aufgaben in einem Auftrag zu vergeben. Veranschlagt sind dafür Kosten in Höhe von 500.000 Euro. Beantragt ist die Refinanzierung von 70 Prozent aus Städtebaufördermitteln. Auch hier soll aber ein Beschluss ohne Fördervorbehalt gefasst werden.


HINTERGRUND:

Städtebauliche Sanierungsmaßnahme im Südlichen Nordmarktquartier

Der Geltungsbereich des neuen Sanierungsgebietes Südliches Nordmarktquartier. Karte: Stadt Dortmund

In einem rund 75 Hektar großen Gebiet, das die Quartiere rund um den Nordmarkt, das Schleswiger- und das Brunnenstraßenviertel sowie die südliche Münsterstraße umfasst, soll eine städtebauliche Sanierungsmaßnahme durchgeführt werden.

Die gesetzlich vorgeschriebenen Vorbereitenden Untersuchungen haben ergeben, dass substanzielle Mängel im Gebäudebestand und den Blockinnenbereichen vorliegen, die funktionale Schwächen im öffentlichen Raum und im Verkehrsbereich verursachen.

Das geplante Sanierungsgebiet mit dem Namen „Südliches Nordmarktquartier“ ist deutlich kleiner als das ursprüngliche Untersuchungsgebiet von 263 Hektar. Es wird ein vereinfachtes Sanierungsverfahren angewendet, bei dem keine Sanierungskosten auf alle Eigentümer*innen umgelegt werden. Die Bodenrichtwerte sollen durch die Maßnahme voraussichtlich nicht signifikant steigen.

Die Stadt plant, Genehmigungsvorbehalte für Veränderungen an Wohnungsbeständen gemäß § 144 BauGB zu nutzen, um die Sanierungsziele zu erreichen. Die Sanierungsmaßnahme ist auf 15 Jahre angelegt.

Foto: Leopold Achilles für Nordstadtblogger.de

Das erste Sanierungskonzept, das im Rahmen der Vorbereitenden Untersuchungen erstellt wurde, sieht vor, dass die zentrale Nordstadt aus lebenswerten und sozial ausgewogenen Quartieren besteht. Es soll ein zeitgemäßer Wohnraum geschaffen werden, der breite Bevölkerungsgruppen anspricht, sowie ein attraktives Wohnumfeld.

Die öffentlichen Räume sollen zu Aufenthalt, Begegnung und Interaktion einladen, wobei die Bewohner*innen kontinuierlich einbezogen werden.

Die Zielperspektiven und Maßnahmen zur Erreichung dieser Ziele sind eng mit dem im Jahr 2023 beschlossenen Integrierten Handlungskonzept „Zentrale Nordstadt“ verknüpft.

 

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