Ralf Schmidt plant trotzt mehrerer Brände einen originalgetreuen Wiederaufbau

Engagierter Imker verschafft altem Hof in Dortmund-Somborn eine neue Zukunft

Detlef Niederquell, stellvertretender Leiter des Fachbereichs Liegenschaften (l.) und Imker Ralf Schmidt freuen sich, dass der Hof Schulte-Somborn unerwartet eine Zukunft hat. Foto: Christian Schön für die Stadt Dortmund

Der Abriss der Brandruine in Dortmund-Somborn war schon beschlossene Sache. Jetzt die Wende: Ein stadtbekannter Imker will den Hof originalgetreu wieder aufbauen. Die Idee überzeugt auch die Stadt. Sie hat Imker Ralf Schmidt daher das Gelände verkauft.

Die alte Brandruine sollte eigentlich abgerissen werden

Die Stadt übernahm das prominent im Bezirk Lütgendortmund gelegene Gelände 2021. Ziel war es, den städtebaulichen Missstand an der Somborner Straße 123 nach vielen Bränden zu beseitigen.

Mehrere Brände haben Spuren hinterlassen. Foto: Christian Schön für die Stadt Dortmund

Der Fachbereich Liegenschaften prüfte sorgfältig alle Optionen und wog die Alternativen ab. Der Flächennutzungsplan setzt für das Grundstück eine landwirtschaftliche Nutzung fest.

Der Abriss des Hofes Schulte-Somborn und eine Zukunft als Grünland mit Pferdekoppel schienen am Ende die beste Lösung zu sein.

Denn die Brandruine war nicht mehr standsicher und somit eine Gefahr für die immer wiederkehrenden, illegalen Besuche. Der Rückbau der Überreste war bereits beauftragt.

Imker Ralf Schmidt: „Dieser Hof gehört erhalten“

Dann wendete sich das Blatt. Imker und Tierwirtschaftsmeister Ralf Schmidt, der in Sölde einen großen Hof betreibt, kam auf die Stadt zu mit seinem Wunsch, den Hof originalgetreu wieder aufzubauen. „Dieser Hof gehört erhalten“, sagt Schmidt.

Der Hof Schulte-Somborn hat mehrfach gebrannt und sollte bald abgerissen werden. Imker Schmidt baut ihn nun nach und nach wieder auf. Foto: Christian Schön für die Stadt Dortmund

Es folgten viele Gespräche, bis der Verkauf dann am 7. März über die Bühne gehen konnte. Über die Summe vereinbarten beide Seiten Stillschweigen.

Durch den Wiederaufbau der Hofstelle und die Nutzung als Imkerei und Hofladen bleibt der dörfliche Charakter im Sinne eines harmonischen Stadtbildes erhalten.

Der Fachbereich Liegenschaften ist überzeugt: Für den Stadtteil Somborn ist das die bessere Variante als ein Abriss. Und solange sich der Wiederaufbau streng an das Vorbild des Originals hält, gilt für den Bau ein Bestandsschutz.

Hof soll zur Imkerei mit Tierhaltung und Hofladen werden

Ralf Schmidt ist oft an dem alten Hof vorbeigefahren und war immer angetan von ihm. Als er erfuhr, dass die Überreste abgerissen werden sollten, war sein Interesse geweckt. Mit dem Wiederaufbau alter Gemäuer und Fachwerkhäuser kennt sich Schmidt aus.

Für den Wiederaufbau will der Imker die vorhandenen Baustoffe wiederverwertet. Foto: Christian Schön für die Stadt Dortmund

Im Laufe der Jahre hat er viel Erfahrung und Wissen gesammelt. In seinem Besitz finden sich mehrere „gerettete“ alte Häuser.

Schmidt wollte nicht mit ansehen, dass der Hof Schulte-Somborn einfach so komplett verschwindet. Ihn wieder aufzubauen, war genau die richtige Herausforderung zur rechten Zeit.

Der Hof Schulte-Somborn soll als Bauernhof mit Hofladen neu entstehen. Schmidt plant den Betrieb einer Imkerei mit Hühnerhaltung, Enten, Gänsen, Schafen, Ziegen und Schweinen.

Ralf Schmidt setzt beim Wiederaufbau auf Nachhaltigkeit

Die vorhandenen Baustoffe möchte der Imker wiederverwerten. Sein Projekt will er in mehreren Schritten realisieren. Bis zur Gesamtfertigstellung als Gebäudeensemble wird es ein paar Jahre brauchen. Möglichst schnell möchte er loslegen, damit schon bald ein erster Teil nutzbar wird.

Erste Arbeiten hat Ralf Schmidt bereits angestoßen, indem er Müll auf dem Gelände entsorgt hat. Auch der Bauzaun ist wieder hergerichtet. Als nächstes sollen die Baustelle gesichert und Gebäudeöffnungen geschlossen werden.

Der schnelle Renovierungsstart und die Präsenz auf dem Gelände sollen Unbefugte davon abhalten, das Gelände zu betreten.


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