Regisseur und KJT-Intendant Andreas Gruhn nimmt sich mit der nächsten Premiere am kommenden Freitag, 23. Februar 2024, im Kinder- und Jugendtheater eines Stoffs an, der die schreckliche Bilanz des Krieges zieht und die Verantwortung des Einzelnen in den Mittelpunkt stellt.
Einer der wichtigsten Texte der Nachkriegsliteratur
Wolfgang Borchert schrieb sein Drama „Draußen vor der Tür“ innerhalb weniger Tage im Krankenbett und starb mit nur 26 Jahren an den Folgen einer Lebererkrankung aus seiner Kriegszeit.
Die Uraufführung fand 1947 in den Hamburger Kammerspielen statt. Das Stück wurde in 40 Sprachen übersetzt und avancierte schnell zu einem der wichtigsten Texte der Nachkriegsliteratur. Auch Borchert ist ein „Heimkehrer“, genau wie sein Protagonist Beckmann.
Im Fokus steht die Auseinandersetzung mit den verheerenden Auswirkungen des Krieges auf die moralischen Haltungen und Wertvorstellungen der Menschen. Schuldgefühle lasten schwer auf Beckmanns Schultern, er will die Verantwortung nicht mehr tragen.
Fast das gesamte Ensemble ist in die Produktion involviert
Jeglicher Lebenswille ist ihm verloren gegangen. Er hat weder ein Zuhause noch eine Familie, zu der er nach drei Jahren der Kriegsgefangenschaft zurückkehren könnte. Seine Frau hat einen neuen Mann, die Eltern sind tot.
Ausgangspunkt des Dramas ist der gescheiterte Selbstmordversuch Beckmanns, der sich in der Elbe zu ertränken versucht. In großer Besetzung steht mit Jan Westphal, Sar Adina Scheer, Annika Hauffe, Andreas Ksienzyk, Johanna Weißert, Thomas Ehrlichmann und Rainer Kleinespel fast das gesamte Ensemble des Kinder- und Jugendtheaters auf der Bühne.
Für die Ausstattung ist Oliver Kostecka verantwortlich. Jacqueline Rausch ist Dramaturgin der Produktion. Die Inszenierung wird für ein Publikum ab 14 Jahren empfohlen.
Wenige Restkarten für die Premiere am 23. Februar 2024 um 19 Uhr gibt es für 7 Euro an der Vorverkaufskasse im Kundencenter (Platz der Alten Synagoge), unter www.theaterdo.de oder 0231/50-27222. Weitere Termine sind Mittwoch, 6., Donnerstag, 7. und Freitag, 8. März, jeweils um 11 Uhr. Weitere Vorstellungen folgen.