„Begegnung verändert – AWO aktiv im Quartier“ hatte die Arbeiterwohlfahrt Dortmund als Motto für die Konferenz formuliert. Dass diese Worte gut gewählt waren, bekräftigten die Gastredner in ihren Grußworten. Oberbürgermeister Thomas Westphal hob hervor: „Zusammenhalt in Dortmund entsteht aus starken Nachbarschaften, wo Menschen sich auf Augenhöhe begegnen, wo man sich kümmert, wo man hinschaut und redet und wo klar ist, dass alle Teil unserer Stadt sind. Der Klebstoff solch solidarischer und demokratischer Nachbarschaften ist in Dortmund die Arbeit der AWO. Gerade aktuell ist diese Arbeit besonders wichtig, denn das solidarische Dortmund steht klar gegen rechts.“
Aktiv sein im Quartier sowie Haltung und Werte als Themen der Arbeit
Zentrale Aufgabe der Unterbezirkskonferenz ist die Wahl eines Vorstandes. Mit großer Mehrheit bestimmten die 116 Delegierten erneut Landtagsabgeordnete Anja Butschkau zur Vorsitzenden der Dortmunder AWO.
Zu ihren Stellvertreter*innen wurden Ulrike Matzanke und Werner Rabenschlag gewählt. Auch die zehn Beisitzenden wurden neu bestimmt. Die Wahlen leitete souverän das Präsidium mit Jutta Reiter (DGB), Ralf Stoltze (MdL) und Jens Peick (MdB, Vorsitzender SPD Dortmund).
Um aktiv sein im Quartier und um Haltung und Werte ging es nicht nur in dem Leitantrag, sondern auch in den weiteren Anträgen, die zu beraten und zu verabschieden waren. So stimmten die Delegierten der Forderung zu, dass die Arbeiterwohlfahrt ihre wertegebundene Interessenvertretung im Quartier positionieren und ihre Öffnung nach außen im Quartier zukünftig verstärken wird.
Hier sind vor allem die AWO-Begegnungsstätten als Ankerplatz im Quartier zu sehen, die als Stadteilzentrum zu identifizieren und weiter zu entwickeln sind.
Mit dem Initiativantrag „Nie wieder ist jetzt!“ setzen sich die AWO Dortmund und ihre Tochterunternehmen aktiv gegen Rechtsextremismus dafür ein, dass in den kommenden Monaten verstärkt mit gemeinsamen Aktionen für den Erhalt der Demokratie mobilisiert und über die aktuelle Gefährdung durch rechtsnationale, rassistische Vorhaben aufgeklärt wird.
Herausforderungen für das Unternehmen AWO
Die unternehmerische Seite der Dortmunder Arbeiterwohlfahrt stellte der neue Geschäftsführer Tim Hammerbacher vor. Da er erst kurz im Unternehmen ist, verwies er auf den Geschäftsbericht der letzten vier Jahre, der die Entwicklungen sehr gut wiedergibt.
Vielmehr ist ihm wichtig, dass die AWO als Wohlfahrtsverband verpflichtet ist, auf die Probleme und Herausforderungen hinzuweisen, für die Menschen Partei zu ergreifen, ihnen Gehör zu verschaffen und im Rahmen unserer Möglichkeiten Einfluss zu nehmen.
AWO-Verdienstmedaille für jahrzehntelanges Engagement
Eine Unterbezirkskonferenz ist der würdige Rahmen, um verdiente Mitglieder zu ehren: Nach dem Werten des Verbandes gewirkt haben seit Jahren und Jahrzehnten drei Personen, die mit der AWO-Verdienstmedaille ausgezeichnet wurden: Heinz Drees, Bärbel Kannenberg und Wolfgang Wittke. Sie wurden vom AWO-Bezirksvorsitzenden Michael Scheffler geehrt.
Heinz Drees ist seit elf Jahren Vorsitzender im Ortsverein Wichlinghofen, er hat den Ortsverein nicht nur auf eine solide finanzielle Basis gestellt, sondern auch den AWO-Treff zusammen mit seiner Frau Elvira gestaltet und organisiert bis heute das gesamte Programm.
Bärbel Kannenberg ist seit 1998 im Vorstand des Ortsvereins Asseln/Husen/Kurl. Darüber hinaus ist sie seit vielen Jahren im Vorstand des Kinder- und Jugendförderungswerkes des Ortsvereins tätig und engagiert sich im Stadtbezirk und darüber hinaus.
Wolfgang Wittke ist seit 2012 Mitglied des Unterbezirks-Vorstandes als Beisitzer und Revisor. Er engagiert sich zudem in Fachausschüssen. Seit 2008 ist er aktiver und sehr engagierter Vorsitzender des Ortsvereins Hörde-Nord und leitet mit seiner Frau Roswitha mit viel Engagement die Begegnungsstätte.
Ehrenabzeichen für Aktive, Skulptur für ehemalige Vorstände
Drei engagierte Frauen erhielten das Ehrenzeichen der Arbeiterwohlfahrt, da sie sich in ihren Ortsvereinen, unabhängig davon, ob sie dort eine Funktion übernommen haben oder nicht, seit Jahren, zum großen Teil seit Jahrzehnten, außerordentlich engagieren. Das sind aus dem Ortsverein Benninghofen-Wellinghofen Annegret Schäfer, aus Hörde Süd Roswitha Wittke und aus Asseln/Husen/Kurl Dagmar Vollrath.
Eine ganz besondere Auszeichnung erhielten dann noch acht Personen, die nach Jahren, zum Teil Jahrzehnten, ihre Ehrenämter niederlegten: Eine von Günter Rückert entworfene Skulptur von Elisabeth Kirschmann-Röhl, der jüngeren Schwester der AWO-Gründerin Marie Juchacz.
Kirschmann-Röhl hat nicht nur selbst unverzichtbare Arbeit für die AWO in deren ersten Jahren geleistet, sie war auch für ihre Schwester eine unverzichtbare Stütze. Womöglich, weil sie bereits 1930 im Alter von nur 42 Jahren starb, sind ihre großen Verdienste in Vergessenheit geraten.
Mit der Skulptur wurde Hans-Jürgen Unterkötter, Ewald Schumacher, Brigitte Steins, Karlheinz Heinrich, Friedhelm Mocek, Oliver Schroer, Brigitte Jülich und Manuela Stens für ihr teils sehr langjähriges Engagement gedankt.
Anm.d.Red.: Haben Sie bis zum Ende gelesen? Nur zur Info: Die Nordstadtblogger arbeiten ehrenamtlich. Wir machen das gern, aber wir freuen uns auch über Unterstützung!
Mehr zum Thema bei nordstadtblogger.de:
Tim Hammerbacher tritt die Nachfolge von Mirja Düwel bei der AWO in Dortmund an