Neue Veranstaltungsstätte hat große Pläne und E-Sport von Weltklasse

Zocken bis die Schwarte kracht: Erstes „Gaming Festival Weekend“ im BaseStack in Dortmund

Vom 2. bis 4. Februar 2024 zeigen die Profis der Szene, wohin die Reise im Sport der Zukunft geht. Dennis Ewert

Wer an diesem ersten Februar-Wochenende offen für einen Ausflug in eine andere Welt ist, dürfte beim ersten „Gaming Festival Weekend“ im BaseStack voll auf seine Kosten kommen. Vom 2. bis 4. Februar 2024 zeigen die Profis der Szene, wohin die Reise im Sport der Zukunft geht.

Dortmunds erste E-Sport-Arena eröffnete im November 2023

Wer in jüngerer Zeit mal durch die Kampstraße gelaufen ist, wird von dem nahezu unerwarteten Verschwinden der Bauzäune und Bretterwände positiv überrascht gewesen sein. Denn nach nur einer gefühlten Ewigkeit ist der Blick nun endlich frei für die erste Dortmunder E-Sport-Arena.

BaseStack | Das neue E-Sport-Paradies Eingang am Boulevard Kampstraße Dennis Ewert

Namensgeber des ersten Dortmunder Wettkampf-Centers „BaseStack“ sind dieselben findigen Leute, die bereits das Multifunktionshaus „Basecamp“ aufgebaut haben. Neben Hotel in zentraler Bestlage, Studierendenwohnheim, Rooftop-Bar und Fitness-Studio ist das BaseStack nun ein weiterer spannender Anlaufpunkt, der für Dortmunder:innen ebenso attraktiv ist wie für den Tourismus.

Im bereits im November 2023 eröffneten E-Sport-Event-Center am Boulevard Kampstraße haben Fans und Neugierige beim heute startenden Gaming Festival die Gelegenheit, hautnah zu erleben, wie der BVB eFootball spielt und warum die Unicorns of Love zu den beliebtesten E-Sportlern der Welt gehören.

LoL, Sim Racing, FC24: E-Sport-Sprachkurs für Anfänger:innen

Weil sich „elektronischer Videospiel-Wettkampfsport“ einfach nicht gut anhört, stammen die meisten Begriffe im E-Sport aus der englischen Sprache. Das „Stack“ in „BaseStack“ bedeutet eigentlich „Stapel“, zum Beispiel wie man ihn aus Kartenspielen kennt. Im E-Sport ist der „Stack“ aber eine Taktik, bei der sich alle Spieler eines Teams an einem Spot versammeln, quasi ’stapeln‘. Und stapeln werden sich die Fans auch bei den zahlreichen Turnieren beim ersten „Gaming Festival Weekend“.

Basestack Workspaces Dennis Ewert

Die drei wichtigsten Disziplinen im E-Sport sind Echtzeit-Strategiespiele wie „League of Legends“ (LoL), Ego-Shooter und Sportsimulationen wie Sim Racing, eine realitätsnahe und mental wie körperlich stark anspruchsvolle Rennsimulation.

Obwohl das plattformübergreifende Free-to-play-Spiel „Fortnite“, laut Sandra Wenzelmann, Pressefrau bei BaseStack, noch immer zu den beliebtesten Shootern der Community zählt, hat der Gaming-Markt noch viel mehr zu bieten.

Beim „RaRaLand“ – das weltweit größte Warcraft III-Gaming Event des Jahres – strömten schon zum großen Opening Mitte November über 300 begeisterte Spieler und Fans ins BaseStack, um live dabei zu sein, wie populäre Echtzeitstrategen um das Preisgeld von 10.000 US-Dollar spielten.

Hier wird Kohle gemacht: LAN-Party mit UoL und BVB E-Liga

Auch an diesem Wochenende steigt die LAN-Party in den BaseStack-Arenen. LAN ist natürlich eine englische Abkürzung und steht für Local Area Network, also ein durch mehrere Computer verbundenes lokales Netzwerk. Hier tritt das Team der Unicorns of Love am Samstag ab 10 Uhr gegen andere Teams im taktischen Ego-Shooter „Valorant“ an und verdienen damit ihren Lebensunterhalt.

Im Internet wird das Team aus Hamburg als Publikumsliebling unter den E-Sport-Organisationen gehandelt. Ein Platz im UoL-Team als Streamer oder Profi-Spieler ist ein lukratives wiewohl kurzweiliges Geschäft. Neben einem Halbjahresvertrag erhalten erfolgreiche Bewerber:innen Geldbeträge im fünfstelligen Bereich, sind aber auch einem enormen Druck ausgesetzt.

Um E-Sport-Profi zu werden, braucht es nicht nur eine extrem gute körperliche Fitness und eine hervorragende Hand-Auge-Koordination, sondern auch starke Nerven. So wundert es nicht, dass die Unicorns of Love zum BaseStack Gaming Festival auch ihren eigenen Mental-Coach mitbringen.

Das Programm, das am Freitag um 17 Uhr losgeht, verspricht spektakuläre Turniere, z.B. beim FC24-Wettkampf mit dem BVB eFootball-Team. Wer also mal wieder kein Ticket fürs Stadion ergattern konnte, kann heute Abend um 18 Uhr dem vierköpfigen eFootball-Team, offizieller E-Sport-Partner von BaseStack, beim virtuellen Kicken in einem Bundesliga-Topspiel zuschauen.

Modernes Eventing an der Schnittstelle von Gaming und Bildung

Schon beim Eintreten in das großzügige Foyer im BaseStack fällt meinem ungeübten Verstand auf, dass vieles erst dann Sinn ergibt, wenn es für Anfänger erklärt wird. Um Missverständnisse zu vermeiden, empfängt mich zum Pressegespräch dann auch direkt die Dreierspitze an CEOs, die BaseStack nach Dortmund gebracht haben.

Das Foyer lädt zu Podiumsdiskussionen und zum Verweilen. Dennis Ewert

Der Waliser Unternehmer und BaseCamp-Mitgründer Justin Hamer, die Londonerin und Chief Commercial Officer bei BaseStack, Rachel Butterworth, sowie der erfahrene Hotelier Alexander Doberstau aus Berlin führen mich durch die modernen Hallen einer mir bisher vollkommen fremden Welt.

Das innovative Konzept bietet vieles, für das es bisher in Dortmund noch keine Kategorie gibt. Eine Lizenz hat das BaseStack zunächst nur als „Vergnügungsstätte“ erhalten. Dem Verwaltungsapparat in Dortmund scheint es bis jetzt an entsprechenden Vorbildern zu fehlen, die das BaseStack von herkömmlichen Glücksspiel-Höllen und Spielotheken mit Einarmigen Banditen unterscheidet.

Auf über 1.500 Quadratmetern gibt es an 150 PCs und 13 verschiedenen Konsolen ungefähr jedes Spiel, das man sich vorstellen kann, und das verteilt auf unzählige Räume. In den schalldichten Separees, den sogenannten „Bootcamp Areas“ trainieren schon die Profis, wie zum Beispiel der BaseStack-Manager der polnischen Filiale in Łódź, Tobias Lauge Jensen, der auch noch TikTok-Star ist und extra für das Gaming Festival nach Dortmund kam.

Rundgang mit gutem Kaffee und viel Potential

Weiter gelangt man im Rundgang zu Meeting-Räumen, einem voll ausgestatteten Streaming-Studio, einem Gear Store mit Merchandise (hergestellt von einem lokalen Druckwarenhersteller) und natürlich kann sich der unterzuckerte Gamer im Café oder der Food-Bar schnelle Abhilfe verschaffen.

Co-Working Space mit 10GB Glasfaser-Anschluss. Dennis Ewert

Eine Kaffee-Kooperation hat das Unternehmen bereits mit der beliebten Dortmunder Kaffeerösterei Neues Schwarz. Neben Koffein braucht es dann nur noch Zucker und Kohlehydrate, um den Gamer glücklich zu machen.

Zu den „Beladenen Nachos“, z.B. mit Pulled Pork für 6,90 Euro, können Besucher:innen jetzt nicht mehr nur Limos, sondern sogar auch ein alkoholhaltiges Bier-Getränk bestellen. Über die aktuell erteilte Ausschanklizenz für alkoholische Getränke freut sich CEO Alex Doberstau ganz besonders, so kurz vor dem Festival, denn einfach war es nicht.

CEO spricht Klartext: „Einfach die Kids von der Straße holen“

Einfach aber scheint die Idee von BaseStack, wenn die CEO Justin und Alex über langfristige Zukunftspläne sprechen. Das junge Unternehmen versteht sich vor allem als Schnittstelle zwischen dem immer populärer werdenden und wirtschaftlich nicht unrelevanten E-Sport-Markt und anderen Bereichen.

Das erste Gaming Festival im neuen E-Sport-Event-Center BaseStack. BaseStack Dortmund

In Kürze wird ein ehemaliger Dortmunder Grundschullehrer seine Arbeit antreten, um im BaseStack Bildungsangebote wie Coding-Workshops und Weiterbildungen- bzw. Umschulungen im IT-Sektor zu installieren.

Studierende erhalten grundsätzlich einen Rabatt von 15 Prozent und bei Student Nights soll es neben dem Gaming zukünftig auch Karaoke-Abende geben. Auch die Coworking-Spaces, in denen sich digitale Nomaden für nur 15 Euro am Tag inklusive Kaffee-Flatrate an das 10GB-rasante Glasfaser-Netz anschließen können, sprechen dafür, dass der Zutritt für Interessierte unter 18 Jahren freigegeben werden muss.

Als „Veranstaltungsstätte“ will das BaseStack in der Zukunft auch Unternehmen für Teambuilding-Maßnahmen ansprechen, Kindergeburtstage veranstalten und ganz „einfach die Kids von der Straße holen“, so CEO Alex Doberstau. Das BaseStack ist neu und wichtig, weil es nicht nur für den Tourismus gedacht ist, sondern auch auf die Bedürfnisse der Dortmunder:innen achtet.

Mehr Informationen:

  • Das BaseStack befindet sich unmittelbar in der Innenstadt, Kampstr. 1, 44137 Dortmund.
  • Tickets für das Gaming Festival Weekend,  vom 2. bis 4. Februar 2024, bekommt man an der Tageskasse und auf der Website für 15 Euro pro Tag. (Eintritt ab 18 Jahren.)
  • Mehr Infos zum Programm und anderen Angeboten auf basestack.gg.

Anm.d.Red.: Haben Sie bis zum Ende gelesen? Nur zur Info: Die Nordstadtblogger arbeiten ehrenamtlich. Wir machen das gern, aber wir freuen uns auch über Unterstützung!

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