Im Jahr 2023 gab es in Nordrhein-Westfalen 166 Organspender:innen (2022: 169). Es konnten allerdings 503 Organe entnommen werden (2022: 492). „Für NRW insgesamt ein ernüchterndes Ergebnis“, so Stefan Palmowski, Vorsitzender des Netzwerkes Organspende NRW. „Dies bedeutet für uns, dass wir unsere Anstrengungen zur Information der Bevölkerung verstärken müssen.“ Insgesamt warten in NRW rund 1.800 Menschen auf eine lebensrettende Transplantation – bundesweit rund 9.000. Dies hat den Bundesrat im Dezember 2023 dazu bewogen die Bundesregierung aufzufordern, einen Gesetzentwurf zur Einführung der Widerspruchslösung vorzulegen.
Durch die Widerspruchslösung soll Organspende zum Normalfall werden
Die Widerspruchslösung gibt es in den meisten europäischen Ländern – z.B. Österreich, Frankreich, Italien, Spanien, Portugal, Belgien, den Niederlanden und Großbritannien. Es bedeutet, dass Organspende grundsätzlich zum Normalfall wird.
Jede:r gilt automatisch als Organspender:in – außer man selbst oder Angehörige widersprechen. Bisher sind Entnahmen in Deutschland nur möglich, wenn jemand ausdrücklich zustimmt. Das Ziel einer Neuregelung ist, die Zahl der Organspender:innen zu erhöhen.
Dies würde der Einstellung einem Großteil der Bevölkerung in Deutschland entsprechen – nach einer aktuellen Umfrage der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) haben 84 Prozent der Befragten eine positive Einstellung zur Organspende. Aktuell haben aber nur 44 Prozent einen Organspende-Ausweis.
„Wir freuen uns sehr über die Entscheidung des Bundesrates,“ so Stefan Palmowski, Vorsitzender des Netzwerkes Organspende NRW e.V. „die Einführung der Widerspruchslösung bedeutet für viele chronisch erkrankte Menschen, dass eine lebensrettende Transplantation in greifbarer Nähe wäre.“
Netzwerk Organspende NRW e.V. informiert, vermittelt und bietet Aufklärungsmaterial
Nach Information der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) liegt die Zahl der Spender:innen pro eine Million Einwohner:innen in NRW nur bei 9,1 – noch unter dem Bundesdurchschnitt von 11,4. Die höchste Spender:innen-Zahl gibt es in Hamburg mit 25,3 – die niedrigste in Schleswig-Holstein mit 8,8.
Das Netzwerk Organspende NRW e.V. vermittelt an Organisationen, Schulen und Firmen Referentinnen und Referenten zum Thema Organspende und Transplantation, die qualifiziert und aus eigener Erfahrung über das Thema berichten können. Darüber hinaus kann eine Foto-Wanderausstellung zum Thema Organspende kostenfrei angefordert werden. Die Geschäftsstelle des Netzwerkes ist unter der Telefonnummer 0234/ 97 83 54 30 erreichbar.
Weitere Informationen finden Sie unter: www.netzwerk-organspende-nrw.de und www.lebensritter.de.
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Netzwerk Organspende NRW e.V. vom Erfolg überrollt Spenderausweis-Bestellungen fluten die Geschäftsstelle (PM)
Die Idee war klasse: auf der Website des Netzwerkes Organspende NRW e.V. – http://www.lebensritter.de – konnte kostenlos ein personalisierter Organspende-Ausweis bestellt werden. Die Zeit des zerknitterten oder des unleserlichen Ausweises hatte ein Ende.
Dieses Angebot nahmen allerdings innerhalb kürzester Zeit über 14.000 Menschen an. Mit der Folge, dass die beiden Mitarbeiterinnen nun täglich hunderte Briefe ausdrucken, eintüten und frankieren müssen.
„Uns entstehen dadurch nicht unerhebliche Kosten für Papier, Umschläge und Porto,“ so die Geschäftsführerin Konstanze Birkner. „Darüber hinaus kommen wir zu unserer eigentlichen Aufgabe nicht mehr.“
Das Netzwerk Organspende NRW e.V. ist ein Zusammenschluss von Selbsthilfeorganisationen, die sich mit den Themen Organspende und Transplantation beschäftigten. Der Verein informiert die Bevölkerung an Info-Ständen und auf Veranstaltungen über das Thema Organspende. Ziel ist, die Zahl der lebensrettenden Organspenden zu erhöhen.
Um den Versand der Organspende-Ausweise an einen Dienstleister zu übergeben, fehlen leider die finanzielle Mittel. Wenn sich kein Sponsor findet, muss das Angebot schweren Herzens von der Internet-Seite gelöscht werden.
Weitere Informationen unter: http://www.netzwerk-organspende-nrw.de oder telefonisch in der Geschäftsstelle des Netzwerkes: 0234/ 9783 5430