Rat entscheidet über Programm mit 25 Mio. Euro Volumen

Straßenoffensive: Die Stadt will eine Vielzahl von Nebenstraßen in den Bezirken sanieren

Nicht alles, was 18 Löcher hat, ist ein Golfplatz. Viel häufiger sind es die Nebenstraßen in Wohngebieten. Archivfoto: Alexander Völkel für nordstadtblogger.de

Zumindest bei diesen Straßen will die Stadt den Turbo zünden: Wenn der Rat in seiner Dezember-Sitzung grünes Licht gibt, will das Tiefbauamt in den Jahren 2024 und 2025 zwei Dutzend Anliegerstraßen bzw. Quartiere sanieren, ohne das die dortigen Eigentümer:innen mit Anliegergebühren zur Kasse gebeten werden. Dafür sind 25 Millionen Euro im städtischen Haushalt eingeplant.

Zwei Drittel der Straßen sind in einem schlechten bis sehr schlechten Zustand

Auf 2060 Kilometer erstreckt sich das Dortmunder Straßennetz. Viele Straßen sind in einem schlechten Zustand, weil sie seit Jahrzehnten nicht grundlegend erneuert wurden. „Zwei Drittel der Straßen sind in einem schlechten bis sehr schlechten Zustand“, berichtet Baudezernent Arnulf Rybicki.

Um den Zustand dieser Anliegerstraßen zu verbessern, plant die Stadt Dortmund eine Straßenoffensive. Diese umfasst neben den Anliegerstraßen auch stark genutzte Verbindungsstraßen in den Quartieren. Für jeden Stadtteil wurden Quartiere festgelegt, deren Straßen über größere Abschnitte in auffällig schlechtem Zustand sind.

Dank einer Datenbank hat das Tiefbauamt genaue Informationen darüber, wie es um einzelne Bereiche bestellt ist. Auf dieser Grundlage wurden die Straßen in den einzelnen Bezirken für das Sanierungsprogramm ausgewählt. In die Bewertung floss auch ein, wie häufig Beschäftigte der Straßenunterhaltungskolonne kurzfristig tiefe Schlaglöcher und andere Gefahren für den Verkehr beseitigen mussten.

Faktor Zeit ist entscheidend, um ein Landesprogramm nutzen zu können

Ein wichtiger Faktor ist aber auch, ob die Arbeiten 1:1 durchgeführt werden können. Soll heißen: Nach der Sanierung wird sich dort – mit Ausnahme der Beseitigung der Schäden – nichts verändert haben. Am Querschnitt der Straße und der Aufteilung der Verkehrsfläche wird sich dort nichts verändern.

Baudezernent Arnulf Rybicki Foto: Anja Cord für Nordstadtblogger.de

Wir werden die Straßen wieder in genau der gleichen Aufteilung herrichten wie vorher. Das macht es am schnellsten, weil wir uns sämtliche Planungsschritte sparen. Das sind nicht die teuersten Schritte, aber die, die die meiste Zeit brauchen“, verdeutlicht Rybicki und verweist auch auf die dann nötige umfangreichste Abstimmung mit Bürgerschaft und Gremien. 

Der Faktor Zeit ist bei dem Sanierungsprogramm wichtig. Nicht mit Blick auf die nächste Kommunalwahl, sondern wegen der Berücksichtigung eines Landesprogramms. Bei solchen kleinen Straßen werden normalerweise anteilig Anlieger:innen nach dem Kommunalabgabengesetz zur Kasse gebeten. 

Das ist ein Grund, warum die Sanierung über Jahre und Jahrzehnten herausgezögert wurde, um die Menschen nicht mit KAG-Gebühren zu belasten. Doch nun übernimmt das Land zumindest den Anteil, den die Anlieger hätten zahlen müssen. Daher drückt die Stadt aufs Tempo – der städtische Anteil muss allerdings weiter von der Kommune getragen werden.

Alle zwei Jahre soll es eine neue Straßenliste zur Abarbeitung geben

Der nötige Aufwand bei den jetzt anvisierten Straßen ist sehr unterschiedlich:  Teilweise sind die Schäden so groß, dass der gesamte Oberbau der Fahrbahn umfassend erneuert werden muss. Der Oberbau einer Straße setzt sich zusammen aus den Tragschichten und der Asphalt-Deckschicht. In anderen Fällen führt schon der Austausch der Asphalt-Deckschicht zu einem optimalen Ergebnis. Mitunter eröffnet sich das gesamte Schadensbild für die Bauleute aber erst, wenn die Arbeiten bereits begonnen haben.

Von der Sanierung profitieren nach Ansicht der Stadt die Anwohner:innen der Quartiere – aber auch alle anderen Menschen in Dortmund hätten etwas davon. Denn durch die Straßenoffensive verbessere sich der Zustand des gesamten Straßennetzes nach und nach deutlich.

Der Rat entscheidet in seiner Dezembersitzung über das Programm mit einem Gesamtvolumen von rund 25 Mio. Euro. Die Umsetzung soll in den Jahren 2024 und 2025 erfolgen. Alle zwei Jahre wird das Tiefbauamt dem Rat dann eine neue Liste mit Anliegerstraßen aus den Bezirken zur Abstimmung vorlegen.

Das sind die bisher zur Sanierung vorgesehenen Nebenstraßen

Unterschiedlicher Aufwand: Mal muss die Deckschicht erneuert werden, mal der gesamte Unterbau. Foto: Alexander Völkel für nordstadtblogger.de

Diese Straßen stehen in den kommenden beiden Jahren auf dem Plan. Kurzfristige Veränderungen sind möglich, wenn klar wird, dass sie Sanierung nicht im geplanten Zeitfenster erledigt werden kann. Dann kommen Straßen von einer Reserveliste zum Zuge. ___STEADY_PAYWALL___

  • Innenstadt-Nord: Fliederstraße, Wielandstraße, Kleiststraße, Rückertstraße, Kleine Rückertstraße und Kleine Herderstraße
  • Innenstadt-Ost: Adickestraße, Schönaichstraße, Thomas-Mann-Straße und Gerhart-Hauptmann-Straße
  • Innenstadt-West: Schafackerweg, Oberbank, Flözweg, Zechenstraße, Wortmannsweg, Tengelmannweg und Grasenkamp
  • Aplerbeck: Mondstraße, Neißestraße, Schwerter Straße, Werrastraße und Witthausstraße
  • Brackel: Albroweg, Donnerstraße, Ertmarweg und Randolfweg
  • Eving: Maienweg, Teislerweg, Vestingweg und Im Velm
  • Hombruch: Nachtigallenweg, Kukucksweg, Zaunkönigweg, Kolibiriweg, Rotkehlchenweg, Kiebitzweg, Schwarzdrosselweg, Regenpfeifferweg und Rebhuhnweg
  • Hörde: Brunnenweg, Buschweg, Mirabellenweg, Erlenweg, Kirschweg, Pfirsichweg, Heckenrosenweg, Laubenweg und Weintraubenweg
  • Huckarde: Heribertstraße, Ermbachstraße, Erenbertstraße und Thoniesstraße
  • Lütgendortmund: Uranusstraße, Junoweg, Brache, Stemmkeweg, Oberdelle und Neptunstraße
  • Mengede: Paul-Fleming-Straße, Ristweg, Weckherlingweg und Waterloostraße
  • Scharnhorst: Am Mergelbruch, An der Halde, Am Bergfeld, Hamey, Im Wiesenkamp, Merckenbuschweg und Avermannstraße

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Reaktionen

  1. Auftakt der Dortmunder Straßenoffensive: Stadt saniert Fahrbahn auf dem Teislerweg in Eving (PM)

    Die Stadt Dortmund saniert ab Montag, 3. Juni, Abschnitte des Teislerwegs in Eving. Die Arbeiten erfordern eine Vollsperrung des Teislerwegs sowie des Bensbergwegs. Die Zufahrt für Anlieger*innen und Rettungsfahrzeuge ist weiterhin möglich. Neben den Asphaltbelägen werden zum Beispiel auch Gullys, Schächte und Entwässerungsrinnen erneuert.

    Die Sanierung bildet den Auftakt der so genannten Straßenoffensive der Stadt Dortmund. Das Sanierungsprogramm nimmt Anliegerstraßen in den Bezirken ins Visier und wird alle zwei Jahre neu aufgelegt.

    Nach dem Teislerweg sind in unmittelbarer Nähe die Straßen Maienweg, Brechtener Straße, Im Velm und Vestingweg an der Reihe. Rund sieben Wochen werden alle Arbeiten dauern.

    Anliegerstraßen im Fokus

    Auf 2.060 Kilometer erstreckt sich das Dortmunder Straßennetz. Viele Straßen sind in einem schlechten Zustand, weil sie seit Jahrzehnten nicht grundlegend erneuert wurden. Dank einer Datenbank hat das Tiefbauamt genaue Informationen darüber, wie es um einzelne Bereiche bestellt ist. Auf dieser Grundlage werden die Straßen in den einzelnen Bezirken für das Sanierungsprogramm ausgewählt. Für das Straßen-Sanierungsprogramm steht ein Gesamtvolumen von rund 25 Millionen Euro zur Verfügung.

  2. Straßenoffensive nimmt Straßen in den Bezirken in den Fokus: Verbesserungsprogramm startet in Brechten (PM)

    Bessere Straßen vor der eigenen Haustür und im eigenen Stadtteil – das ist ein Ziel der neuen Straßenoffensive der Stadt. Am Teislerweg in Brechten geht es los, am Donnerstag war der offizielle Baustart.

    Die Straßenoffensive der Stadt Dortmund hat begonnen. Ziel des neuen Programms: Nach und nach werden sanierungsbedürftige (Anlieger-)Straßen und wichtige Verbindungsstraßen in den Quartieren saniert oder erneuert. Am Donnerstag gab Oberbürgermeister Thomas Westphal am Brechtener Teislerweg das offizielle Startsignal. Die Verbesserungen spüren die Dortmunder*innen im eigenen Quartier: „Wir rücken die Straßen direkt vor der Haustür in den Fokus. Also jene Straßen, die in unserem Alltag die größte Rolle spielen, weil wir sie am häufigsten nutzen: auf dem Weg zur Arbeit, zum Einkaufen, beim Weg zur Schule, in der Freizeit – an jedem Tag in der Woche. Diese Straßen sollen besser werden. Den Auftakt machen wir in Brechten, von hier aus arbeiten wir nach und nach die anderen Stadtbezirke ab“, so Oberbürgermeister Westphal.

    Rat stellt 25 Millionen Euro zur Verfügung

    Der Rat der Stadt Dortmund hatte Ende 2023 die Straßenoffensive auf den Weg gebracht. Für 2024 und 2025 stehen insgesamt 25 Millionen Euro zu Verfügung. „Das Programm soll laufend fortgeschrieben werden. Alle zwei Jahre wird das Tiefbauamt dem Rat eine neue Liste mit Straßen vorlegen“, kündigt Baudezernent Arnulf Rybicki an.

    Auf 2.060 Kilometer erstreckt sich das Dortmunder Straßennetz. Viele Straßen wurden lange nicht grundlegend saniert und sind daher in keinem guten Zustand. Dank einer Datenbank hat das Tiefbauamt genaue Informationen darüber, wie es um einzelne Bereiche bestellt ist. Auf dieser Grundlage wurden die Straßen in den einzelnen Bezirken für das Sanierungsprogramm ausgewählt.

    „Wir haben Kriterien entwickelt, anhand derer wir die Straßenoffensive in jedem Stadtbezirk planen. Zum Beispiel fließt auch mit ein, wie oft die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Straßenunterhaltungskolonne einschreiten müssen, um Schlaglöcher zu beseitigen“, sagt Sylvia Uehlendahl, Leiterin des Tiefbauamts.

    Schaden ist nicht gleich Schaden

    Für jeden Stadtteil werden Quartiere festgelegt, deren Straßen sanierungsbedürftig sind. Teilweise sind die Schäden so stark ausgeprägt, dass der gesamte Oberbau der Fahrbahn umfassend erneuert werden muss. Der Oberbau einer Straße setzt sich zusammen aus den Tragschichten und der Asphalt-Deckschicht. In anderen Fällen führt schon der Austausch der Asphalt-Deckschicht zu einem optimalen Ergebnis. Manchmal eröffnet sich das gesamte Schadensbild für die Bauleute erst, wenn die Arbeiten bereits begonnen haben.

    Wie geht’s nun weiter?

    Nach dem Teislerweg sind Abschnitte des Maienwegs und der Brechtener Straße an der Reihe. Das sind die weiteren Straßen im aktuellen Programm – ohne Gewähr, denn Veränderungen und Anpassungen können sich weiterhin ergeben.

    Aplerbeck:

    Mondstraße
    Neißestraße
    Schwerter Straße
    Werrastraße
    Witthausstraße

    Brackel:

    Albroweg
    Donnerstraße
    Ertmarweg
    Randolfweg

    Eving:

    Maienweg
    Teislerweg (derzeit in Arbeit)
    Vestingweg
    Im Velm

    Hombruch:

    Nachtigallenweg
    Kukucksweg
    Zaunkönigweg
    Kolibiriweg
    Rotkehlchenweg
    Kiebitzweg
    Schwarzdrosselweg
    Regenpfeifferweg
    Rebhuhnweg

    Hörde:

    Brunnenweg
    Buschweg
    Mirabellenweg
    Erlenweg
    Kirschweg
    Pfirsichweg
    Heckenrosenweg
    Laubenweg
    Weintraubenweg

    Huckarde:

    Heribertstraße
    Ermbachstraße
    Erenbertstraße
    Thoniesstraße
    Innenstadt-Ost:

    Adickestraße
    Schönaichstraße
    Thomas-Mann-Straße
    Gerhart-Hauptmann-Straße

    Innenstadt-West:

    Schafackerweg
    Oberbank
    Flözweg
    Zechenstraße
    Wortmannsweg
    Tengelmannweg
    Grasenkamp

    Lütgendortmund:

    Uranusstraße
    Junoweg
    Brache
    Stemmkeweg
    Oberdelle
    Neptunstraße

    Mengede:

    Paul-Fleming-Straße
    Ristweg
    Weckherlingweg
    Waterloostraße

    Innenstadt-Nord:

    Fliederstraße
    Wielandstraße
    Kleiststraße
    Rückertstraße
    Kleine Rückertstraße
    Kleine Herderstraße

    Scharnhorst:

    Am Mergelbruch
    An der Halde
    Am Bergfeld
    Hamey
    Im Wiesenkamp
    Merckenbuschweg
    Avermannstraße

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