Arbeitslosenquote in Dortmund sinkt im November auf 11,6 Prozent

Arbeitsmarkt sendet im Weihnachtsgeschäft „Lichtblicke in der dunklen Jahreszeit“

Die Zahl der in Dortmund offiziell als arbeitslos gezahlten Menschen im Jahresvergleich (jeweils November).
Die Zahl der in Dortmund offiziell als arbeitslos gezahlten Menschen im Jahresvergleich (jeweils November). Grafik: Agentur für Arbeit Dortmund

Von einer klassischen Herbstbelebung konnte in diesem Jahr bisher nicht die Rede sein. Seit Monaten tritt die deutsche Wirtschaft mehr oder weniger auf der Stelle. Die bundesweit angespannte wirtschaftliche Lage ist auch regional spürbar und hat auch auf dem Dortmunder Arbeitsmarkt Spuren hinterlassen. Der November bringt nun laut der Dortmunder Arbeitsverwqltung erste „Lichtblicke in die ansonsten dunkle Jahreszeit“. Die Arbeitslosigkeit ist erstmalig rückläufig, sie sinkt um 0,7 Prozent, ein durchaus saisontypischer Rückgang für einen November.

Arbeitslosenquote sinkt auf 11,6 Prozent – im Vorjahresmonat waren es 11,0 Prozent

Im November wurden 37.661 Menschen in Dortmund offiziell als arbeitslos gezählt. Davon waren 7.833 Personen bei der Arbeitsagentur und 29.828 Menschen beim Jobcenter Dortmund gemeldet. Damit ist die Gesamtzahl der Arbeitslosen in der Stadt im Vergleich zum Vormonat um 281 Personen oder 0,7 Prozent gesunken, sie liegt gegenüber dem Vorjahr aber um 6,8 Prozent (+2.284 Personen) höher. Die Arbeitslosenquote für alle bei Agentur und Jobcenter gemeldeten Arbeitslosen sinkt leicht auf aktuell 11,6 Prozent (November 2022: 11,0 Prozent).

Heike Bettermann ist Chefin der Agentur für Arbeit in Dortmund.

„Der Arbeitsmarkt ist sehr robust, trotz anhaltend schwacher Konjunkturentwicklung verzeichnen wir erstmalig im diesjährigen Herbst eine leicht gesunkene Arbeitslosenquote. Im November haben damit einhergehend auch wieder deutlich mehr Menschen eine Erwerbstätigkeit aufgenommen als im Vormonat“, berichtet Arbeitsagentur-Chefin Heike Bettermann.

„Das sind positive Signale, die wir in so schwierigen Zeiten gerne aufgreifen. Ursächlich hierfür sind im Wesentlichen zwei Dinge. Das Weihnachtsgeschäft macht sich deutlich bemerkbar und der Handel und die Gastronomie stellen ein. Zum anderen haben wieder mehr geflüchtete Menschen mit einem Sprachkurs begonnen und stehen dem Arbeitsmarkt temporär nicht zur Verfügung“, so Bettermann.

Mehr Menschen waren auf finanzielle Hilfe durch das Jobcenter angewiesen

„Trotz saisonbedingter Lichtblicke zeigt sich der Dortmunder Arbeitsmarkt weiterhin erlahmt“, berichtet Marcus Weichert, Geschäftsführer des Jobcenter Dortmund. Im Jobcenter Dortmund waren im November 82 Menschen weniger von Arbeitslosigkeit betroffen, als es noch im Vormonat der Fall war. Insbesondere betrifft dies den Bestand arbeitsloser Frauen, der um 75 Personen gesunken ist.

Marcus Weichert ist neuer Chef des Dortmunder Jobcenters.
Marcus Weichert ist Chef des Dortmunder Jobcenters. Foto: Alexander Völkel für die nordstadtblogger.de

„Erfreulich ist, dass erstmals seit einem halben Jahr die Zahl der Langzeitarbeitslosen im Bürgergeldbezug wieder leicht gesunken ist. Die Zahl der Personen, die bereits ein Jahr oder länger als arbeitslos gemeldet sind, ist um 18 zurückgegangen. Gleichzeitig nehmen wir jedoch auch wahr, dass im zurückliegenden Monat 287 Menschen mehr auf finanzielle Hilfe durch das Jobcenter angewiesen waren“, so Weichert.

„Unsere oberste Priorität in diesen angespannten Zeiten bleibt es, für die Bürgerinnen und Bürger in Dortmund da zu sein. In dieser anspruchsvollen Arbeitsmarktlage werden wir weiter alles daransetzen, im engen Austausch mit der Stadtgesellschaft Brücken zwischen unseren Kundinnen und Kunden und lokalen Unternehmen zu bauen“, betont der Chef des Jobcenters.

Erstmaliger Rückgang bei Arbeitslosenzahlen und Unterbeschäftigung im Herbst

Arbeitslosigkeit ist kein starrer Block. Vielmehr herrscht durch die Zu- und Abgänge in bzw. aus Arbeitslosigkeit viel Bewegung. In der Stadt Dortmund wurden im November 6.213 Männer und Frauen erstmals oder erneut arbeitslos registriert. 1.576 Personen davon kamen aus einer Beschäftigung am 1. Arbeitsmarkt.

Eröffnung der Weihnachtsstadt 2023: In der Zeit vor Weihnachten gibt es vergleichsweise viele Aushilfsjobs für un- und angelernte Kräfte. Karsten Wickern | Nordstadtblogger

Das sind 28 Personen mehr als im Vormonat. 6.531 meldeten sich im November bei der Arbeitsagentur und dem Jobcenter aus der Arbeitslosigkeit ab. Von ihnen beendeten 1.451 Menschen ihre Arbeitslosigkeit wegen der Aufnahme einer Beschäftigung am 1. Arbeitsmarkt. Das sind 146 Personen mehr als im Vormonat.

In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen auch die Personen erfasst, die nicht als arbeitslos im Sinne der Sozialgesetzbücher (SGB III und SGB II) gelten, weil sie beispielsweise wegen der Teilnahme an Qualifizierungs-, Trainings- oder Beschäftigungsmaßnahmen, wegen Krankheit oder vorruhestandsähnlicher Regelungen nicht als arbeitslos gezählt werden.

Die Unterbeschäftigung ist in diesem Monat gesunken. Insgesamt sind im November 49.229 Personen in der Unterbeschäftigung registriert. Das sind im Vergleich zum Vormonat 132 Personen weniger. Die Unterbeschäftigungsquote verbleibt bei 14,8 Prozent. Der Anteil der Arbeitslosigkeit an der Unterbeschäftigung sinkt im November von 76,9 Prozent leicht auf 76,5 Prozent.

Weniger Ukrainer:innen in der Grundsicherung – Jugendarbeitslosigkeit marginal rückläufig

Seit Juni 2022 haben alle geflüchteten Ukrainerinnen und Ukrainer die Möglichkeit, in den Jobcentern einen Antrag auf Grundsicherung für Arbeitssuchende zu stellen.

Lebenslanges Lernen kann Perspektiven schaffen - auch im Beruf sind Qualifizierungen möglich.
Lebenslanges Lernen kann Perspektiven schaffen – auch im Beruf sind Qualifizierungen möglich. Foto: Alexander Völkel für die nordstadtblogger.de

Im Berichtsmonat November waren im Jobcenter Dortmund 1.901 Ukrainerinnen und Ukrainer arbeitslos gemeldet. Das sind 28 weniger als im Vormonat und 47 Personen mehr als im November 2022.

Die Jugendarbeitslosenquote ist im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozentpunkte auf 9,5 Prozent gesunken. Im November waren damit 3.281 junge Menschen unter 25 Jahren arbeitslos gemeldet. Das sind 14 Personen weniger als im Vormonat.

Damit liegt die Jugendarbeitslosigkeit weiterhin über Vorjahresniveau. Im November 2022 waren 2.999 Jugendliche unter 25 Jahren in Dortmund arbeitslos gemeldet.

Arbeitskräftenachfrage zieht zum Jahresende saisonalbedingt leicht an

Im November hat die Nachfrage der Unternehmen nach Arbeitskräften im Vergleich zum Vormonat wieder angezogen. Der Agentur für Arbeit wurden im aktuellen Berichtsmonat 626 neue Stellen gemeldet. Das sind 84 Stellen mehr als im Oktober dieses Jahres aber 7 Stellenmeldungen weniger als im Vorjahresmonat.

Foto: Alexander Völkel für Nordstadtblogger.de

Der aktuelle Stellenbestand sinkt im Vergleich zum Vormonat erstmalig in diesem Jahr unter die 4.000er Marke. 3.921 offene Stellen sind im November bei der Agentur für Arbeit gemeldet. Das sind 124 Stellen weniger als im Vormonat. Im Jahresvergleich liegt er mit einem Minus von 957 Stellen deutlich niedriger als im November des Vorjahres.

Die meisten der Agentur für Arbeit gemeldeten offenen Stellen entfallen auf die Berufsgruppen Verkauf, Lagerwirtschaft/Post/Zustellung, Gesundheits- und Krankenpflege sowie Altenpflege.

Alle Infos und Zahlen als PDF zum Download: Arbeitsmarktreport_November_2023

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  1. Damit der Verkehr auf der Schiene rollt – Einstieg in den Beruf Lokführer/in (PM)

    Donnerstag, 14. Dezember 2023, Beginn 15:30 Uhr – Präsenzveranstaltung im BiZ

    In der kommenden Woche informiert das BiZ Dortmund zu folgendem Thema: Damit der Verkehr auf der Schiene rollt – Einstieg in den Beruf Lokführer/in. Auf der Suche nach einem sicheren und verlässlichen Arbeitsplatz mit gutem Gehalt? Dann bietet der Berufseinstieg als Lokführer/in eine sehr gute Chance. In den kommenden Jahren wird eine hohe Zahl an Fachkräften der Bahnen in den Ruhestand gehen. Deshalb sollen allein in NRW bis 2025 rund 400 Lokführer/innen jährlich eingestellt werden.

    Angeboten wird die dreijährige Ausbildung in der Berufsschule, aber auch ein Quereinstieg für Menschen, die sich beruflich verändern wollen, ist möglich. Die Veranstaltung informiert über die duale Ausbildung zum Eisenbahner/zur Eisenbahnerin im Betriebsdienst sowie über die verkürzten Qualifizierungswege für Erwachsene mit Berufserfahrung. Darüber hinaus wird ein Einblick in den Bahnalltag als Lokführer/in gegeben.

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