Der verwaiste und beschlagnahmte Primat wurde aufgepäppelt

Der Zoo in Dortmund hilft bei der Auswilderung von Plumplori Onu in Bangladesch

Plumplori mit Sendehalsband: Fünf Mitarbeiter sind für den Plumploris e.V. mittlerweile im Projekt vor Ort im Schutzprojekt tätig.
Plumplori mit Sendehalsband: Fünf Mitarbeiter sind für den Plumploris e.V. mittlerweile im Projekt vor Ort im Schutzprojekt tätig. Foto: Plumploris e.V. / Marcel Stawinoga

Der im Zoo Dortmund ansässige Plumploris e.V. nimmt verwaiste und beschlagnahmte Bengalische Plumploris auf und päppelt die Primaten wenn nötig wieder auf. Nach einem Jahr in Obhut des Vereins – allerdings in Bangladesch und nicht in Dortmund – konnte der Primat Onu nun ausgewildert werden. Für den Schritt in die Natur reiste extra Hilfe an.

Für den kleinen Primaten ging es zurück in die Wildnis

Marcel Stawinoga, Kommunikationsmanager und Artenschutzkoordinator im Zoo Dortmund, reiste zum Plumplori-Projekt in Bangladesch, um bei der Auswilderung dabei zu sein. Im Zoo Dortmund sitzt der Verein Plumploris, der das Projekt im Lawachara-Nationalpark betreibt. Nach etwa einem Jahr unter Beobachtung des Plumploris e.V. war es für Onu nun an der Zeit, wieder auf eigenen Beinen zu stehen. Der nachtaktive Primat wurde in der Nacht zum 2. November ausgewildert.

Der Dortmunder Verein hatte den Bengalischen Plumplori im Mai 2022 aus illegaler Haltung übernommen, nachdem er von der in Bangladesch zuständigen Behörde beschlagnahmt und in die Obhut des Vereins gegeben wurde. Das Team vor Ort päppelte Onu wieder auf und bereitete ihn auf ein erneutes eigenständiges Leben in der Wildnis vor.

Bereits im November 2022 wurde Onu mit einem Sendehalsband im Lawachara-Nationalpark ausgesetzt. Da die Batterien des Halsbands sich dem Ende neigten, fing das Team vor Ort den Plumplori zunächst wieder ein und nahm das Band ab.

Die endgültige Auswilderung von Onu war ein emotionaler Moment

Plumplori Onu auf dem Arm von Marcel Stawinoga Zoo Dortmund
Plumplori Onu auf dem Arm von Marcel Stawinoga vom Zoo Dortmund. Foto: Plumploris e.V.

Da Onu sich im Laufe der kommenden Monate sehr gut schlug, entschied der Verein nun, ihn vollständig ziehen zu lassen – ohne Sendehalsband. Er wurde dort in die Natur gesetzt, wo das Team ihn zur Abnahme des Sendehalsbands eingefangen hatte.

„Die endgültige Auswilderung von Onu ist natürlich ein emotionaler Moment, denn ich frage mich, ob das Tier nun zurechtkommt, auch wenn Onu sich im letzten Jahr sehr gut geschlagen hat“, berichtet Marcel Stawinoga, Vorsitzender des Plumploris e.V..

„Nun haben wir aber keine Kontrolle mehr über ihn und seine Entwicklung. Aber der Zeitpunkt war einfach da, ihn ziehen zu lassen und Abschied zu nehmen. Es heißt für Onu nun, wieder komplett eigenständig in der Natur zu leben. Das ist ein schöner Moment und ich wünsche ihm alles Gute!“

Hintergrund: Plumploris in Dortmund

  • Der im Zoo Dortmund ansässige Plumploris e.V. ist seit Sommer 2021 im Plumplori-Schutz in Bangladesch aktiv, als der Verein eine entsprechende Vereinbarung mit dem Forest Department, der in Bangladesch zuständigen Behörde, unterzeichnete.
  • Fünf Mitarbeiter sind für den Plumploris e.V. mittlerweile im Projekt vor Ort tätig.
  • Die Plumplori-Rehabilitationsstation in Bangladesch betreibt der Plumploris e.V. mit finanzieller Unterstützung der Artenschutzstiftung Zoo Karlsruhe und des Zoo Augsburg.
  • Insgesamt hat der Dortmunder Verein in den letzten knapp zwei Jahren bereits 26 Bengalische Plumploris in Bangladesch ausgewildert.
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