Straßenbahn nach Zusammenstoß mit Lkw entgleist: Einsatz wird noch Stunden dauern

Nach dem Zusammenstoß zwischen einer Straßenbahn, einem Lkw und einem Auto am heutigen Donnerstag (27.7.2023) um 11.02 Uhr ist die Bundesstraße 54 im Bereich Immermannstraße / Münsterstraße aktuell noch für mehrere Stunden gesperrt.

Kreuzungsbereich bleibt über Stunden gesperrt – Ersatzverkehr für ÖPNV

Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst sind im Einsatz. Die Dauer des Einsatzes und der Bergungsarbeiten ist aktuell nicht absehbar. Die Polizei bittet Verkehrsteilnehmer:innen, diesen Bereich weiträumig zu umfahren. Die Münsterstraße, die Immermannstraße und die Eberstraße bleiben im Kreuzungsbereich gesperrt.

Gesperrt bleibt auch die wichtige Stadtbahntrasse der U41/45. Die Bahnen von DSW21 können zwischen Lortzingstraße und Minister Stein nicht fahren. DSW21 hat daher mit einem Bus und Taxen einen Ersatzverkehr eingerichtet. 

Nach ersten Erkenntnissen wurden ein Autofahrer und der Lkw-Fahrer mit leichten Verletzungen vorsorglich ins Krankenhaus gebracht. Der Stadtbahn-Fahrer und die Fahrgäste kamen mit dem Schrecken davon und wurden von der Psychosozialen Notfallversorgung in einem Bus betreut.

Spezialkran muss die Stadtbahn zurück auf die Gleise heben

Zur Unfallursache sind laut Polizei derzeit keine Angaben möglich. Vor Ort sah es aber so aus, als wenn der Lkw-Fahrer beim Abbiegen in die Immermannstraße bzw. beim Überqueren der Münsterstraße die Straßenbahn übersehen hätte, die in Richtung Eving fuhr.

Die Straßenbahn nahm den Lkw „aufs Korn“ und erwischte den Lkw hinter dem Fahrerhaus. Der Aufprall war aber so stark, dass die Bahn in Fahrtrichtung des Lkw aus den Schienen gehoben wurde. Der vordere Stadtbahn-Wagen wurde über das parallel verlaufende Schienenpaar hinweg bis auf die Münsterstraße gedrückt.

Dies erschwert nun die Bergung. Zunächst will DSW21 versuchen, ob der hintere Stadtbahnwagen – er steht zum Glück noch im Gleis – den vorderen zurückruft die Schienen ziehen kann. Dazu sollen zuvor Bleche untergelegt werden.

Sollte das nicht gelingen, muss erst ein Spezialkran kommen, der die rund 40 Tonnen Straßenbahn zurück in die Schienen hebt.  Zuvor wird dann der zweite Stadtbahnwagen abgekoppelt, was die Bergung des vorderen Wagens erleichtern wird. 

Zuvor müssen aber noch das ebenfalls in den Unfall verwickelte Auto sowie der Sattelschlepper – er ist mit einem Überseecontainer beladen – abgeschleppt werden. Die Feuerwehr pumpt zuvor alle Kraftstoffe ab. Diese hatten sich schon  – begünstigt durch den starken Dauerregen – großflächig am Unfallort verteilt. Eine Spezialfirma muss daher anschließend noch den gesamten Kreuzungsbereich reinigen, bevor der Verkehr wieder freigegeben werden kann. 

UPDATE (15.45 Uhr):

DSW21 ist es gelungen, die verunfallte Stadtbahn wieder aufs Gleis zu ziehen. Der hintere Zugteil konnte den vorderen Wagen von der Straße zurück auf die Schienen ziehen. Er wird nun langsam in Richtung Werkstatt geschleppt. Daher muss kein Bergekran mehr ausrücken.

Das Gleisbett ist offenbar auch nicht bechädigt worden. Jetzt muss noch der Lkw geborgen werden, die Schäden an der Stadtbahnstation gesichert und die Straße gereinigt werden. DSW21 geht davon aus, dass noch heute der reguläre Betrieb der U41 wieder aufgenommen werden kann.

2. UPDATE (17.35 Uhr):

Seit 17.30 Uhr kann die Stadtbahn (U41/U45) wieder ungehindert fahren. Allerdings muss vorerst die Haltestelle Immermannstraße/Klinikum-Nord aus dem Fahrplan rausgenommen werden, weil die Signalanlagen beschädigt sind. Auch das Abbiegen von der Münsterstraße (aus Fahrtrichtung Innenstadt) in die Immermannstraße beziehungsweise von der Münsterstraße in die Eberstraße (aus Fahrtrichtung Eving kommend) ist für den motorisierten Individualverkehr nicht möglich. Der Fahrweg der Straßenbahn ist mit Warnbaken abgesichert. Wann die Reparaturen abgeschlossen werden können, ist noch offen.

Mittlerweile gibt es auch Erkenntnisse zum Unfallhergang: Ersten Ermittlungen zufolge befuhr ein 61-jähriger Lastkraftwagenfahrer aus Aachen die Münsterstraße in Richtung Norden. Beim Linksabbiegen auf die Immermannstraße kollidierte er mit der parallel fahrenden U-Bahn. Durch die Wucht des Aufpralls wurde die U-Bahn teilweise entgleist. Der Lkw des Aachener wurde auf das Auto einer 70-jährigen Dortmunderin geschoben. Bei dem Unfall wurde der Lkw-Fahrer schwer und die Autofahrerin leicht verletzt. Beide wurden in ein umliegendes Krankenhaus gebracht. Der 43-jährige  U-Bahn-Fahrer (aus Dortmund) blieb unverletzt.