„Derzeit bewegen sich unsere Betriebe im Spannungsfeld der drei großen Ds: Demografie, Digitalisierung, Dekarbonisierung“, sagte Berthold Schröder, Präsident der Handwerkskammer (HWK) Dortmund, in seiner Rede beim gestrigen Jahresempfang der HWK an der Ardeystraße. Zahlreiche Entscheidungsträger aus Handwerk, Wirtschaft, Wissenschaft, Kunst und Kultur, Politik, Verwaltung, Gewerkschaften und Kirchen folgten der Einladung des Kammer-Präsidenten.
Fachkräftelücke kann nicht so schnell geschlossen werden
Geburtenstarke Jahrgänge würden in den kommenden Jahren in Rente gehen, die „Baby-Boomer“-Generation wegfallen, betonte Schröder. Schon heute fehlten an allen Ecken Fachkräfte. Gleichzeitig befänden sich die Unternehmen in einem digitalen Transformationsprozess. Das verändere das Arbeiten im Handwerk, schwere körperliche Arbeiten würden durch den Einsatz moderner Techniken erleichtert. Gleichzeitig gebe es zahlreiche Herausforderungen, die sich Handwerker im Zuge der Digitalisierung stellen müssten, wie beispielsweise Sicherheitsrisiken, ein hoher Bedarf an Investitionen und Qualifizierung. Beim Thema Dekarbonisierung seien Handwerksbetriebe gleich doppelt gefragt. Zum einen seien sie Umsetzer der Nachhaltigkeits- und Klimawende. Auf der anderen Seite würden sie in der Pflicht stehen, ihre eigenen Emissionen zu reduzieren und sich nachhaltig aufzustellen.
In diesem Zusammenhang ging Schröder auf das geplante Gebäudeenergiegesetz (GEG) der Bundesregierung ein. Schröder plädierte für eine ordnungspolitische Kurskorrektur, weniger staatliche Eingriffe und mehr Vertrauen in die Eigenverantwortung der Bevölkerung. So würden die Pläne für das neue Gebäudeenergiegesetz die Kunden so verunsichern, dass viele jetzt noch eine neue Gas- oder Ölheizung einbauen würden. Dem Klimaschutz sei damit ein Bärendienst erwiesen. Eine bessere Alternative wäre es, hier den Preismechanismus über die CO2-Bepreisung wirken zu lassen und den Menschen die Wahlfreiheit zu lassen, mit welchen technischen Maßnahmen am Gebäude am effektivsten der Verbrauch und die Kosten zu senken seien.
Nachhaltigkeits-Check soll Potentiale identifizieren
„Um unsere Mitglieder bei dieser Aufgabe zu unterstützen, hat das Handwerk in NRW den Nachhaltigkeits-Check entwickelt. Bei diesem Check geht es darum, den Stand der Unternehmen beim Thema Nachhaltigkeit zu erfassen und weitere Potentiale zu identifizieren, damit darauf aufgebaut werden kann. Die Pilotierungsphase lief Anfang des Jahres bei uns in Dortmund. Der Check soll jetzt nachjustiert und dann schrittweise in ganz NRW ausgerollt werden“, so der Kammer-Präsident.
Finanzielle Polster sind aufgebraucht
Mit Blick auf die aktuelle Lage der Betriebe erklärte der Präsident, dass die Handwerksbetriebe vor allem unter den hohen Energie- und Materialpreisen leiden würden. Die meisten könnten jedoch ihre gestiegenen Kosten nicht zur Gänze an ihre Kunden weitergeben. Durch die Corona-Pandemie seien die finanziellen Polster vieler Betriebe aufgebraucht und es bliebe wenig Spielraum, um weitere Härten abzufedern. Gleichzeitig merkten vor allem die Lebensmittelgewerke, wie Bäcker und Fleischer, einen deutlichen Rückgang beim Verbraucherkonsum. In der Baubranche seien die Auftragsbücher noch gut gefüllt, mehr und mehr Projekte würden jedoch auf Eis gelegt.
Besonders im Bereich des Wohnungsbaus würden die Aufträge wegbrechen, Grund dafür seien unter anderem die gestiegenen Zinsen und Baukosten. „Eine brisante Entwicklung, denn wenn wir unsere ambitionierten Klimaschutzziele erreichen wollen, müssen wir in den kommenden Jahren kräftig in unseren Gebäudebestand und die Verbreitung nachhaltiger Techniken investieren“, so Schröder. Auch beim Wohnungsbau sei Tempo angesagt, derzeit fehlten gut 700.000 Wohnungen in Deutschland.
Fachkräfte dringend gebraucht
Sollte sich die Auftragssituation am Bau weiter zuspitzen, könnten auf lange Sicht Mitarbeiterbestände im Handwerk abgebaut werden, die aber eigentlich zur Erfüllung der anstehenden Aufgaben dringend gebraucht würden. „Angesichts der Aufgaben, die in den kommenden Jahren auf die Gesellschaft zukommen, können wir es uns nicht leisten, auch nur eine Fachkraft zu verlieren. Gleichzeitig entscheiden sich seit Jahren zu wenig junge Menschen für eine Ausbildung im Handwerk“, so der Kammer-Präsident weiter. Dabei brauche es das entsprechende Personal, das die alten Heizsysteme umrüste und ggf. weitere Sanierungen vornehme, wenn ab 2024 neu installierte Heizungen zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden sollen. Laut Schätzungen des Zentralverbands des Deutschen Handwerks fehlen bereits heute rund 250.000 Handwerkerinnen und Handwerker bundesweit.
Handwerksbetriebe suchen neue Chefinnen und Chefs
Hinzu komme das Problem der Betriebsübernahmen. Im Kammerbezirk Dortmund müsse in den kommenden Jahren jeder vierte Betrieb übergeben werden. Aber ohne passende Fachkräfte fehlten auch die Inhaberinnen und Inhaber von morgen. Um genügend Nachwuchs für das Handwerk zu finden, müsse die öffentliche Wertschätzung für die berufliche Bildung deutlich gesteigert und eine Ausbildung attraktiver gemacht werden. Der Kammer-Präsident begrüßt es daher sehr, dass die Landesregierung eine Fachkräfteoffensive gestartet hat. Im Rahmen dieser Offensive wurde bereits die Landesförderung für die Überbetriebliche Lehrlingsunterweisung angehoben. „In diesem Jahr wird die Förderung noch einmal angehoben, sodass sich künftig Land, Bund und Betriebe einheitlich zu je einem Drittel an den Kosten beteiligen und unsere Betriebe nicht mehr den größten Anteil tragen müssen. Das ist ein starkes Signal der Wertschätzung!“, fasste Schröder zusammen. Auch die angekündigte Meisterprämie in Höhe von 2.5000 Euro für jede erfolgreich abgelegte Meisterprüfung im Handwerk sei ein wichtiger Baustein auf dem Weg zur Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung.
Bereits vor drei Jahren sollte beim Dortmunder Büro post welters + partner Architekten & Stadtplaner das 30-jährige Jubiläum gefeiert werden. Doch das Coronavirus kam dazwischen. Im Mai 2023 konnte es nun endlich gefeiert werden – jetzt als 33-jähriges Büro-Jubiläum.
Im Jahr 1990 von Norbert Post und Hartmut Welters gegründet, folgen die beiden Partner mit ihrem Büro von Beginn an der Überzeugung: Architektur und Städtebau gehören untrennbar zusammen. Mit Verantwortung gegenüber der Gesellschaft und Umwelt zu planen, war dabei von Anfang an ihr Anspruch. Dazu gehört, mit Mitteln der Stadtplanung und Architektur, Orte zu schaffen, die Begegnungen und gesellschaftliche Kommunikation fördern. Alle Projekte des Büros post welters + partner sind von diesem Anspruch geprägt.
Mit Wohnungsbauprojekten der 1990er Jahre wie „Einfach und selber Bauen“ in Bergkamen und der „Gartensiedlung Westende“ in Herdecke zeigt das Büro schon damals, wie die heute weiterhin hochaktuellen Themen Bezahlbares Wohnen, Beteiligung der Bewohner*innen und die Schaffung eines identitätsstiftenden Lebensortes in gebauter Form umgesetzt werden können. Hier entwickelten sie den Schwerpunkt für das Bauen für Baugemeinschaften und gemeinnützige oder soziale Träger. So beschäftigt man sich in Zusammenhang mit der jeweiligen Bauaufgabe früh mit den Aspekten: Planen und Bauen für Baugruppen, Generationenwohnen, soziale Nachhaltigkeit und kommunikative Architektur. Die Projekte »WohnreWIR« in Dortmund (2004), »Wohnen mit Kindern 3« (2018) in Düsseldorf und das »Haus Zeppelinstraße« in Herne für Menschen mit Behinderungen (2017) sind dafür eindrucksvolle Beispiele.
Darüber hinaus ist post welters + partner seit vielen Jahren als Wettbewerbs- und Verfahrensmanager tätig. Als Berater von Auslobenden und als „Anwalt“ der Verfasserteams setzt sich das Büro für faire Wettbewerbe ein und sorgt für Verfahrenssicherheit, Transparenz und damit für die besten Lösungen in Gebäuden, Städten und Landschaften. Die Beharrlichkeit, eine lebenswerte gebaute Umwelt zu sichern, zeichnet die Arbeit von post welters + partner aus und wurde bereits mit zahlreichen Auszeichnungen belohnt. Das gesamte Team von post welters + partner steht bis heute – und auch in Zukunft – für diese Qualität.