Künftig kein städtisches Geld für Trinkraum: Keine Zukunft mehr für das Café Berta

Café Berta
Seit Januar 2012 steht das Café Berta allen Trinkern zur Verfügung. Foto: Alex Völkel

Die Nutzerzahlen steigen, die Akzeptanz auch. Dennoch steht das Café Berta vor dem Aus. Der Trinkraum in der Nordstadt wird bisher aus EU-Mitteln finanziert. Doch eine Überführung in eine Regelförderung schließt die Stadtspitze aus.

Dies geht aus einem Antwortschreiben der Stadträte Diane Jägers (Recht) und Martin Lürwer (Planen) auf einen gemeinsamen Antrag der Fraktionen von Bündnis 90/Die Grünen, CDU, Linke und der  FDP/Bürgerliste hervor.

Arbeit der Einrichtung in der Heroldstraße/ Ecke Nordstraße wird gelobt

Café Berta
Noch bis 31. März 2014 ist der Betrieb gesichert. Foto: Alex Völkel

Dort wird zwar ausdrücklich die Arbeit gelobt  – die am 1. Januar 2012 eröffnete Einrichtung in der Herold- Ecke Nordstraße habe zu einer Entspannung auf dem Nordmarkt beigetragen. Auch habe die Einrichtung sparsam gewirtschaftet, so dass eine kostenneutrale Verlängerung der Projektlaufzeit bis zum 31. März nächsten Jahres möglich ist. Die Projektlaufzeit selbst wäre Ende November ausgelaufen (Die Nordstadtblogger berichteten bereits – Links am Ende des Beitrags).

Keine Umschichtung von EU-Mitteln möglich

Allerdings machen Jägers und Lürwer deutlich, dass über den 01.04.2014 hinaus gehende Finanzierung ist seitens der Verwaltung nicht möglich. Sofern eine Verlängerung bis einschließlich November 2014 vorgesehen ist, entstehen zusätzliche Kosten.in Höhe von 87.000 Euro inkl. Miete. Für die Fortführung des Projektes stünden keine Haushaltsmittel zur Verfügung.

Die Fördermittel aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) für das Programm Soziale Stadt NRW – Dortmund Nordstadt wurden grundsätzlich zweckgebunden beantragt. Eine Umwidmung von Mitteln ist ausschließlich im Rahmen von angemeldeten Projekten des Förderprogramms möglich. Bis auf das Projekt Café BERTA werden alle sozialen Projekte bis ins zweite Halbjahr 2014 durchgeführt. Zum jetzigen Zeitpunkt ist absehbar, dass die Mittel in den jeweiligen Projekten benötigt werden. Eine Verschiebung von Mitteln aus anderen sozialen Projekten ist daher nicht möglich.

SPD bedauert mögliche Schließung nicht

Auf wenig Trauer stößt dies bei der SPD, die sich an de Antrag nicht beteiligt hatte. Sie hatte auch die Einrichtung des Raums zu verhindern gesucht. Im Sommer hatte sich die SPD-FRaktion daher auch als letzte von allen im Rat vertretenen Parteien vor Ort über die Arbeit der Einrichtung informiert. Doch auch dieser Besuch hat die Genossen nicht überzeugt. Dies wird aus einem Antrag in der Bezirksvertretung Nord deutlich, wo die SPD eine Aufgliederung aller Kosten für das Café Berta fordert. Das Thema wird in der kommenden Woche in der BV erörtert.

Eine Umverteilung von Projektmitteln käme für Bezirksbürgermeister Siegfried Böcker (SPD) auch nicht in Frage. „Ich glaube, dass das Geld an anderer Stelle besser angelegt ist“, sagte er auf Nachfrage der Nordstadtblogger. „Diesen Standpunkt vertrete ich nach wie vor.“ Seine Fraktion hätte es lieber gesehen, die vorhandenen Angebote zu stärken. „Es gibt gute Beispiele, wie wir die Sace anderes gestalten könnten“, so Böcker.

 

Links zum Thema:

Café Berta: Vom kritisierten „Saufraum“ zur akzeptierten Einrichtung

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