Die Geschäftsführung am Aptar Standort in Dortmund-Wickede hat die Mitarbeitenden am Mittwoch (8. März 2023) über einen geplanten Personalabbau informiert. Die Stimmung bei den Beschäftigten war nach der Versammlung so eiskalt wie die Temperaturen in dem Zelt, in dem die Versammlung stattfand. Der Betriebsrat und die Belegschaft sind schockiert von der Nachricht, dass circa 41 Stellen von den vorhandenen rund 350 Arbeitsplätzen abgebaut werden sollen. Über zu wenig Aufträge kann sich die Belegschaft allerdings nicht beschweren. Deshalb gibt es ein großes Unverständnis für den Abbauplan der Geschäftsführung.
Weltmarktführer in der Verpackungs- und Dosierindustrie
Die Aptargroup ist nach eigener Aussage einer der weltweit führenden Hersteller von mechanischen Sprüh- und Dosiersystemen.
Sie ist ein Zusammenschluss von ehemaligen Familienunternehmen, die bereits zwischen 1940 und 1960 in den USA und Europa gegründet wurden. Es kamen im Laufe der Zeit weitere Firmen in Lateinamerika und Asien hinzu.
„Durch die ganze Erfahrung, die Aptar in fast einem halben Jahrhundert gesammelt hat, sind wir nun Weltmarktführer in der Verpackungs- und Dosierindustrie. Heute ist Aptar in 20 verschiedenen Ländern an über 50 Produktionsstandorten aktiv und wir beschäftigen weltweit über 14.000 Mitarbeiter“, heißt es in einer Selbstdarstellung.
„Wir haben überhaupt kein Verständnis für den Plan der Geschäftsführung, grob gerechnet jede achte Stelle im Unternehmen abbauen zu wollen. Eine wirtschaftliche Rechtfertigung gibt es aus unserer Sicht dazu nicht, deshalb werden wir um jeden Arbeitsplatz kämpfen“, betont der Betriebsratsvorsitzende Karsten Ehrlich.
Gute Auftragslage in Dortmund – an anderen Standorten wird Personal eingestellt
Die Beschäftigten waren sehr überrascht über die Ankündigung der Geschäftsführung, dass Kündigungen ausgesprochen werden sollen. Damit hatte niemand gerechnet, als am Montagabend die Einladung zur heutigen Mitarbeiterversammlung verschickt wurde. Die Belegschaft wird den Betriebsrat beim Kampf um die Arbeitsplätze unterstützen.
„Bevor der Betriebsrat die Verhandlungen über einen Interessenausgleich und Sozialplan aufnimmt, müssen zunächst viele Fragen beantwortet werden. Außerdem ist bisher kein nachvollziehbares Konzept zu erkennen, wie die Arbeit in Zukunft organisiert werden soll. Der Unmut der Belegschaft über die Androhung des Arbeitsplatzabbaus ist sehr groß“, so Ehrlich.
„Derzeit haben sehr viele Unternehmen eine gute Auftragslage, so auch Aptar in Dortmund. In anderen Betrieben sollen zusätzliche Beschäftigte eingestellt werden, bei Aptar hingegen soll circa jede/r achte Beschäftigte das Unternehmen verlassen. Dieses Vorgehen kann weder vom Betriebsrat noch von der Belegschaft nachvollzogen werden“, betont der Betriebsratsvorsitzende.