Der Restaurantbetrieb „Fabulose“ im Langen August musste im Dezember schließen – das ist schade. Doch damit sind die Räume frei für neue Ideen und Formate. Kulturschaffende können sich ab sofort beim Verein melden.
„Fabulose“: Eine tolle Idee, aber leider nicht wirtschaftlich
Nach eineinhalb Jahren ist Schluss – das Restaurant „Fabulose“, in dem Swenja Reil und ihr Team kleine Speisen, aber auch 5-Gang-Menüs aus geretteten Lebensmitteln zauberten, musste schließen.
Das so besondere Konzept wurde viel gelobt und auch das Catering und die Menüs waren gefragt – am Ende ging die Rechnung jedoch nicht auf. Swenja und ihre positive Energie bleiben dem „Langen August“ aber erhalten. Es soll weiter gehen an diesem Nordstadt-Standort: mit Kultur.
„Schon während der Fabulose-Zeit haben wir mit Jam Sessions und Comedy-Abenden gute Erfahrungen gemacht – diese Formate möchte ich gerne weiterführen“, erklärt sie.
Ein Haus mit Geschichte bietet neue Möglichkeiten
Seit 1979 gibt’s den „Langen August“, das Haus an der Braunschweiger Straße. Vereinszweck ist die „Förderung der politischen Bildung und der kulturellen Freizeitarbeit“. Zahlreiche Initiativen und zum Beispiel auch das Dortmunder Frauen*-Internationalismus-Archiv haben hier ihren Sitz – Aktivitäten für besondere Zielgruppen, weniger für eine breite Öffentlichkeit.
Sichtbarkeit erlangte das Haust stets vor allem durch sein Café und das Programm. So soll es bleiben. Der Zugang zum Hof wurde neu gestaltet – eine Gedenktafel für den Namensgeber installiert.
„Langer August“, das war der Spitzname für den Dortmunder Kommunisten und Widerstandskämpfer Kurt Schmidt. Am Ende der Tafel steht „1982 beschlossen – 2022 installiert“. 40 Jahre vom Beschluss bis zur Umsetzung? Da lässt sich trefflich über Gruppendynamik und die komplexen Prozesse im Haus spekulieren.
Die „Schiller Songwriter Stage“ ist an neuem Standort
Aber es ist auch ein kleiner Verein, in dem der Betrieb des Hauses stets Vorrang vor der Außendarstellung hatte. Um nun ein neues Kulturprogramm zu stemmen, werden Mitstreiter:innen gesucht.
Die „Schiller Songwriter Stage“ hat im Café bereits einen neuen Platz gefunden.
Nachdem die Räume in der Schillerstraße nicht mehr zur Verfügung standen, können die Konzerte für Songwriter:innen aller musikalischen Stilrichtungen künftig hier stattfinden, zum Beispiel am 9. Februar mit Musik von Teneja Skrget und am 9. März von Maik Goth.
Kunst, Musik, Vorträge – vieles ist im „Langen August“ möglich
Das Team vom „Langen August“ wünscht sich Vielfalt. Die Räume sind hell, es gibt Sitzplätze, ein Klavier und einen Thresen und auch wenn explizit kein neues Gastronomiekonzept gesucht wird, ist die Küchennutzung auch weiterhin möglich.
Lesungen, Ausstellungen – eher ruhige Aktivitäten bieten sich aufgrund der Nachbarschaft an. Die Akteur:innen können gerne lokal sein, aber das ist kein Muss. Wichtiger sind Inhalte, ein gewisser gesellschaftlicher Anspruch und ein gutes Maß an Professionalität.
Kreative können ihre Konzepte über die Webseite einreichen
Der Verein sieht sich als Sparringspartner für die Kulturschaffenden und stellt den Raum – die komplette Organisation und Realisation der Veranstaltung muss aber von den Initiator:innen selbst kommen. Dank der Förderung durch das Kulturbüro gibt es ein Budget für Projektmanagement und Gagen.
Interessent:innen können sich auf der Homepage des „Langen August“ über freie Termine informieren (Belegungsplan) und dann ihre Idee per Mail an buero@langer-august.de senden. Die Entscheidung fällt dann im Plenum, das einmal im Monat tagt. Von der Idee bis zur Umsetzung sollen ja nicht wieder 40 Jahre vergehen.
Kontakt: www.langer-august.de