In wenigen Metern Luftlinie zum Tatort fand am Samstag ein Solidaritätsfest für Mouhamed Dramé am Kurt-Piehl-Platz in der Dortmunder Nordstadt statt. Es gab Live-Musik, internationales Essen und viel Werbung für die Marxistisch Leninistische Partei Deutschlands (MLPD).
16-Jähriger Senegalese stirbt nach Schüssen aus Polizeiwaffe – doch keine Notwehr?
Mouhamed D. war am 8. August 2022 durch vier von insgesamt sechs Schüssen aus einer Maschinenpistole der Polizei in Dortmund getötet worden. Der unbegleitete Geflüchtete wohnte seit kurzer Zeit in einer Jugendpflegeeinrichtung in der Nordstadt, in deren Innenhof er sich mit einem Messer aufhielt. Betreuer:innen riefen die Beamt:innen aus Angst, der Jugendliche wolle Suizid begehen. Nach dem Einsatz von Tränengas und Distanzelektroimpulsgeräten (Tasern) soll der Jugendliche laut Untersuchungsbericht trotzdem versucht haben, auf die Beamt:innen zuzugehen – daher sah sich der 26-jährige Schütze gezwungen zu schießen.
Mehr als sechs Wochen sind seit dem tödlichen Polizeieinsatz vergangen. Die Diskrepanz zwischen dem Bericht der Dortmunder Polizei zum umstrittenen Einsatz und den Ergebnissen der ermittelnden Staatsanwaltschaft wird Woche zu Woche größer – immer mehr Details werden publik.
Am 15. September veröffentlichte das Magazin „Monitor“ in einem zehnminütigen Videobeitrag neue Erkenntnisse: Die Staatsanwaltschaft habe auf Anfrage mitgeteilt, dass Mouhamed D. nach dem Einsatz des Tränengases offenbar nicht auf die Polizisten zugestürmt sei. Ganz im Gegenteil – er habe sich nach rechts abgewendet. Trotzdem hätten die Beamt:innen unmittelbar die Distanzelektroimpulsgeräte (Taser) eingesetzt. Sehr zeitnah, gegebenenfalls sogar zeitgleich, habe der Sicherungsbeamte sechs Schüsse aus der Maschinenpistole abgegeben.
Zudem berichten WDR und Tagesschau, dass NRW-Innenminister Herbert Reul am Donnerstag (22. September) im zuständigen Ausschuss einen Bericht mit neuen Ermittlungserkenntnissen vorlegte. Demnach sei die Dienstwaffe des Einsatzleiters sichergestellt worden – ein Zeuge habe ausgesagt, dass auch der Einsatzleiter geschossen habe. Darüber hinaus seien die Mobilfunkgeräte der fünf Beamt:innen, gegen die derzeit ermittelt wird, am 14. September beschlagnahmt worden. Es bestehe die begündete Annahme, dass sich die Beschuldigten nach dem Einsatz weiter kommuniziert hätten.
Solidaritätsfest – Gedenken oder Parteiveranstaltung?
Der „Freundeskreis Mouhamed“ veranstaltete nun am 23. September ein „Solidaritätsfest für Mouhamed Lamine Dramé“ am Kurt-Piehl-Platz. Ab 16 Uhr gab es Live-Musik von verschiedenen Bands und internationales Essen.
Im Gegensatz zu den ersten Protestkundgebungen am Kurt-Piehl-Platz, wo viele Nachbar:innen und Menschen aus den Communities zugegen waren, fanden sich am Samstag nur wenige bekannte Gesichter. Verbreitet wurde die Ankündigung des Solidaritätsfests zudem nicht in den Sozialen Netzwerken. Publikum außerhalb der MLPD- und „Freundeskreis Mouhamed“-Bubble hatte also vermutlich nicht von der Veranstaltung erfahren.
Zwei junge Besucher:innen aus der Nachbarschaft stellen im Gespräch mit Nordstadtblogger fest: „Leider mussten wir als faden Beigeschmack den Parteistand der MLPD verzeichnen.“
Die umstrittene Marxistisch Leninistische Partei Deutschlands war mit einem großen Stand und Werbe- beziehungsweise Informationsmaterial zugegen, ebenso wie die Jugendorganisation der Partei. So verliere die Veranstaltung den Charakter eines nachbarschaftlichen Solidaritätsfests für den verstorbenen Mouhamed Dramé und wirke eher „wie eine Infoveranstaltung der MLPD“, kritisierten die politisch interessierten Besucher:innen.
Veranstalter:innen versuchen, ihre MLPD-Beteiligung zu leugnen
Sarah Rißmann ist Teil des „Freundeskreis Mouhamed“, der die Veranstaltung organisiert hatte. Sie äußerte im Gespräch mit Nordstadtblogger, selbst sei sie nicht aktiv in einer Partei, begrüße aber das Engagement der MLPD, die maßgeblich an der Vorbereitung des Fests beteiligt war. Über die Unterstützung von anderen Parteien würde sie sich auch sehr freuen.
Auf den Hinweis, dass die MLPD hingegen sehr in der Kritik stünde, entgegnete sie, dass es im Vorfeld auch eine Debatte innerhalb des „Freundeskreises Mouhamed“ gegeben hätte, sie aber zu dem Entschluss gekommen seien, jede:r solle mitmachen dürfen.
Was ist die Lehrerin nicht sagte bzw. unterschlug: Sie war selbst bereits Spitzenkandidatin der MLPD und versuchte, die Kritiker:innen an der parteipolitischen Instrumentalisierung mit ihrer angeblichen parteipolitischen Unabhängigkeit für dumm zu verkaufen.
Reader Comments
Yvonne
Also man sollte sich eher Gedanken machen warum die Christen die für die nächsten Liebe stehen oder die Sozialen die für die Soziale Gerechtigkeit sind oder andere nicht vor Ort waren nicht anwesend waren. Anstelle von auf einer Partei die sich für denn Mensch und das Leben einsetzt zu Stochern. Ich persönlich finde es könnte mehr Einsatz aus der Politik in diesem Fall geben.
Maya Fuchs
Ich war selbst bei dem Fest und muss sagen, dass ich den Artikel schon sehr befremdlich finde. Am Anfang vom Fest wurden Vertreter von allen an der Organisation beteiligten Organisationen nach vorne gerufen, das waren bestimmt 10 Stück, von denen ebenfalls viele mit ihrem Stand vertreten waren. Vor allem war eine Super-Stimmung dort und auch wirklich viele Anwohnerinnen und Anwohner aus der Nordstadt da – insgesamt ein sehr würdiges Gedenken an Mouhamed Dramé. Dieser Artikel wirkt schon wie ein sehr gekünstelter Versucht, hauptsache auf MLPD und REBELL herumzuhacken.
Gunnel Christine Hinrichsen
Hallo!
Ich wäre auch gern zu dem Solifest gekommen, wir hatten aber schon vor Wochen in Hörde einen Tag des Offenen Gartentors am Marksbach geplant. Ich finde es gut, dass das Fest stattgefunden hat und dass so viele Menschen, Organisationen und auch mehrere Musikgruppen es unterstützt haben. Ich halte es für zu 99 % für ausgeschlossen, dass Sarah Rissmann ihre Parteizugehörigkeit verschwiegen haben könnte, da sie damit normalerweise sehr offen umgeht. . Was soll diese Niggeligkeit, dass ihr im Titel vor allem eine parteipolitische Vereinnahmung beargwöhnt statt die große, auch überregionale Unterstützung zu begrüßen? Habt ihr nachgefragt, ob die ‚ sozialen‘ Medien die Veranstaltung boykottiert haben oder ob – unsinnigerweise – die OrganisatorInnen nur ausgewählte Menschen eingeladen haben ??? Was hat euch daran gehindert, auf die Nummer für das Spendenkonto hinzuweisen? Ich bitte Euch, das nachzuholen! Aus den eingegangenen Spenden sollen zur Hälfte die Prozesskosten zur Aufklärung / Verurteilung der Polizeigewalttaten und die Unterstützung von Mouhameds Heimatdorf finanziert werden.
Alassa Mfouapon
als vetreter des Freundeskreis Flüchtlingssolidarität der auch dabei als erst Unterstützer war, bin ich nicht in den Artikel zitiert worden. Ein Versuch der tolles Solifest der mit 250 Teilnehmer von verschiedenen Nationen sowie Afrikaner niederzuschlagen. ich bin stolz von Alle die mit dabei unterstützen hatten und wie angekündigt, sind die ganze Einahme bei der Fest für die Familie und Anwaltskosten geplant. wenn es eine parteipolitsche Verantsaltung gewesen wäre, würde ich mehrmal bei sowas sein als in der Fernsehen mit Kriminellen zu sitzen um mich zu Star versuchen die Armer Familie von Mohamed auszubeuten. wir sind das Volks und als Flüchtlinge fühlen wir uns wohl solange wir nicht mit bürgeliche Partein arbeiten .
Alassa Mfouapon
Anne
Was für ein repektloser Artikel. Respektlos gegenüber allen anderen Beteiligten Organisationen und Bands, die offenbar keinerlei Erwähnung wert sind. Respektlos gegenüber der MLPD (die übrigens gleichberechtigter und offener Bestandteil war und sich sicher nicht verstecken muss) und ihrem Beitrag zu dem Fest. Respektlos gegenüber einer der Moderatorinnen, die übrigens selbst wenn sie MLPD Mitglied wäre (was eine Kandidatur für das Internationalistische Bündnis nicht hergibt) überparteilich und mit viel Einsatz durch das Fest führte. Respektlos gegenüber dem dort organisierten würdigen Andenken und Trauer für Mouhamed, der gelebten Solidarität und Spendensammlung, aber auch den nötigen Diskussionen um die Gründe und Schlussfolgerungen aus dieser Tat, übrigens auch mit profunden juristischen Informationen. Respektlos gegenüber jedem Einzelnen, der sich dort eingebracht hat, der den Mut fand sich zu beteiligen weil er selbst betroffen ist von der Situation mit der Polizei, und auch demjenigen, der nicht selbst betroffen, sondern einfach nur solidarisch ist.
Das war so ein schönes Fest mit übrigens jeder Menge Beteiligung aus der Nachbarschaft bis in den späten Abend. Niemand, der länger als 1 Minute (und ohne eine Agenda) dort war würde so einen Quatsch wie „Parteiveranstaltung“ behaupten, geschweige denn so in den Mittelpunkt der Berichterstattung rücken.
Kasimire
Ich finde es unerträglich wie die MLPD versucht parteipolitischen Profit aus der Tötung von Mouhamad Lamine Dramen’ zu schlagen und versucht sich durch Banner, Flaggen und unzählige ellenlange Redebeiträge auf vielen diesbezüglichen Veranstaltungen , Kundgebungen etc. in den Vordergrund zu drängen.
Das will und braucht keine(r)!!!! und ist respektlos Mouhamad gegenüber.
Ihr instrumentalisiert seinen schrecklichen Tod für Eure Selbstdarstellung und das ist widerlich.
Bitten aus Respekt und Pietät auf Parteiflaggen und Ähnliches bei Demos und Kundgebungen anlässlich der Geschehnisse zu verzichten werden von der MLPD wie immer ignoriert, das ist keine Solidarität sondern ignorante Selbstdarstellung.
Franz Stockert
Ich hatte mir einen lebendigen Bericht über das Fest erwartet. Doch leider Fehlanzeige. Ich hatte kurz mit der jungen Reporterin gesprochen, das war am Stand der Flüchtlingssolidarität in der Organisation „Solidarität international“. Daneben war ein Stand von Frauen, die am Nachmittag gegen die Unterdrückung im Iran demonstrierten. Gegenüber ein Stand von Marikana, von der deutsch südafrikanischen Freundschaftsgesellschaft mit leckerem afrikanischen Essen und weitere Stände. Das alles wird gar nicht erwähnt. Genauso die 7 Kulturgruppen von Politrock bis Reggae und die kurdische Volkstanzgruppe, die zu einer begeisterten Stimmung beitrugen. In 2 minütigen Redebeiträgen stellten verschiedene Teilnehmer dar, warum sie das Fest aktiv unterstützen. Darunter eine Teilnehmerin der Weltfrauenkonferenz der Basisfrauen in Tunesien, wo der Vorfall in Dortmund die Frauen aus aller Welt sehr bewegte und sie solidarische Grüße sandten. In einer feierlichen, sehr berührenden Demo zogen die Teilnehmer zur Stätte des gewaltsamen Todes von Mouhamed und legten einen Kranz nieder. Über 250 Teilnehmer, sehr vielen Afrikaner und Bewohner aus der Nordstadt, mindestens 12 vertretene Nationalitäten feierten ein begeisterndes Fest mit über 1000 Euro Spenden und setzten gemeinsam ein deutliches Signal: Gegen wachsende Polizeigewalt und Rassismus, für internationale Solidarität und Völkerverständigung.
Von wegen „parteipolitische Vereinnahmung“ durch die MLPD. Das war kein objektiver Bericht und Journalismus, sondern Augen zu und auf der Grundlage antikommunistischer Vorurteile einen Artikel gegen die MLPD zusammenschustern. Peinlich!
Ich bitte die Redaktion von Nordstadtblogger, den Vorfall zu beraten. Ich möchte nicht, dass der Nordstadtblogger als Plattform für Antikommunismus missbraucht wird. Eine Nachricht von euch werde ich gerne weiterleiten, ich bin der Kontakt des „Freundeskreises Mouhamed“.
PS: Liebe Kasimire. Peinlich wenn man in das gleiche Horn stößt, obwohl man gar nicht bei dem Fest war
Fred Meyer
So, haben sich jetzt alle 12 Mitglieder und Sympathisanten der MLPD zu Wort gemeldet und ausgeheult? Die Kritik an der Veranstaltung scheint ja berechtigt, wenn sie alle so jammern….
Sarah Rißmann
In ihrer journalistischen Sorgfaltspflicht hätte Paulina Bermúdez mehr Wert auf die Berichterstattung über das Solifest legen sollen, statt äußerst tendenziös und unsachlich zu berichten. Tendenziös, weil meine Kandidatur für die internationalistische Liste/MLPD und ein Stand der MLPD als Beweis herhalten soll für eine parteipolitische Vereinnahmung. Dass sie mich falsch zitiert, ist nur der Gipfel ihrer unsachlichen Berichterstattung. Sie hätte mich ja mal fragen können, wie wir das Fest innerhalb von 3 Wochen auf die Beine stellten. Es gab mehrere Treffen mit Anwohnern und Bündnispartnern zur Vorbereitung, klare Prinzipien zur überparteilichen Zusammenarbeit, immer mehr Bands meldeten sich, Nachbarn haben ihren Strom zur Verfügung gestellt und Plakate aufgehangen, gekocht und gebacken. Also die Selbstorganisation der Menschen wird Gerechtigkeit für Mouhamed erkämpfen. Es ist doch genau richtig, wenn die MLPD das unterstützt. Die vielen Leute aus der Nachbarschaft, besonders aus der afrikanischen Community, werden es nicht vergessen.
Übrigens sollte auch jeder noch Spenden für die Spendenkampagne des Freundeskreises.
Wir setzen uns ein Spendenziel von 5000,- €. Das Geld soll zur Hälfte für Prozesskosten sein und 50 % für die Dorfentwicklung in Ndiaffate im Senegal. Alle Spenden werden zu 100 % dem Spendenzweck zugeführt. Kein Cent geht für Aufwand und Bürokratie verloren!
Solidarität International e.V.
IBAN: DE 86 5019 0000 6100 8005 84
Frankfurter Volksbank
Stichwort „Freundeskreis Mouhamed“
Nordstadtblogger-Redaktion
Da sich jetzt auch Sarah Rißmann zu Wort gemeldet hat, werden wir nun den Kommentarbereich schließen. Alle Meinungen scheinen zu diesem Thema ausgetauscht.
Franz Stockert für den „Freundeskreis Mouhamed“ (PM)
das Solidaritätsfest für Mouhamed am 24.9. war ein voller Erfolg. Wir konnten würdig Mouhamed gedenken, gemeinsam die Solidarität feiern und konnten fast 900,- € Erlös an das Spendenkonto des „Freundeskreis Mouhamed“ überweisen. Mittlerweile sind von verschiedenen Spendensammlungen und Einzelspendern über 3800, – € eingegangen. Eine Spendensammlung um den Kurt Piehl-Platz am 29.10. erbrachte 138,37 € von vielen Einzelspendern aus der Nordstadt. Das Geld soll für die Kosten einer Klage gegen die Polizei und für die Dorfentwicklung in Ndiaffate im Senegal eingesetzt werden.
Beim Solidaritätsfest wurde beschlossen, am Sonntag, den 13.11. eine Gedenkfeier für Mouhamed durchzuführen. Welcher Tag passt da besser als der Volkstrauertag (ca. 100 Tage nach seinem Tod). Wir werden Mouhamed nicht vergessen und werden nicht eher ruhen, bis die Verantwortlichen in Politik und Polizei zur Rechenschaft gezogen wurden. Der Freundeskreis Mouhamed ruft deshalb auf: Kommt zur Gedenkfeier für Mouhamed Lamine Dramé am 13. November um 16 Uhr auf den Kurth-Piehl-Platz: „Justice for Mouhamed“. Sie wird von 16 Uhr bis ca. 17.30 Uhr gehen. Der „Freundeskreis Mouhamed“ wird sich auch an der bundesweiten Demonstration am 19.11. „Es gibt 1000 Mouhameds – Sie verdienen Gerechtigkeit“ Treffpunkt: 13.30 Uhr Katharinentreppe beteiligen!
Gedenkfeier Mouhamed am 13.11.2022 um 16 Uhr Kurt-Piehl-Platz (PM „Freundeskreis Mouhamed“)
Am Sonntag, den 13.11. wird eine Gedenkfeier für Mouhamed Lamin Dramé ca. 100 Tage nach seinem Tod stattfinden. Alassa Mfouapon wird vom Freundeskreis Flüchtlingssolidarität sprechen. Jah Sala und Levi Maeka werden mit einigen Liedern zum Gedenken an Mouhamed beitragen. Und es wird wieder ein Kranz und ein Bild am Tatort niedergelegt. Im Anschluss bleibt dann noch Zeit bei warmen und kalten Getränken die Gedenkfeier ausklingen zu lassen.
Im Vorfeld der Gedenkfeier wurden weitere Details der fast abgeschlossenen Ermittlungen der Staatsanwaltschaft bekannt. So dass die ersten Schüsse auf Mouhamed fast gleichzeitig mit dem Einsatz des Taesers abgegeben wurden (weniger als eine Sekunde später). Die Polizei hat also von Beginn an die Lüge von einer angeblichen Notwehr bzw. Nothilfe gegen einen Messerangriff in die Welt gesetzt. Diese bricht jetzt immer mehr in sich zusammen. Wir werden Mouhamed nicht vergessen und werden nicht eher ruhen, bis die Verantwortlichen in Politik und Polizei zur Rechenschaft gezogen wurden.
Der Freundeskreis Mouhamed ruft deshalb auf: Kommt zur Gedenkfeier für Mouhamed Lamin Dramé am 13. November um 16 Uhr auf den Kurth-Piehl-Platz: „Gerechtigkeit für Mouhamed“.
Der „Freundeskreis Mouhamed“ wird sich auch an der bundesweiten Demonstration am 19.11. „Es gibt 1000 Mouhameds – Sie verdienen Gerechtigkeit“ Treffpunkt: 13.30 Uhr Katharinentreppe beteiligen!
Einladung zum Benefiz-Fußballturnier mit anschliessendem Konzert für Mouhamed Lamine Dramé (PM Freundeskreis Mouhamed)
Bald ist es soweit. Am Samstag, den 6. Mai 2023 startet das Fußballturnier des Freundeskreises Mouhamed. Das Fussballturnier beginnt um 11 Uhr im Hoeschpark und steht unter dem Mott „International, sportlich und fair“. Anschließend beginnt um 16 Uhr auf der Festwiese ein Konzert mit Live-Musikern aus Dortmund.
Nach begeisternden Solidaritätsfesten und einer würdigen Gedenkfeier mit Enthüllung einer Gedenktafel unterstreicht diese Veranstaltung erneut die Forderung „Gerechtigkeit für Mouhamed!‘ „Vollständige Bestrafung der Täter in Polizei und Staatsapparat.“ Der 16 jährige Mouhamed hätte als Flüchtling psychologische Betreuung benötigt, stattdessen wurde er von der Polizei erschossen. Er liebte Fussball und war ein glühender BVB-Fan.
Fussballturnier und Konzert sind Benefiz Veranstaltungen. Mit den Spenden wollen wir – in enger Absprache mit der Familie – seiner Mutter Ma Fofana die Reise vom Senegal nach Dortmund zum Prozess ermöglichen und auch die Entwicklung des Dorfes Ndiaffate unterstützen.
Kommt zum Fußballturnier und Konzert am 6.5.23 ab 11 Uhr und/oder zum Konzert um 16 Uhr im Hoeschpark in Dortmund!
Wir freuen uns über jede solidarische Unterstützung. Machen wir diese Benefiz Veranstaltung gemeinsam zu einem Erfolg. Anmeldung für das Fussballturnier können weiterhin erfolgen unter der E-Mailadresse des Freundeskreises solifestmouhamed@gmx.de.
Startgebühr 6-13 Jahre: 10 Euro; 14 bis 18 Jahre: 15 Euro; Erwachsene: 25 Euro. Es wird in Mannschaften mit 5 Spielern und einem Torwart gespielt. Der Sieger in der jeweiligen Altersgruppe erhält den Mouhamed Lamine Dramé Pokal.
Jahrestag des Mords an Mouhamed Lamine Dramé! (PM Freundeskreis Mouhamed)
Am 8.8.2023 ist der Jahrestag des Mordes an Mouhamed Lamine Dramé in der Dortmunder Nordstadt. Mit 5 Schüssen aus einer Maschinenpistole wurde Mouhamed ermordet. Eigentlich hätte er Hilfe gebraucht, weil er sich aus seinem Dorf im Senegal/ Ndiaffate auf den Weg gemacht hatte, um sich und seiner Familie ein besseres Leben zu ermöglichen.
Zum Jahrestag am 8.8.2023 hat der Freundeskreis Mouhamed beschlossen an der Gedenktafel am Tatort in der Missundestr., Dortmund, Beginn 16.00 Uhr eine Gedenkveranstaltung durchzuführen. Wir werden den Tathergang mit einer Inszenierung nachspielen. Das wird unter die Haut gehen und deutlich machen: Das darf nie wieder passieren!
Im Anschluss werden wir zusammen sitzen und uns bei Kaffee, Kakao und Kuchen auf dem Kurt-Piehl Platz austauschen und noch enger zusammen wachsen. Wir freuen uns auf jede Teilnehmerin und jeden Teilnehmer und Unterstützer, der oder die einen Beitrag leisten möchte. Rezan Tay vom Freundeskreis Mouhamed sagt: „Wir fordern: Gerichtsprozess jetzt! Jetzt ist es fast ein Jahr her und der Gerichtsprozess hat immer noch nicht begonnen. Es war ein Erfolg der Solidarität über Dortmund hinaus mit Demonstrationen, Mahnwachen, Solidaritätskonzert, Fußballturnier, Spendensammlung usw., dass es zur Anklage gegen die Polizisten kam. Jetzt ist es an der Zeit, dass wir darum kämpfen, dass der Prozess endlich beginnt. Unsere Gedenkveranstaltung wird Bestandteil eines kleines Ensemble sein. Dem folgt eine Demonstration am 12.8. um 14 Uhr (Treffpunkt Kurt-Piehl-Platz) und ein Konzert am 12.08. auf dem Kurt-Piehl-Platz.“
»Gerechtigkeit für Mohammed! Kampf der faschistoiden Flüchtlingspolitik der EU! Weg mit dem menschenverachtenden EU-Abkommen mit Tunesien!« (PM Freundeskreis Flüchtlingssolidarität und Freundeskreis Mouhamed)
Am 8.08. jährt sich die Erschießung von Mouhamed Lamine Dramé aus Ndiaffate (Senegal/Westafrika) durch die Polizei Dortmund, zum ersten Mal. Der Freundeskreis Mouhamed und der Freundeskreis Flüchtlingssolidarität rufen zum 8.8. zu einer Gedenkfeier in der Missundestraße am Tatort / Gedenktafel um 16 Uhr mit anschließendem Beisammen sein auf. Der Tathergang wird in kurzen Szenen dargestellt. Das ist sehr ergreifend und eine Würdigung des jungen Flüchtlings.
Am gleichen Tag veranstaltet Mouhameds Bruder Sidy eine Gedenkfeier gemeinsam mit Mouhameds Heimatdorf Ndiaffate. Sie wird durch die Spendensammlung des Freundeskreis Mouhamed in Absprache mit Sidy Dramé/Ndiaffate Senegal unterstützt bzw. möglich gemacht.
Unter dem obigen Motto laden die Freundeskreise und zahlreiche Unterstützer (siehe Aufruf) am Samstag, den 12.8. zu einer Demonstration ein. Um 14 Uhr beginnt die Auftaktkundgebung am Kurt-Piehl-Platz, Brunnenstr. in Dortmund. Die Demonstration verbindet das Gedenken und den Kampf für die „Gerechtigkeit für Mouhamed“ aktuell eng mit dem Kampf gegen die faschistoide Flüchtlingspolitik und die Rechtsentwicklung der Regierungen, die sich insbesondere in der Flüchtlingspolitik zeigt. Die Demonstration endet wieder am Kurt-Piehl-Platz. Danach folgt ein Konzert der Freundeskreise unter dem selben Motto mit verschiedenen Künstlern aus Dortmund, der Band Gehörwäsche sowie einer bekannten „Überraschungsband“ aus NRW. Es gibt leckeres internationales Essen.