Förderung durch die NRW Stiftung und den Bundesverband Soziokultur:

Ein Umbau im Theater im Depot will physische und soziologische Barrieren durchbrechen

Übergabe der Fördergelder der NRW-Stiftung
Präsident Eckhard Uhlenberg, Karin Brindöpke und Jens Heitjohann (Depot) sowie Birgit und Matthias Blind (NRW-Stiftung). Foto: Carolin Ulrich für Nordstadtblogger.de

Das Theater im Depot öffnet sich: Physische Barrieren für gehbehinderte Menschen werden durch den Umbau des Theaterraums und des Proberaums durchbrochen. Aber auch „soziologische Barrieren im Kopf“ werden angegangen: Denn oft fehlt der Bezug zum Theater – und damit auch ein Zugang. Das soll sich durch einen für jeden Interessierten zugänglichen Proberaum ändern.

Der Theater-Saal und der Proberaum befinden sich aktuell im Umbau

Behindertentoilette im Depot
Der Kulturort Depot sorgt im Umfeld für die Barrierefreiheit und auch eine Behindertentoilette. Foto: Carolin Ulrich für Nordstadtblogger.de

Im Umbau befinden sich derzeit der Theater-Saal, welcher begradigt und erhöht wird, sowie der Proberaum „A 29“ auf der gegenüberliegenden Seite. Die Bühnenstufe, welche einen barrierefreien Zugang zu der Bühne verhindert hat, wurde ebenfalls entfernt.

Die Barrierefreiheit im Theater schafft ganz neue Möglichkeiten für das Publikum und die Künstler:innen. Jens Heitjohann, künstlerischer Leiter des Theaters, erklärte im Gespräch mit den Nordstadtbloggern, dass „alle die Möglichkeit haben sollen, das Programm wahrzunehmen”. 

Barrieren überwinden
Barrierefreiheit ist auch außerhalb des eigentlichen Theaters im Depot wichtig. Foto: Carolin Ulrich für Nordstadtblogger.de

Durch das Entfernen der Bühnentreppe besteht auch für Menschen mit körperlichen Einschränkungen die Möglichkeit, im Theater im Depot aufzutreten.

Der Zugang zu den Garderoben ist noch nicht barrierefrei und nur über Stufen zu erreichen. Es können aber die Nachbarräume als Garderobe umfunktioniert werden.

Für Menschen mit Sehbehinderung gibt es aktuell aber noch keinen Fortschritt: Führungslinien oder andere Hilfsmittel sind noch nicht vorhanden. „Daran muss noch gearbeitet werden”, räumt Jens Heitjohann ein.

Proberaum wird für alle Gruppen und Menschen offen stehen

Eckhard Uhlenberg(Präsident der NRW- Stiftung) und Jens Heitjohann(künstlerischer Leiter)
Eckhard Uhlenberg ließ sich von Jens Heitjohann das Konzept des Proberaums erklären, der sich durch das große Tor auch der „Außenwelt“ öffnet. Foto: Carolin Ulrich für Nordstadtblogger.de

Auch der Raum „A29“, welcher vom Innenhof des Depots aus zu erreichen ist, besitzt keine Barrieren mehr. Die Fachhochschule Dortmund ist an der Gestaltung des Proberaums beteiligt. Das Design ist an eine U-Bahn angelehnt. Dazu wurde eine Wand eingesetzt. Auch Gepäckablagen und Magnetflächen, welche die Fenster darstellen sollen, unterstreichen das Motto.

Der Proberaum wird für alle offen stehen. Tanz- und Jugendgruppen können den Raum nutzen und einen Bezug zum Theater herstellen. Es sollen so nicht nur physische Barrieren durchbrochen werden, sondern mit niedrigschwelligen Angeboten auch solche im Kopf. Die Bauarbeiten werden voraussichtlich am 26. August 2022 abgeschlossen sein, sodass der Eröffnung am 2. September nichts mehr im Weg steht.

Fördergelder der NRW Stiftung und des Bundesverband Soziokultur

Um das Vorhaben der Barrierefreiheit realisieren zu können, haben die NRW-Stiftung 65.000 Euro und der Bundesverband Soziokultur 100.00 Euro beigesteuert. Sie unterstützen somit den Verein zur Förderung freier Theaterarbeit e.V.. Übrigens müssen Umbauten nicht lange dauern: Zwischen dem Beschluss zur finanziellen Unterstützung und dem Beginn der Bauarbeiten lagen gerade einmal vier Wochen.

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