Dr. Annette Düsterhaus nach 23 Jahren verabschiedet

Gesundheitsamt Dortmund
Für Dr. Annette Düsterhaus ist es ein Abschied nach 23 Jahren vom Gesundheitsamt Dortmund.

Von Peter Kozyra

Die Amtsleiterin Dr. Annette Düsterhaus verlässt nach 23 Jahren das Gesundheitsamt Dortmund und wechselt in die passive Phase ihrer Altersteilzeit. „Es waren 23 Jahre mit ständig wechselnden Herausforderungen und zunehmend schwieriger werdenden Rahmenbedingungen“ beschreibt Sozialdezernentin Birgit Zoerner die Wirkenszeit der scheidenden Amtsleiterin.

Von der jüngsten Amtsleiterin der Region zur dienstältesten Amtsleiterin Dortmunds

Die gebürtige Ostwestfälin war durch ihr Medizinstudium im Ruhrgebiet gelandet und besetzte zunächst Stellen in Herne und Gelsenkirchen, bevor als damals jüngste Amtsleiterin der Region die Obhut über das Gesundheitsamt übernahm. „Das Amt war damals nicht gut aufgestellt und für die bevorstehenden Aufgaben nicht gerüstet“, blickt Düsterhaus zurück. „Ich glaube es ist mir gelungen, das Amt umzukrempeln und zukunftsorientiert aufzustellen.“ Mittlerweile sei Sie die älteste Amtsleiterin Dortmunds.

Gesundheitsamt Dortmund
Das Gesundheitsamt in der City.

In ihrer Zeit als Leiterin des Amtes war „immer was los“, bestätigt Zoerner. Ob Noro-Viren in Dortmunder Schulen, Tschernobyl, die Schweinegrippe, der PCB-Skandal bei Envio im Dortmunder Norden oder die neue damals neue Krankheit AIDS sowie damit verbundene gesellschaftliche Probleme wie Prostitution und Drogenkonsum: „Dr. Annette Düsterhaus ist jedes Problem kompetent und souverän angegangen, immer mit dem Blick auf die umfassende Versorgung der Dortmunder Bevölkerung“, so Zoerner.

Medizin und Sozialpolitik im Gesundheitsamt vereint

Dabei waren vor allem AIDS/HIV und Drogenkonsum für die damals 37-jährige wichtige Themen. „Alte Mittel der Seuchenhygiene griffen nicht, das war etwas völlig neues. Und in meiner Assistenzärztinnen-Zeit war ich eine der ersten, die Methadon zur Schmerzversorgung einsetzte.“ Sie habe jedoch neben ihrem Interesse für Medizin auch immer schon ein sozialpolitisches Herz gehabt. Der Schritt in den öffentlichen Dienst erwies sich für Sie als die perfekte Kombination.

Gesellschaftliche Randgruppen waren für Düsterhaus stets ein relevanter Faktor. Erst zuletzt wurden im Gesundheitsamt neue Räume für die Basisversorgung und Kinder- und Schwangerenversorgung eingerichtet, die speziell für Personen verfügbar sind, die sonst durch das Raster der gesundheitlichen Versorgung fallen.

Dr. Annette Düsterhaus und Birgit Zoerner
Dr. Annette Düsterhaus und Birgit Zoerner.

Sozialdezernentin bedankt sich für die vielen Jahre der guten Arbeit

Düsterhaus gibt ihre Aufgaben an ihren bisherigen Ärztlichen Vertreter Dr. Frank Renken weiter. „Sollte das Amt mich brauchen, und das habe ich allen Kollegen versichert, komme ich aber gerne und helfe beim Impfen oder Bluttesten aus“ sagt Düsterhaus und lacht.

„Die Leitung gebe ich aber zum Teil wehmütig, vor allem aber voller Vorfreude ab.“ Die passionierte Radfahrerin möchte sich in Zukunft auf ihre Hobbys konzentrieren und viel Zeit mit ihren drei Enkeln verbringen. „Morgen verabschiede ich mich noch mit einem kleinen Umtrunk von allen Kollegen, und gegen 15 Uhr gebe ich dann die Schlüssel ab. Das wird meine letzte Amtshandlung sein.“

Dezernentin Zoerner verabschiedete die Amtsleiterin mit einem bunten Blumenstrauß und den Worten: „Ich bedanke mich auch im Namen aller Dortmunder Bürgerinnen und Bürger, die vielleicht gar nichts von Ihrer Tätigkeit wissen, und doch täglich davon profitiert haben, dass das Gesundheitsamt unter ihrer Leitung so gute Arbeit leistet.“

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