In Buffalo (USA) gab es vor einigen Tagen einen Amoklauf: zehn tote Menschen, drei weitere schwer verletzt. Das Motiv des Verbrechens in Dortmunds Partnerstadt war nach bisherigen Erkenntnissen der Behörden rassistisch – und somit „nur“ ein weiteres Glied in einer Reihe rechtsextremistischer Terrortaten in den Vereinigten Staaten. Die Stadtgesellschaft in Dotmund reagiert entsetzt.
Auslandsgesellschaft, aus Erfahrung: Freundschaft und Hass – das passt nicht
Terror trifft ins Herz, das ist die Absicht der Täter. Menschen in Angst und Schrecken zu versetzen, damit keine Gegenwehr ist, wenn selbsternannte Heilsbringer reales Unheil bringen. Es bleiben Entsetzen und Erschütterung, das Unsagbare, Empathie mit Opfern und Hinterbliebenen – alles, wofür es eigentlich keine Sprache gibt.
Klaus Wegener, Präsident der Auslandsgesellschaft, versucht es: „Im Namen der Auslandsgesellschaft spreche ich den Angehörigen und Verletzten unser tief empfundenes Beileid und Mitgefühl aus. Wir sind entsetzt und tief erschüttert angesichts dieser grausamen Tat. Dortmund und Buffalo sind seit über 40 Jahren als Partnerstädte eng verbunden. Viele Dortmunder Schülerinnen und Schüler nehmen jedes Jahr an einem Austausch teil. Es existieren viele freundschaftliche Verbindungen zwischen unseren Städten. In Gedanken sind wir bei unseren Freundinnen und Freunden in Buffalo.“
FDP Dortmund: Warnung vor Rechtsextremismus
Am vergangenen Wahlsonntag, nach den ersten Meldungen über das Attentat, schreibt Michael Kauch, FDP/Bürgerliste, Vorsitzender der Ratsfraktion, an die lokale Presse zum Hassverbrechen in der Dortmunder Partnerstadt – und bis dahin einziger Verteter einer demokratischen Partei in der Region:
„Es ist erschreckend, wozu rassistischer Hass bei einem jungen Menschen führen kann. Wir fühlen mit den Menschen in unserer Partnerstadt Buffalo. Unsere Gedanken sind bei den Opfern, ihren Familien und Freunden.“
Ergänzt in Bezug auf das Ruhrgebiet (wo in Essen kurz zuvor von einem 16-Jährigeren ein Sprengstoffanschlag geplant worden sein soll):
„Das, was in Buffalo von einem Rechtsextremisten begangen wurde, hätte auch im Ruhrgebiet geschehen können. Erst in dieser Woche konnte die Polizei in Essen einen ähnlich motivierten Anschlag eines Jugendlichen verhindern. Wir danken der Polizei für diese Leistung.“
Schließlich verallgemeinert er: „Zugleich machen diese Fälle deutlich, wie wichtig Präventionsarbeit sowie Wachsamkeit im Blick auf Radikalisierung einzelner Jugendlicher sind.“
Statement des Dortmunder Oberbürgermeisters
Statt anlässlich des Terrors am Ende die Gelegenheit zu ergreifen, undifferenziert Staatsmacht zu beschwören, twittert Dortmunds Oberbürgermeister Thomas Westphal zum Thema:
„Meine Gedanken sind heute bei unseren Freunden in unserer Partnerstadt Buffalo. Bei einem abscheulichen Terrorakt sind zehn Menschen in einem Supermarkt erschossen worden. Das ist ein Erdbeben gegen die Menschlichkeit in dieser freundlichen Stadt.“