Von Humberto Mario Consuegra-Cardoso
In Dortmund und Lünen ist die Anzahl an Verkehrsunfällen im vergangenen Jahr erneut gesunken. Auch wenn man somit 2021 einen historischen Tiefstand an Verkehrsunfällen erreicht habe, sei diese positive Bilanz jedoch kein Grund für die Dortmunder Polizei, die Hände in den Schoß zu legen. Denn trotz des Rückgangs der Gesamtzahl an Verkehrsunfällen waren im letzten Jahr elf Todesfälle zu verzeichne. Und die Zahlen der Verkehrsunfälle, an denen Minderjährige beteiligt waren, sind sowohl in Dortmund als auch in Lünen drastisch gestiegen. Umso wichtiger sei somit die kontinuierliche Präventions- und Kontrollarbeit der Polizei.
Vier tödliche Verunglückte im Dortmunder Stadtgebiet – elf Tote auf der Autobahn
Die Polizei Dortmund berichtet über einen historischen Tiefstand bei den Unglücksfällen auf den Dortmunder Straßen. Insgesamt gab es im Jahr 2021 weniger tödlich verunglückte Menschen im Straßenverkehr als im Vorjahr. Die offizielle Gesamtzahl der Verkehrsunfälle in Dortmund und Lünen ist um 0,5 Prozent von 23.649 auf 23.534 gesunken. ___STEADY_PAYWALL___
Mit 20.406 Verkehrsunfällen im abgelaufenen Jahr 2021 verbleibt die Anzahl der Unfälle im Stadtgebiet Dortmund weiterhin auf einem niedrigen Niveau (2020: 20.342). Bei 1.578 Unfällen wurden Personen verletzt (+5 Prozent).
Insgesamt verunglückten bei Verkehrsunfällen in Dortmund 1.891 Verkehrsteilnehmende (plus 2 Prozent). 1.653 verletzten sich leicht ( plus 0,4 Prozent) und 234 schwer (+20 Prozent). Vier Personen wurden tödlich verletzt – zwei weniger als im Jahr zuvor (-33,3 Prozent). Darunter ein Krad- und Rollstuhlfahrer, ein Radfahrer sowie ein Fußgänger.
Gregor Lange: „Jeder einzelne Tote im Straßenverkehr ist eine schlimme Nachricht!“
Polizeipräsident Gregor Lange erklärt, dass die positiven Entwicklungen der Gesamtzahlen für die Polizei noch lange kein Grund seien, „um die Hände in den Schoß zu legen“. Nun sei die Beobachtung der Entwicklung des Straßenverkehrs im Jahr 2022 während der gegenwärtigen Normalisierung des Alltagsleben sehr wichtig für die Behörde.
Die Tatsache, dass Menschen bei Verkehrsunfällen jährlich sterben, weise auf die Bedeutung einer kontinuierlichen Polizeiarbeit in der Prävention und Überwachung hin. „Jeder einzelne Tote im Straßenverkehr ist eine schlimme Nachricht!“, erinnert Lange.
Auf Autobahnen die in der Zuständigkeit des Dortmunder Polizei-Präsidiums liegen, ist die Zahl der Verkehrsunfälle um 983 von 7.469 auf 8.452 Unfälle gestiegen. Ein Anstieg von 13,2 Prozent. Elf Personen kamen dabei ums Leben, eine Person weniger als 2020.
Mehr unmittelbar an Verkehrsunfällen beteiligte Kinder
Der diesjährigen Bericht hebt die Verkehrsunfälle hervor, an denen Minderjährige beteiligt waren. In Dortmund und Lünen sind die Zahlen in diesem Bereich jeweils um 13,8 Prozent und 100 Prozent gestiegen. Allein im Stadtgebiet Dortmund sind 152 Kinder an Unfällen beteiligt gewesen, was eine Steigerung um 10,9 Prozent zum Vorjahr bedeutet.
Die meisten von diesen Unfällen seien in der Freizeit passiert und nicht auf dem Weg zur Schule, erläuterte Ralf Ziegler, Leiter der Direktion Verkehr bei der Polizei Dortmund. Das plötzliche Hervortreten hinter Sichthindernissen oder die Nichtbeachtung des Fahrzeugverkehrs seien hier die Hauptursachen für die Unfälle gewesen.
Daher appellierte der Leiter der Direktion Verkehr bei der Dortmunder Polizei, Ralf Ziegler, an alle Dortmunder Burger:innen, insbesondere im Umfeld von Schulen und Kindergärten auf eine „aufmerksame und angepasste Fahrweise“ zu achten. Hier sei laut Ziegler auch immer mit Geschwindigkeitskontrollen durch die Dortmunder Polizei zu rechnen.
Ralf Ziegler: „Rasen ist kein Delikt, es ist ein Verbrechen.“
Viel Arbeit bereitet der Dortmunder Polizei weiterhin die Raser- und Tuningszene in der Stadt und der damit verbundene Kampf gegen illegale Kraftfahrzeugrennen. Die bisherige Erfahrung habe gezeigt, dass viele Angehörige der Szene, gar nicht aus Dortmund kommen, sondern aus den umliegenden Regionen wie dem Sauerland aber auch aus Holland anreisen.
Ein Grund für die Polizei ihre Kontrollen an den Hotspots der Szene sowohl in der Woche als auch an den Wochenenden zu verschärfen. Auf eine höhere Beliebtheit bei wärmeren Wetter sei man vorbereitet.
Der unmissverständliche Botschaft dabei solle sein, dass weder die Stadt Dortmund noch die umliegende Städte Rennstrecken sind. „Rasen und illegale Autorennen gehören nicht in den öffentlichen Verkehrsraum und können von einer Sekunde auf die andere Menschenleben auslöschen“, betont Ralf Ziegler.
#DortmundGegenRaser: Fotokampagne an der B1
Unter dem Motto #DortmundGegenRaser haben Stadt und Polizei Dortmund außerdem im Oktober 2021 eine Öffentlichkeitskampagne gestartet, um auf die Gefahren illegaler Rennen aufmerksam zu machen.
Mit Fotomotiven entlang einer Teilstrecke der B1 sollen rasende Verbrecher direkt angesprochen und ihnen die Konsequenzen ihres Handelns vor Augen geführt werden, um sie für die Gefahr, die sie für sich selbst aber vor allem auch auf Kosten Unbeteiligter in Kauf nehmen zu sensibilisieren.
Erst Anfang des Monats wurden die drei bisherigen Fotomotive durch drei neue ersetzt, die drastisch vor Augen führen, wo die Raserei ohne Sinn und Verstand im schlimmsten Falle enden kann: in einer kleinen Zelle in der JVA Dortmund.
Hauptunfallursachen
- Überschreiten der zulässigen Höchstgeschwindigkeit.
- Teilnahme an Straßenverkehr unter Einfluss von Alkohol und/oder Drogen.
- Nichtbeachtung der Vorfahrt.
- Fehler beim Abbiegen
- Ungenügender Sicherheitsabstand.
- Fehler beim Überholen oder Fahrstreifenwechsel.
- Falsches Verhalten von und gegenüber zu Fußgänger:innen, Radfahrer:innen sowie motorisierten Zweiradfahrenden
Den ganzen Verkehrsbericht 2021 gibt es hier zum Nachlesen.