In dieser Rubrik fassen wir alle Mitteilungen und Kurzinformationen zu den Entwicklungen und Angeboten der Dortmunder Hochschulen zusammen. Die Inhalte umfassen sowohl Informationen zu Forschungen und wissenschaftlichen Projekten als auch zu Veranstaltungen, Förderungen, Personalpolitik und vieles mehr.
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Auf dem Campus der TU Dortmund entsteht derzeit der Forschungsbau CALEDO (Center for Advanced Liquid-Phase Engineering Dortmund) zur Erforschung von Flüssigphasen. Die Ausstellung auf der Hochschuletage im Dortmunder U widmet sich dem mit 72 Millionen Euro geförderten Bau und blickt sowohl auf die Architektur des Gebäudes als auch auf die Forschungsfragen, die dort zukünftig bearbeitet werden. Die Ausstellung kann bis zum 27. März besichtigt werden.
Das neue Gebäude, das planungsgemäß Ende 2024 fertiggestellt sein soll, wird mit seiner Ausstattung neue Möglichkeiten für die internationale Spitzenforschung an Flüssigphasen in den Bereichen Chemie, Bio- und Chemieingenieurwesen und Physik eröffnen. Ziel ist es, in der Grundlagenforschung, der Analytik und der Anwendungsentwicklung für Umwelt-, Klima- und Gesundheitsthematiken neue Standards zu entwickeln.
Konzipiert und entworfen wurde CALEDO vom international renommierten Büro Gerber Architekten in Dortmund. In Kooperation mit dem Architekturbüro und den an CALEDO beteiligten Wissenschaftler*innen rund um Prof. Gabriele Sadowski von der Fakultät Bio- und Chemieingenieurwesen zeigt die Ausstellung die architektonische Aufgabe, ein Gebäude zu entwerfen, das der Forschung bestmögliche Rahmenbedingungen bietet. Zudem werden die dort später zu bearbeitenden Forschungsaufgaben, die Prozesse und Anwendungsgebiete aus den Natur- und Ingenieurwissenschaften beim Design von Flüssigphasen näher beleuchtet. Auf diese Weise werden der neue Ort und die dort stattfindende Forschung bereits jetzt sichtbar.
Die Ausstellung ist bis zum 27. März zu sehen. Für den Besuch im Dortmunder U gilt die 2G-Regelung, die am Eingang kontrolliert wird. Zudem muss eine medizinische Maske getragen werden.
Aktuelle Informationen zu Öffnungszeiten und Schutzmaßnahmen: https://www.dortmunder-u.de/
Bildzeile: Die Ausstellung im Dortmunder U macht den neuen Forschungsbau CALEDO bereits jetzt sichtbar.
Foto: Felix Schmale für die TU Dortmund
Im Rahmen des Rückkehrprogramms des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft (MKW) NRW kommt Dr. Leonhard Urner als vielversprechender Nachwuchswissenschaftler von der University of Oxford an die TU Dortmund. Das Land fördert über das Programm den Aufbau seiner unabhängigen Nachwuchsforschungsgruppe für fünf Jahre mit 1,25 Millionen Euro. Mit seiner Arbeitsgruppe wird Dr. Leonhard Urner einen Wirkstoff gegen antibiotikaresistente Bakterien erforschen, der perspektivisch zu einem Medikament weiterentwickelt werden soll.
Ziel des NRW-Rückkehrprogramms ist es, exzellente Nachwuchskräfte von internationalen Spitzeneinrichtungen zurück nach Deutschland zu holen, genauer nach Nordrhein-Westfalen. In der Ausschreibungsrunde 2021 lag der Schwerpunkt auf medizinrelevanter Forschung. Nachwuchswissenschaftler*innen weltweit waren aufgerufen, ihre medizinrelevanten Projektvorschläge einzureichen. In einem kompetitiven Bewerbungsverfahren konnten sich sechs herausragende Nachwuchswissenschaftler*innen durchsetzen und die Förderung einwerben. Einer von ihnen ist Dr. Leonhard Urner.
Dr. Leonhard Urner studierte und promovierte an der Freien Universität Berlin. In dieser Zeit spezialisierte er sich in den Bereichen Organische Chemie und Supramolekulare Chemie, um die molekularen Eigenschaften von Seife zu verstehen und kontrollieren zu können. Nach seiner Promotion ging er für drei Jahre als Postdoc an die University of Oxford. Dort gelang es ihm, Seifen zu entwickeln, die die Untersuchung bakterieller Membranen vereinfachen. „Die in den Membranen verankerten Proteine sind ein wichtiger Ansatzpunkt für die Entwicklung neuer Wirkstoffe“, erklärt Dr. Leonhard Urner. „Um die Proteine zu isolieren, werden sie mithilfe von Seifen aus Biomembranen herausgelöst und gereinigt. Herkömmliche Seifen beschädigen dabei häufig die empfindlichen Strukturen der Proteine. Eine genaue Untersuchung ist dann nicht mehr möglich. Das hat mich motiviert, Seifen zu entwickeln, mit denen intakte Membranproteine der Wirkstoffforschung zur Verfügung gestellt werden können.“ Mit seiner neuen Nachwuchsforschungsgruppe „AntiBac“ an der Fakultät für Chemie und Chemische Biologie baut er auf diesen Ergebnissen auf. Ziel ist es, neue Wirkstoffe gegen antibiotikaresistente Bakterien zu erforschen, um Infektionen mit resistenten Bakterien in Zukunft besser behandeln zu können.
An welcher NRW-Universität sie ihre Forschung fortsetzen, können die „Rückkehrer“ selbst entscheiden. Die Wahl des Chemikers fiel auf Dortmund: „Die TU Dortmund bietet eine einzigartige Infrastruktur im Bereich der Wirkstoffforschung“, sagt Dr. Leonhard Urner. „Hier treffen Forscher*innen aus zahlreichen Fachdisziplinen zusammen. Da wir langfristig einen Transfer in die medizinische Anwendung anstreben, bietet der Standort auch mit dem Lead Discovery Center und dem Drug Discovery Hub optimale Bedingungen.“
Das Team „AntiBac“ hat zum Beginn des Jahres seine Arbeit aufgenommen. Vorgesehen sind neben der Stelle von Dr. Urner eine Postdoc-Stelle, zwei Doktorand*innenstellen und zwei Stellen für wissenschaftliche Hilfskräfte. Das Land NRW fördert die Nachwuchsforschungsgruppe bis Ende 2026 mit insgesamt 1,25 Millionen Euro.
Bildzeile: Dr. Leonhard Urner ist von der University of Oxford an die TU Dortmund gewechselt. Seine Nachwuchsforschungsgruppe fördert das Land NRW mit 1,25 Millionen Euro.
Foto: Aliona Kardash für die TU Dortmund
Als eine der ersten Universitäten in Deutschland bietet die TU Dortmund seit dem Wintersemester 2021/22 das studium oecologicum an: Damit können TU-Studierende über ihr eigenes Fach hinaus interdisziplinär Kompetenzen zum Thema Nachhaltigkeit erwerben. Henning Moldenhauer vom Nachhaltigkeitsbüro der TU Dortmund zieht nach dem ersten Semester eine positive Bilanz.
Das studium oecologicum ist ein Zertifikat, das TU-Studierende als Zusatzqualifikation während ihres Bachelor- oder Masterstudiengangs absolvieren können. Dafür müssen sie Veranstaltungen mit insgesamt zehn Leistungspunkten aus drei Modulen (Basismodul, facheigenes und fachfremdes Gebiet) absolvieren. Die interdisziplinäre öffentliche Ringvorlesung „Klima: Wandel, Werte, Wissenschaft“ der Fakultät Bio- und Chemieingenieurwesen bildet das Basismodul. Dort werden die fachlichen Grundlagen gelegt und verschiedene Perspektiven aus unterschiedlichen Fachbereichen vermittelt. In den fünf Vertiefungsmodulen Bildung, Gesellschaft, Naturwissenschaft und Technik, Raum und Bau sowie Ökonomie können sich die Studierenden detaillierter mit fachspezifischen Fragestellungen auseinander setzen.
„Insgesamt haben im aktuellen Wintersemester 64 Studierende an 18 Veranstaltungen in neun Fakultäten teilgenommen“, sagt Henning Moldenhauer vom Nachhaltigkeitsbüro der TU Dortmund, der das Zertifikat mit initiiert hat. Besonders stark vertreten ist die Fakultät Raumplanung mit sechs für das Zertifikat geöffneten Veranstaltungen. Durch das Basismodul hat die Fakultät Bio- und Chemieingenieurwesen mit 57 Studierenden die größte Zahl an Teilnehmer*innen gehabt.
„Nachhaltigkeit sollte zukünftig noch stärker in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens vertreten sein. Mir persönlich ist es ein Anliegen, dies im Bereich der Bildung umzusetzen, daher habe ich mich dafür entschieden, das studium oecologicum als Zusatzqualifikation zu erwerben“, sagt Masterstudentin Katharina Kosian. „Es bietet die Möglichkeit, den Aspekt der Nachhaltigkeit fächerübergreifend zu studieren und damit Theorien und Anwendungsmöglichkeiten sowohl in den eigenen Studienfächern als auch in fachfremden Bereichen kennenzulernen.“ Auch Henning Moldenhauer zeigt sich zufrieden: „Das studium oecologicum ist von den Studierenden direkt gut angenommen worden. Das zeigt, dass wir damit einen Nerv getroffen haben. Wir möchten Angebot zukünftig noch weiter ausbauen.“
Neben der Einrichtung des Zertifikats konnte die TU Dortmund in den vergangenen Monaten weitere Ziele ihrer Nachhaltigkeitsstrategie erreichen. So eröffnete im Oktober 2021 das Nachhaltigkeitsbüro, seit Jahresbeginn bezieht die Universität 100 Prozent Ökostrom. Neue Scanner auf dem Campus sollten zudem dabei helfen, den Papierverbrauch weiter zu senken.
Weitere Informationen: https://nachhaltigkeit.tu-dortmund.de/
Bildzeile: Campus der TU Dortmund: Im Wintersemester 2021/22 startete an der TU Dortmund das studium oecologicum.
Foto: Roland Baege für die TU Dortmund
Pastor Simon Schwamborn wird neuer Studierendenpfarrer der Katholischen Hochschulgemeinde Dortmund. Generalvikar Alfons Hardt hat den 41-jährigen Geistlichen jetzt mit Wirkung vom 1. März 2022 zum Leiter der Katholischen Hochschulgemeinde in Dortmund ernannt. Er folgt damit auf Studierendenpfarrer Dr. Peter Jochem, der nach 12 Jahren Dortmund verlässt und ab Mai als Geistlicher Rektor der vom Erzbistum Paderborn getragenen Jugendbildungsstätte und Landvolkshochschule Hardehausen bei Warburg tätig wird.
Simon Schwamborn wurde 1980 geboren und am 30. Mai 2009 in Paderborn zum Priester geweiht. Als Vikar war er in Büren eingesetzt, als Pastor in Lippstadt. Von 2013 bis 2016 war er zudem Diözesankurat der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg. 2016 bis 2017 hospitierte er ein Jahr in der Redaktion Religion-Theologie-Kirche beim WDR in Köln und promovierte zwischen 2017 und 2021 in Sankt Georgen / Frankfurt am Main. Aktuell bereitet sich Pastor Schwamborn auf seine neue Tätigkeit als Studierendenseelsorger im Rahmen einer Hospitation an der Katholischen Hochschulgemeinde München vor.
1965 in Lippstadt geboren, wurde Peter Jochem am 3. Juni 1995 zum Priester geweiht. Er war zunächst als Vikar in Büren tätig, anschließend als Subregens des Erzbischöflichen Priesterseminars und zugleich als Domvikar am Paderborner Dom. Danach wirkte er als Seelsorger in Schwerte. Seit 2010 ist er in Dortmund eingesetzt als Studierendenpfarrer der Katholischen Hochschulgemeinde und Subsidiar im Pastoralen Raum Pastoralverbund Im Dortmunder Süden. 2016 promovierte er zum Doktor der Philosophie. Generalvikar Hardt hat Dr. Peter Jochem mit dem 1. Mai zum Geistlichen Rektor der vom Erzbistum Paderborn getragenen Jugendbildungsstätte und Landvolkshochschule Hardehausen ernannt.
Bildzeile: li. Dr. Peter Jochem verlässt die Katholische Hochschulgemeinde Dortmund und wird Geistlicher Rektor der Jugendbildungsstätte und der Landvolkshochschule Hardehausen. r.Pastor Simon Schwamborn wird neuer Studierendenpfarrer der Katholischen Hochschulgemeinde Dortmund. Der 41-jährige Priester des Erzbistums Paderborn ist in diesem Amt Nachfolger von Dr. Peter Jochem.
Fotos: privat
Auch 2022 konnten die Stipendiat*innen des Deutschlandstipendiums ihre Stifter*innen kennenlernen. Am Donnerstag, 27. Januar, fand die Stipendienfeier der TU Dortmund wie bereits im vergangenen Jahr online statt. Nach der Verleihung der Urkunden bot die Veranstaltung Gelegenheit zum Austausch. Zudem wurden der Soroptimist-Förderpreis und die Martin-Schmeißer-Medaille für herausragende Studienleistungen verliehen.
Prof. Manfred Bayer, Rektor der TU Dortmund, beglückwünschte die Stipendiat*innen und dankte den Förderern: „Die Stipendien sind eine besondere Anerkennung der hervorragenden Leistungen unserer Studierenden. Gerade in diesen Zeiten ist die Förderung besonders wertvoll, da sich die Studierenden so ohne finanzielle Sorgen auf ihr Studium konzentrieren können.“ Er verlieh den Stifter*innen und Stipendiat*innen offiziell ihre Urkunden, die sie zuvor per Post erhalten hatten. Im Anschluss konnten sich die Geförderten und ihre Förderer in Chats näher kennenlernen. An der digitalen Veranstaltung nahmen mehr als 260 Personen teil, darunter Albrecht Ehlers, Kanzler der TU Dortmund, und Prof. Wiebke Möhring, Prorektorin Studium der TU Dortmund.
Die Technische Universität Dortmund bietet seit dem Wintersemester 2011/2012 das Deutschlandstipendium als Fördermöglichkeit für Studierende an. Private Stifter*innen sowie Unternehmen fördern im Rahmen des Programms leistungsstarke und talentierte Studierende. Für das aktuelle Förderjahr 2021/22 konnte die TU Dortmund im Vergleich zum Vorjahr sieben neue Stifter*innen gewinnen. Damit werden nun insgesamt 253 Studierende mit einem Stipendium unterstützt. Zu den größten Förderern gehören die Sparkasse Dortmund, die Wilo-Foundation, die Bernd Jochheim Stiftung der Gesellschaft der Freunde der Technischen Universität Dortmund, die Sportstiftung NRW und die RAG-Stiftung.
Die Dauer der Förderung im Programm Deutschlandstipendium umfasst mindestens zwei Semester, in denen die Studierenden 300 Euro pro Monat erhalten – davon jeweils 150 Euro vom Bund und von privaten Förderern, Stiftungen oder Unternehmen. Bei der Auswahl der Stipendiat*innen stehen herausragende Studienleistungen im Mittelpunkt; zudem werden gesellschaftliches Engagement, die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen, oder besondere soziale, familiäre oder persönliche Umstände berücksichtigt.
Im Rahmen der Stipendienfeier wurde außerdem der Soroptimist-Förderpreis an Alicia Gayda von der Fakultät für Informatik verliehen. Ursula Bissa, Präsidentin des Soroptimist International Club Dortmund, würdigte damit deren ausgezeichneten Leistungen im Bachelorstudium und das ehrenamtliche Engagement der Studentin für den Tierschutz. Mit der Martin-Schmeißer-Medaille zeichnete Prof. Tessa Flatten, Prorektorin Internationales der TU Dortmund, Jasmin Bedow von der Fakultät Physik aus. Sie erhielt die Medaille für ihre herausragende Masterarbeit „Edge Modes in Magnet-Superconductor Hybrid Structures“, die sie in Teilen an der University of Illinois at Chicago, USA, angefertigt hat, von wo sie für die Veranstaltung zugeschaltet war.
Bildzeile: 253 Studierende der TU Dortmund werden im Wintersemester 2021/22 mit einem Deutschlandstipendium gefördert.
Foto: TU Dortmund
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat ab 1. Februar vier neue Mitglieder für drei Jahre in den Wissenschaftsrat berufen. Zu ihnen gehört auch Gabriele Sadowski, Professorin für Thermodynamik an der TU Dortmund. Als neues Mitglied des Wissenschaftsrats wird sie die Bundesregierung und die Regierungen der Länder zur Entwicklung der Wissenschaft, der Forschung und der Hochschulen beraten.
Der Wissenschaftsrat ist das älteste wissenschaftspolitische Beratungsgremium in Europa. Neue Mitglieder werden regelmäßig auf gemeinsamen Vorschlag der großen deutschen Wissenschaftsorganisationen berufen – der Deutschen Forschungsgemeinschaft, der Max-Planck-Gesellschaft, der Hochschulrektorenkonferenz, der Helmholtz-Gemeinschaft, der Fraunhofer-Gesellschaft und der Leibniz-Gemeinschaft. „Es ist eine große Ehre, in den Wissenschaftsrat berufen worden zu sein. Ich freue mich sehr auf die verantwortungsvolle Aufgabe“, sagt Prof. Gabriele Sadowski. Sie wird als Mitglied der Wissenschaftlichen Kommission in Arbeitsgruppen und Ausschüssen zu konkreten Themen mitarbeiten. Dabei ist es wichtig, dass sie wissenschaftliche Exzellenz mit wissenschaftspolitischer Kompetenz und Erfahrung verbindet.
Prof. Gabriele Sadowski ist erst das dritte Mitglied der TU Dortmund, das in den Wissenschaftsrat berufen wurde. Sie ist seit 2001 Professorin für Thermodynamik an der Fakultät Bio- und Chemieingenieurwesen. Für ihre Forschungsleistungen auf diesem Gebiet wurde sie 2011 mit dem Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis ausgezeichnet, dem höchstdotierten Forschungspreis Deutschlands. Seit 2012 forscht Sadowski im gemeinsamen Exzellenzcluster RESOLV der TU Dortmund und der Ruhr-Universität Bochum: In diesem Forschungsteam untersucht sie die Rolle von Lösungsmitteln in chemischen Reaktionen, industriellen Prozessen und biologischen Vorgängen.
Sadowski ist außerdem Initiatorin und Sprecherin des neuen, mit 72 Millionen Euro geförderten Forschungsbaus CALEDO, der aktuell an der TU Dortmund realisiert wird. Mit ihm entsteht ein international sichtbares Forschungszentrum zum Design von Flüssigkeiten, die zu neuen und besseren technischen Prozessen und Produkten führen werden. Zudem engagiert sich die Professorin stark in der Nachwuchsförderung, etwa in einem Mentoring-Programm für Doktorandinnen in den Ingenieurwissenschaften. Von 2016 bis 2020 war sie außerdem als Prorektorin Forschung Teil des Leitungsteams der TU Dortmund und hat in diesem Amt viele aktuelle forschungspolitische Themen für die TU Dortmund bearbeitet und umgesetzt.
Bildzeile: Prof. Gabriele Sadowski
Foto: BCI/TU Dortmund
Das Projekt „Get Online Week 2022“ von zehn TU-Studierenden und Dr. Bastian Pelka von der Fakultät Rehabilitationswissenschaften hat in einer Online-Abstimmung die meisten Stimmen erhalten und den Publikumspreis 2021 des Deutschen Digitaltags gewonnen. Mit dem Preis werden Initiativen ausgezeichnet, die das digitale Miteinander stärken. In der Kategorie „Digitale Teilhabe“ konnte sich die „Get Online Week 2022“ gegen rund 100 andere Projekte durchsetzen und erhält für den ersten Platz ein Preisgeld von 5.000 Euro. Das Projekt bietet kostenlose Kurse und Workshops an, um digitale Kompetenzen zu vermitteln. Es sollen damit vor allem Menschen mit Behinderungen erreicht werden, die oftmals weniger von digitalen Medien profitieren.
Die „Get Online Week“ findet bereits seit 2014 jährlich in Dortmund statt. Sie ist Teil einer europäischen Kampagne, die Medienkompetenzen vermitteln und die Teilhabe an der digitalen Gesellschaft fördern will. Das Team möchte insbesondere Menschen mit Behinderungen, die das Internet nicht nutzen und damit von der digitalen Welt ausgeschlossen sind, bei der digitalen Teilhabe unterstützen. Für die jetzt ausgezeichnete „Get Online Week 2022“, die im März online stattfinden wird, hat die Gruppe Kurse und Workshops zu unterschiedlichen Themen entwickelt. Daran nehmen diesmal neben Beschäftigten von Werkstätten für Menschen mit Behinderungen auch Schüler*innen unterschiedlicher Schulformen teil. Die Teilnehmenden sollen dort über Cybermobbing, Datenschutz sowie Gefahren im Internet und die daraus resultierenden Auswirkungen auf die psychische Gesundheit junger Erwachsener aufgeklärt werden. Außerdem können die Teilnehmer*innen erlernen, wie sie Lebensläufe erstellen.
„Wir freuen uns sehr über den Publikumspreis und die Anerkennung für unsere Arbeit. Seit vielen Jahren erreichen wir mit der ‚Get Online Week‘ jährlich mehrere hundert Menschen in Dortmund und unterstützen sie dabei, dass sie sich sicher, souverän und selbstbestimmt in der digitalen Welt bewegen können“, sagt Dr. Bastian Pelka von der Fakultät Rehabilitationswissenschaften, der das Projekt leitet. Das Team arbeitet dabei auch mit der Sozialforschungsstelle Dortmund zusammen.
Die Initiative „Digital für alle“, in der Organisationen aus den Bereichen Kultur, Wissenschaft und Wirtschaft versammelt sind, hat den Digitaltag ins Leben gerufen. Der jährlich stattfindende Aktionstag möchte bundesweit die digitale Teilhabe in allen Altersklassen fördern und die Digitalisierung erlebbar und damit verständlich machen. Die TU Dortmund war mit verschiedenen Aktionen und Projekten am Digitaltag 2021 beteiligt.
Bildzeile: Das Team der „Get Online Week 2022“ hat in der Kategorie „Digitale Teilhabe“ gewonnen.
Foto: Digitaltag
Die Kultusministerkonferenz (KMK) verabschiedete am Donnerstag, den 9. Dezember, ein umfassendes Zehnjahresprogramm zur Stärkung der mathematischen Bildung in Deutschland: „QuaMath – Unterrichts- und Fortbildungs-Qualität in Mathematik entwickeln“. Die KMK reagiert damit auf das Problem, dass nur knapp die Hälfte aller Jugendlichen die mathematischen Kompetenzen erreicht, die in den Regelstandards festgelegt sind. Das neue Programm wird vom Deutschen Zentrum für Lehrerbildung Mathematik (DZLM) am Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik entwickelt, das dafür ab 2023 eine Förderung von 17,6 Millionen Euro für die ersten 5,5 Jahre erhält. Von der TU Dortmund ist das ganze Institut für Entwicklung und Erforschung des Mathematikunterrichts (IEEM) – unter der Federführung von Prof. Susanne Prediger und Prof. Christoph Selter – maßgeblich an QuaMath beteiligt.
„Für alle Kultusministerien hat die mathematische Bildung unserer Kinder und Jugendlichen sehr hohe Bedeutung, daher setzen wir viel Hoffnung in das neue Programm. Im DZLM haben wir professionelle Partner, mit denen die Länder seit Jahren vertrauensvoll zusammenarbeiten“, sagt die Präsidentin der Kultusministerkonferenz und brandenburgische Bildungsministerin Britta Ernst. QuaMath wird vom DZLM forschungsbasiert entwickelt und gemeinsam mit den Ländern umgesetzt. Es soll mehr als 10.000 Schulen erreichen – mit Anregungen zur Unterrichtsentwicklung, fachdidaktisch fundierten Fortbildungsmaßnahmen und durch die Vernetzung aller Beteiligten. Die Länder finanzieren zusätzlich mit jährlich 5,5 Millionen Euro die Länderkoordination sowie die Arbeit der Fortbildenden, die die Schulnetzwerke bei der Unterrichtsentwicklung begleiten sollen.
Guter Mathematikunterricht
„Fünf Qualitätsmerkmale für guten Mathematikunterricht, deren Wirksamkeit bereits erforscht wurde, dienen als Grundlage für die Programmentwicklung“, erklärt Prof. Susanne Prediger, Leiterin des DZLM-Netzwerks. Demnach entwickeln sich mathematische Kompetenzen erstens durch aktives und tiefgehendes Denken, nicht durch Oberflächenlernen. Kinder und Jugendliche müssen zweitens ein inhaltliches Verständnis aufbauen, statt sich nur unverstandene Rezepte anzueignen. Im Unterricht sollen drittens mathematische Inhalte, Prozesse und Ideen immer wiederkehren und systematisch verknüpft werden. Viertens sollen Lernende ausgehend von ihren individuellen Lernständen gefördert werden. Entscheidend ist fünftens, dass sich ein mathematisches Verständnis in gemeinsamen Gesprächen mit Lehrkräften und Lernenden entwickeln kann.
Forschungsbasierte Fortbildungen
Doch wie werden diese Prinzipien tatsächlich in den Unterricht der 10.000 Schulen integriert? Um Lehrkräfte dabei zu unterstützen, ihren Mathematikunterricht zu verbessern, werden zunächst die typische Unterrichtsentwicklung sowie ihre Hürden untersucht. Fortbildungs- und Unterstützungsangebote werden dann gezielt darauf angepasst. Die gewonnenen Erkenntnisse werden auch in die Qualifizierung der Fortbildenden einfließen, die die Schulnetzwerke in der Unterrichtsentwicklung begleiten werden.
Prof. Christoph Selter ist QuaMath-Projektleiter für die Primarstufe, er betont: „Im Programm sollen nicht nur Lehrkräfte und Fortbildende dazulernen, auch innerhalb des Projekts wollen wir gemeinsam an der Fortbildungsqualität arbeiten, um unsere Angebote kontinuierlich weiterzuentwickeln.“ Neben Prof. Christoph Selter und Prof. Susanne Prediger sind auch alle anderen IEEM-Professoren an QuaMath beteiligt: Prof. Marcus Nührenbörger, Prof. Stephan Hußmann und JProf. Leander Kempen.
Über das DZLM
Das DZLM wurde vor zehn Jahren auf Initiative der Deutschen Telekom Stiftung gegründet und mit mehr als 10 Millionen Euro gefördert. Seit 2021 ist das DZLM an das IPN Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik angegliedert. In einem Netzwerk bestehend aus Professor*innen 12 deutscher Hochschulen entwickelt und erforscht das DZLM in enger Zusammenarbeit mit der Praxis Unterstützungsangebote für Lehrkräfte im Fach Mathematik. https://dzlm.de/
Bildzeile: li. Prof. Christoph Selter, r. Prof. Susanne Prediger.
Foto: li. Roland Baege für die TU Dortmund / r. privat
nformatikerin der FH Dortmund trifft in neuem Talk-Format auf Hamburger Stadtforscherin
Unsere Städte verändern sich, der Fokus verschiebt sich. Beispiel: Die autogerechte Stadt wird vermehrt zu einer Stadt auch für Radfahrende und Fußgänger*innen, Stadtplanung lenkt den Blick vom Konsum auf mehr Lebensqualität. Aber welche Teilhabe hat jede*r von uns in diesen Erneuerungsprozessen? Und wie kann die Digitalisierung Teilhabe erleichtern?
Mit dieser komplexen Fragestellung befassen sich Prof. Dr. Sabine Sachweh, Informatikerin an der Fachhochschule Dortmund, und die Stadtforscherin Dr. Hilke Marit Berger von der HafenCity Universität in Hamburg eine Stunde lang in der ersten neuen Folge von „Enjoy Complexity“. Für den Relaunch dieses Diskursformates haben sich das storyLab kiU der FH Dortmund, die Akademie für Theater und Digitalität, sechste Sparte des Theater Dortmund, und die Kulturpolitische Gesellschaft zusammengetan. Der Pilot der Neuauflage ist seit Mittwoch (8. Dezember 2021) abrufbar auf der Website www.enjoy-complexity.com.
Unter dem Fulldome im Dortmunder U diskutieren bei „Enjoy Complexity“ Wissenschaftler*innen und Künstler*innen aktuelle Forschungsstände und Perspektiven – mal im Einklang, mal kontrovers, aber immer auf der Suche nach dem anderen Blickwinkel. Die Kuppel bietet dazu die Projektionsfläche für Moderation und zugleich für Bilder, Grafiken und neue Impulse für die Diskussion.
Fazit der Pilotfolge: Die Digitalisierung ist aus der Transformation von Stadt und Stadtgesellschaft nicht mehr wegzudenken. Aber trifft das auch auf die Digitalität zu? Schaffen wir mit neuer Techno-logie auch neue Normen und Strukturen? „Natürlich können wir mit digitalen Tools Menschen leichter in Planungsprozesse der Stadtentwicklung einbinden“, sagt Hilke Marit Berger. Die Frage müsse aber sein, wer die Stadt gestalten darf und wer bei den Prozessen auch ausgegrenzt wird.
Für Sabine Sachweh liegt der Fokus auf konkreten Anwendungen. „Bei der Transformation müssen wir Smart-City immer im Blick behalten“, sagt sie. Ihr Forschungsansatz: Wie kann Digitalität dazu beitragen, das Leben lebenswerter zu machen? Wie können öffentliche und private Räume gestaltet und genutzt werden, um bessere Ergebnisse zu erzielen? Bei „Enjoy Complexity“ stellt die Wissenschaftlerin einige Projekte vor und ringt im Diskurs mit Hilke Marit Berger gemeinsam um Begriffe wie Optimierung und Stadtgesellschaft, um Daten-Souveränität und die Zukunft des Lebens in der Stadt.
Bildzeile: Unter dem Fulldome des storyLab kiU im Dortmunder U diskutieren (v.l.) Stadtforscherin Dr. Hilke Marit Berger und Informatikerin Prof. Dr. Sabine Sachweh über die Zukunft der Stadt.
Foto: Benedikt Reichel für die FH Dortmund
Es war schon eine kleine Tradition, dass der Nikolaus am 6. Dezember in der Mittagszeit Studierende der TU Dortmund auf der Brücke zur Mensa beschenkt. Vergangenes Jahr konnte die Aktion jedoch aufgrund der Corona-Lage nicht stattfinden. Nun legte sich Prof. Egbert Ballhorn vom Institut für Katholische Theologie wieder sein Kostüm um, um TU-Mitglieder und Kindergartenkinder zu überraschen.
Die kleinen Schützlinge der Kindertagesstätte „HoKiDo“ auf dem TU-Campus staunten nicht schlecht, als der in rot gekleidete Mann mit Bischofsmütze und Bart samt einem großen Sack durch die Tür trat. Nachdem die Kinder „Lasst uns froh und munter sein“ gesungen hatten, überreichte Prof. Ballhorn ihnen Nikolausstrümpfe mit Schokolade, Äpfeln und Mandarinen, die von der „HoKiDo“-Leitung vorbereitet worden waren. Doch nicht nur die kleinen Campusgäste konnten sich über die Überraschung freuen: Im Anschluss verteilte der Theologie-Professor vor der Hauptmensa Schoko-Nikoläuse und sorgte dabei nicht nur für viele lächelnde Gesichter, sondern stellte sich auch bereitwillig für Selfies mit Studierenden zur Verfügung.
Prof. Ballhorn hat die Aktion 2017 ins Leben gerufen und seither jedes Jahr am 6. Dezember wiederholt – nur 2020 war sie wegen der Pandemie ausgefallen. Umso mehr freute er sich, diesmal wieder in sein Kostüm schlüpfen zu können. „Wir haben ein anstrengendes Jahr hinter uns, und wie das neue Jahr verlaufen wird, wissen wir noch nicht“, sagt Prof. Ballhorn. „Der Nikolaustag ist eine Unterbrechung des Alltags. Spielerisch zeigt sich eine andere Welt: der Begegnung, der Zuwendung, des Schenkens. Das möchte ich am heutigen Tag mit anderen teilen.“ Unterstützt wurde er von Dr. Peter Jochem, dem Pfarrer der Katholischen Hochschulgemeinde; die sponserte auch die Schoko-Nikoläuse, die vor der Mensa verteilt wurden.
Bildzeile: Selfie mit dem Nikolaus: Prof. Egbert Ballhorn überrascht Jahr für Jahr Studierende der TU Dortmund auf dem Campus.
Foto: Martina Hengesbach für die TU Dortmund
Die Akademische Jahresfeier ist der Höhepunkt im Hochschuljahr der Fachhochschule Dortmund. Fördergesellschaft und Stifter*innen zeichneten am 2. Dezember 2021 Studierende für ihre herausragenden Abschlussarbeiten aus. Im Livestream sprach die Moderatorin Kerstin von der Linden von einem „Booster für die Karriere“ der FH-Absolvent*innen.
Pandemiebedingt standen FH-Rektor Prof. Dr. Wilhelm Schwick, Moderatorin sowie einige wenige Gäste allein auf der Bühne in der Dortmunder DASA. Die Preisträger*innen verfolgten ihre Würdigung im Livestream. „Es liegt an uns, dennoch etwas von dieser Feierlichkeit hier zu Ihnen nach Hause zu schicken, um zu zeigen: Sie sind uns wichtig“, so Wilhelm Schwick.
Dass die FH den Fokus ganz auf ihre Studierenden legt, haben die Absolvent*innen während ihres Studiums erlebt. So berichtete es Heike Bähner, Vorsitzende der Fördergesellschaft der FH Dortmund und Mitglied des Vorstands der VOLKSWOHL BUND Versicherungen, aus einer Befragung unter den Studierenden. Das vertraute Verhältnis zu den Lehrenden, großes Interesse der Professor*innen und Dozent*innen am Erfolg der Studierenden und die interaktive Lehre mit viel Praxis sei dabei häufig lobend genannt worden, so Heike Bähner. Auch der Volkswohlbund habe über viele Jahre „sehr gute Erfahrungen mit Absolvent*innen der Fachhochschule Dortmund gemacht“, fügte sie hinzu.
„Wir sind als Hochschule stark nachgefragt und haben seit vielen Jahren Einschreibezahlen von jährlich mehr als 3000 Erstsemestern“, betonte Rektor Wilhelm Schwick. Dies zeige, „dass wir an der FH Dortmund adäquat ausbilden und unsere Studierenden gut auf die Praxis vorbereiten.“ Das schlage sich auch in herausragenden Abschlussarbeiten nieder.
Die Fördergesellschaft der Fachhochschule Dortmund würdigt bei der Akademischen Jahresfeier die besten Bachelor- und Masterarbeiten. Ausgezeichnet wurden 2021: Daniel Azbel (Informatik), Nils Czipanski (Elektrotechnik), Viola Dessin (Design), Lennart Krämer (Maschinenbau), Stefanie Elisabeth Oecking (Angewandte Sozialwissenschaften), Anna Pahlenkemper (Wirtschaft), Lena Sandeck (Architektur) und Lukas Weber (Informationstechnik).
Die Fördergesellschaft unterstützt auch die anwendungsbezogene Lehre und Forschung und zeichnet Arbeiten aus, die konkrete Probleme lösen und Prozesse verbessern. Den Forschungspreis 2021 erhielten Prof. Dr. Yves Rosefort vom Fachbereich Maschinenbau für seine Forschung zur Reduzierung der CO2-Emissionen bei Fahrzeugen und Prof. Dr. Michael Karagounis, Fachbereich Elektrotechnik, für seine Forschung zu Halbleiter-Schaltungen unter harschen Umweltbedingungen. Per Video zugeschaltet bedankten sich beide bei ihren Teams und bei der Fachhochschule. „Die Unterstützung, die wir an der FH Dortmund bekommen, ist etwas ganz Besonderes und bringt gute Forschung auf den Weg“, so Michael Karagounis. Der Preis für ausgezeichnete Lehre ging an Prof. Dr. Frank Gustrau vom Fachbereich Informationstechnik.
Der Wanderpokal „Frische Lehre“ verbleibt am Fachbereich Informationstechnik, der sich erneut durchsetzen konnten. Mit dem Pokal werden Anreize zur stetigen Optimierung und qualitativen Weiterentwicklung der Lehre gesetzt und durch die Kommission für Lehre, Studium, Internationales und Qualitätssicherung prämiert.
Bildzeile: Rektor Prof. Dr. Wilhelm Schwick ist in der Dortmunder DASA im Gespräch mit Moderatorin Kerstin von der Linden. Die Akademische Jahresfeier 2021 wurde live ins Netz gestreamt.
Foto: Sascha Lobe für die FH Dortmund
Promovierende präsentieren Forschungsarbeiten in realen und virtuellen Räumen
Wissenschaft verständlich erklären – für jedermann. Das wird immer wichtiger. Angewandte Forschung kann das leisten und junge Forschende bringen das Know-how mit, dabei neue Wege zu gehen. Das zeigten Promovierende der Fachhochschule Dortmund beim DART-Symposium „Science Communication – Communication in Science“ in der DASA und zeitgleich digital in virtuellen Welten.
Hochrangig besetzte Vorträge und eine Podiumsdiskussion führten in die laufende Debatten zur Wissenschaftskommunikation ein und Doktorand*innen von Hochschulen für angewandte Wissenschaften aus dem ganzen Bundesgebiet stellten ihre Forschungsarbeiten vor – live in der DASA und parallel in den virtuellen Welten. Dabei nutzen sie teils neue und experimentelle Format.
In der virtuellen Realität bewegten sich die digital zugeschalteten Gäste des DART-Symposiums mit Avataren in einer vom storyLab kiU (FH Dortmund) zusammen mit dem Theater- und Kunstkollektiv minus.eins gestalteten virtuellen Umgebung. Über den Internetbrowser – oder noch besser mithilfe einer Virtual-Reality-Brille – fanden sich die Konferenz-Teilnehmenden in einer digitalen Welt wieder, die einem fernen Planeten glich und Teile der DASA abbildete. Während Prof. Dr. Volker Helm, Prorektor für Forschung, Entwicklung und Transfer der FH Dortmund, die Gäste live in der DASA begrüßte, wurden seine Worte zeitgleich in der virtuellen Realität auf eine große Leinwand übertragen, vor der sich zahlreiche Avatare versammelt hatten.
„Die digitalen Teilnehmenden konnten in dieser Welt miteinander kommunizieren und durch die Ausstellungsräume wandern, als wären sie live vor Ort“, berichtet Dr. Anneka Esch-van Kan, Koordinatorin des Promotionskollegs der FH Dortmund. Bewegten sich Avatare aufeinander zu, wurden auch ihre Stimmen lauter. So waren Zweiergespräche ebenso wie der Austausch in kleineren Gruppen möglich.
Im Fokus der Konferenz standen die Forschungsprojekte der Doktorand*innen. In der realen und virtuellen Welt präsentierten sie ihre Arbeiten auf teils ungewöhnliche, mindestens aber einzigartige Weise: einen Science-Slam zur landwirtschaftlichen Nutzung von Gesteinsmehlen zur Verbesserung der Böden, eine Foto-Love-Story zur zwischenmenschlichen Kommunikation und zu gesellschaftlichem Diskurs, ein Schnipsel-Video zur Alzheimer-Diagnostik. Beim „Young Science Communication Award“ waren Promovierende der FH Dortmund gleich zwei Mal erfolgreich und teilten sich das Siegertreppchen mit einem Doktoranden der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg.
Fachvorträge und eine Podiumsdiskussion ergänzten das DART-Symposium. Insgesamt haben weit mehr als 150 Forschende am 26. November an der Konferenz teilgenommen. Das DART-Symposium der FH Dortmund findet alle zwei Jahre statt.
www.fh-dortmund.de/symposium
Bildzeile: Live vor Ort in der DASA konnten die Teilnehmenden des DART-Symposiums mit VR-Brillen in die virtuelle Welt eintauchen und sich mit den digitalen Gästen austauschen.
Foto: Roland Baege für die FH Dortmund
Am 21. November 2021 hat der Allgemeine Deutsche Hochschulsportverband (adh) die TU Dortmund als Hochschule des Jahres 2021 ausgezeichnet. Damit würdigt der adh den Hochschulsport der TU Dortmund für seine Arbeit in den vergangenen Jahren und für seine Vorreiterrolle in der schnellen Umsetzung von Onlineangeboten in der Corona-Pandemie.
Die Auszeichnung nahmen Albrecht Ehlers, Kanzler der TU Dortmund, sowie Christoph Edeler, Leiter des Hochschulsports, und sein Stellvertreter Maximilian Roeren im Rahmen der Vollversammlung des adh in Frankfurt entgegen. Franziska Fass und Joshua Miethke, adh-Vorstandsmitglieder, zeigten sich in ihrer Laudatio von der Flexibilität und Spontaneität des Dortmunder Hochschulsports beeindruckt. Als dieser im März 2020 aufgrund der Corona-Pandemie kurzfristig eingestellt werden musste, begann der Hochschulsport innerhalb von nur drei Tagen mit dem Streaming erster Onlineangebote. Durch dieses schnelle Handeln habe der Hochschulsport der TU Dortmund eine Vorreiterrolle in Deutschland eingenommen.
Auch im weiteren Verlauf der Pandemie konnte der Hochschulsport immer wieder innovative Impulse geben. So entstand in Dortmund die Idee, verschiedene Livestreams der 202 Mitgliedshochschulen des adh zu bündeln. Daraus entwickelte sich die „adh Online Woche“ mit 53 Kursen aus 17 Hochschulen. Zudem war Christoph Edeler maßgeblich an der Entwicklung des deutschlandweiten digitalen adh-Hochschullaufs beteiligt. „Die Auszeichnung erfüllt uns alle mit Stolz. Sie ist Ausdruck unseres lebendigen Campuslebens“, sagte TU-Kanzler Albrecht Ehlers. „Christoph Edeler und sein Team engagieren sich außerordentlich für den Hochschulsport, auch über Dortmund hinaus. Die Hochschulleitung dankt außerdem Prof. Matthias Schneider, der die Teststrategie an der TU Dortmund entwickelt hat, die dazu beigetragen hat, dass die Hochschulsportaktivitäten im Sommersemester 2021 wieder überwiegend vor Ort aufgenommen werden konnten.“
„Wir freuen uns sehr über die Ehrung und auf die Arbeit in den kommenden Jahren“, sagt Christoph Edeler. 2023 soll ein neues Multifunktionsgebäude fertiggestellt werden, auch eine Fläche zum Bouldern ist in Planung. Im Jahr 2025 wird dann mit den „Rhine-Ruhr 2025 FISU World University Games“ die zweitgrößte Multisportveranstaltung nach Olympia in der Rhein-Ruhr-Region stattfinden.
Bildzeile: Nahmen die Auszeichnung in Frankfurt entgegen: (v.l.) Stellvertretender Hochschulsportleiter Maximilian Roeren, Hochschulsportleiter Christoph Edeler und TU-Kanzler Albrecht Ehlers.
Foto: Oliver Kraus/adh
Forschende der FH Dortmund überprüfen Regeln für Lkw-Aufbauten / Bund unterstützt Verbundprojekt „Cargo Sec“ mit 270.000 Euro
Die Regeln für die Stabilität von Lkw-Seitenwänden sind laut Forschenden der Fachhochschule Dortmund womöglich unzureichend. Gerade bei wechselnden Straßenoberflächen und witterungsbedingten Fahrbahn-Beschaffenheiten könne der Ladungsdruck auf die Bordwände der Lkw und ihrer Anhänger deutlich über den geltenden Maximalwerten liegen, zeigen erste Analysen. Das Bundeswirtschaftsministerium (BMWI) fördert nun ein Forschungsprojekt, um die Vorgaben für Fahrzeugaufbauten zu überprüfen. Die FH Dortmund und ihre Partner leisten damit einen Beitrag für mehr Sicherheit auf den Straßen.
Hält der sogenannte Fahrzeugaufbau den Belastungen nicht stand, so kann dies zu Unfällen durch herabfallende Ladung und Fahrzeugteile führen bis hin zum Umkippen des Lkw. Eine akute Gefahr für alle Verkehrsteilnehmenden. Damit das nicht passiert, gibt es Richtlinien und Normen, wie viel Druck die Konstruktion der Gespanne aushalten muss. Doch diese sind womöglich nicht mehr ausreichend. Moderne Lkw verfügen über höhere Zug- und Bremskräfte, was den Anhängern mehr abfordert. „Wir haben konkrete Anzeichen, dass bei Unebenheiten und wechselnden Fahrbahngriffigkeiten die Drucklast auf die Aufbauten erheblich höher sind als aktuell erlaubt“, sagt Prof. Dr. Vinod Rajamani vom Fachbereich Maschinenbau der FH Dortmund.
Gemeinsam mit den Projektpartnern – dem Forschungszentrum F&T LaSiSe in Selm, der LOG4-Consult GmbH aus Lünen und Ewers Karosserie- und Fahrzeugbau aus Meschede – startete nun ein Forschungsprojekt, um nötige Anpassungen wissenschaftlich zu begründen und in bestehende Regeln und Normen einfließen zu lassen. Das Bundeswirtschaftsministerium fördert das Verbundprojekt „Cargo Sec“ mit mehr als einer Viertelmillion Euro.
Nicht nur bei Unebenheiten, sondern vor allem beim Wechsel von glattem Fahrbahnuntergrund zu griffigem haben die Forschenden der FH Dortmund Belastungsspitzen bei ausbrechenden Fahrzeugen gemessen. „Das kann etwa in Kreisverkehren, in bergigen Regionen, aber auch bei einem Spurwechsel auf der Autobahn auftreten“, erklärt Prof. Rajamani. Dabei würden Kräfte freigesetzt, die die Lkw-Aufbauten beschädigen und zu Ladungsverlusten führen können – mitunter ohne dass die Fahrer dies bemerken. Denn anders als die Zugmaschinen mit ihrer Vielzahl an Assistenzsystemen fehle den Anhängern entsprechende Sensorik. Prof. Rajamani betreut das Projekt gemeinsam mit Alexander Lampkowski, Maschinenbau-Masterstudent und wissenschaftlicher Mitarbeiter der FH Dortmund.
Mit dem Projektstart können die Wissenschaftler*innen nun konkrete Fahrszenarien konstruieren, simulieren und anschließend im Forschungszentrum F&T LaSiSe überprüfen. Sie sind überzeugt, dass die Voruntersuchungen bestätigt werden. „Ziel ist es, unsere wissenschaftlichen Erkenntnisse den Verantwortlichen für Regeln und Normen zur Verfügung zu stellen und an möglichen Vorgabenänderungen mitzuarbeiten“, sagt Prof. Rajamani. „Diese im Projekt gewonnenen Daten sollen zugleich auch als Grundlage für künftige Assistenzsystem dienen, einen Beitrag zur Sicherheit beim autonomen Fahren leisten und für die Ladungssicherung weitereichende Grundlagen bieten“, betont Ralf Damberg, Geschäftsführer des Projektpartners LOG4-Consult.
Bildzeile: Alexander Lampkowski, Masterstudent und wissenschaftlicher Mitarbeiter der FH Dortmund, und Prof. Dr. Vinod Rajamani vom Fachbereich Maschinenbau stehen mit Momme Henning vom Forschungszentrum F&T LaSiSe und Ralf Damberg, Geschäftsführer von LOG4Consult, vor einem LKW-Auflieger.
Foto: Benedikt Reichel für die FH Dortmund
Mit dem Rudolf Chaudoire-Preis ist Dr.-Ing. Alexander Engelmann aus der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik als hervorragender Nachwuchswissenschaftler ausgezeichnet worden. Die TU Dortmund würdigte ihn am Mittwoch, 10. November, mit einer feierlichen Preisverleihung. Mit dem Preisgeld will der promovierte Ingenieur seine Forschung zu Optimierungsverfahren für cyber-physische Systeme durch einen Aufenthalt in den USA vorantreiben.
Dr.-Ing. Alexander Engelmann vom Institut für Energiesysteme, Energieeffizienz und Energiewirtschaft entwickelt verteilte und dezentrale Optimierungsverfahren für cyber-physische Systeme, wie z.B. intelligente Stromnetze. Derlei Systeme zeichnen sich oftmals dadurch aus, dass Daten lokal verteilt sind und die Koordination somit nicht zentralisiert erfolgen kann. Stattdessen müssen Teillösungen wiederholt zusammengeführt werden, bis das bestmögliche Gesamtergebnis erzielt ist. Damit dies auch effizient gelingt, bedarf es spezieller mathematischer Verfahren, auf die sich Dr.-Ing. Engelmann spezialisiert hat. Der Charme seiner Methodik ist, dass sie universell anwendbar ist – auf komplexe Energienetze ebenso wie auf Teams mobiler Roboter, chemische Prozesssysteme oder maschinelles Lernen in der Medizintechnik. Das Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro wird er für einen Forschungsaufenthalt an der University of Wisconsin Madison in den USA nutzen, um eine langfristige Zusammenarbeit mit der TU Dortmund anzubahnen.
Prof. Manfred Bayer, Rektor der TU Dortmund, und Dr. Gert Fischer, Mitglied des Vorstands der Rudolf Chaudoire-Stiftung, sprachen die Grußworte bei der Verleihung. Prof. Nele McElvany, Prorektorin Forschung der TU Dortmund stellte den diesjährigen Preisträger und auch die ehemalige Chaudoire-Preisträgerin, die traditionell den Festvortrag hielt, vor. Prof. Petra Wiederkehr, Preisträgerin des Jahres 2011 und Professorin für Virtual Machining an der Fakultät für Informatik der TU Dortmund, forscht zur Modellierung, Simulation und Optimierung von Fertigungsprozessen. Mit Hilfe digitaler Abbilder ermöglicht sie eine simulationsgestützte Analyse, sodass Prozesse noch vor Bearbeitung der Bauteile optimiert werden können. Der Rudolf Chaudoire-Preis hatte ihr vor zehn Jahren die Option eröffnet, zwei erfahrungsreiche Forschungsaufenthalte in Irland und Kanada zu absolvieren.
Die Rudolf Chaudoire-Stiftung ist aus dem Vermächtnis des im Ruhrgebiet ansässigen Industriellen Rudolf Chaudoire hervorgegangen, dem die Förderung der Berufsbildung junger Menschen am Herzen lag. Seit 1995 stellt die Stiftung regelmäßig großzügige Mittel zur Verfügung, aus deren Erträgen jährlich der Rudolf Chaudoire-Preis für Nachwuchswissenschaftler*innen der TU Dortmund vergeben wird. Der Preis dient zur Unterstützung eines Forschungsprojektes im Ausland. Bislang wurden 55 TU-Wissenschaftler*innen geehrt.
Bildzeile: Bei der Rudolf Chaudoire-Preisverleihung: (v.l.) Rektor Prof. Manfred Bayer, Prorektorin Forschung Prof. Nele McElvany, Preisträger Dr.-Ing. Alexander Engelmann und Dr. Gert Fischer von der Rudolf Chaudoire-Stiftung.
Foto: Oliver Schaper für die TU Dortmund
Unternehmen ehrt verstorbenen Absolventen mit neuem Stipendium
Die Zahl der Deutschland-Stipendiat*innen an der Fachhochschule Dortmund hat einen neuen Höchststand erreicht. 83 Student*innen der acht Fachbereiche werden in diesem Förderjahr unterstützt und bekommen monatlich 300 Euro. Bei der Stipendienfeier im Westfälischen Industrieklub begegneten Studierende und Stifter*innen einander wieder in Präsenz.
Prof. Dr. Wilhelm Schwick, Rektor der FH Dortmund, dankte den insgesamt 29 Stifter*innen: „Die Studierenden stehen im Fokus unseres Tuns. Unser Ziel ist es, unsere Studierenden bestmöglich auf die Praxis vorbereiten und unseren Partnern aus der Wirtschaft gut ausgebildete Fachkräfte zu bieten. Mit Ihrer Unterstützung in Form eines Stipendiums leisten Sie dazu einen wertvollen Beitrag.“
Beim Deutschlandstipendium stiften private Förderer*innen und Unternehmen, die von der FH Dortmund angeworben werden, die Hälfte der finanziellen Unterstützung, die andere Hälfte kommt aus einem staatlichen Fördertopf des Bundes. Hervorragende Leistungen im Studium gehören zu den Kriterien, nach denen die Stipendiatinnen und Stipendiaten ausgewählt werden. Aber auch eine besondere Bildungsbiografie oder soziales Engagement können für die Förderung qualifizieren. Die Förderung geht über ein Jahr.
Zu den neuen Stifter*innen an der FH Dortmund zählt auch eine Firma aus München, die ihr Stipendium einem verstorbenen Mitarbeiter gewidmet hat. „Er hatte von 1980 bis 1983 Informatik an unserer Fachhochschule studiert und uns immer wieder lobend erwähnt“, berichtet Rektor Wilhelm Schwick bei der Urkundenübergabe am vergangenen Donnerstag, 4. November 2021. Neben Vertreter*innen der Firma waren auch Angehörige des Verstorbenen zur Stipendienfeier nach Dortmund gekommen.
Bildzeile: Stifter*innen und Stipendiat*innen im intensiven Austausch bei der Feier zur Vergabe der 83 neuen Deutschlandstipendien der Fachhochschule Dortmund.
Foto: Mike Henning für die FH Dortmund
Welche Rolle spielen digitale Medien mittlerweile im deutschen Schulsystem? Wie beurteilen Lehrkräfte die Situation an ihren Schulen? Antworten liefert die Studie „Schule digital – Der Länderindikator“, die unter der Leitung von Privatdozentin Dr. Ramona Lorenz vom Institut für Schulentwicklungsforschung (IFS) an der TU Dortmund im Sommer 2021 durchgeführt und von der Deutsche Telekom Stiftung herausgegeben wurde. Die Studie untersuchte auch die Bedingungen für das Lehren und Lernen während der Corona-Pandemie.
Mit einer vierten Erhebung – nach den Länderindikatoren 2015, 2016 und 2017, die ebenfalls vom IFS durchgeführt worden waren – liefert die Untersuchung aktuelle Informationen zum Lehren und Lernen mit digitalen Medien in den allgemeinbildenden Schulen der Sekundarstufe I in Deutschland. Die repräsentative Befragung von insgesamt 1.512 Lehrkräften der Sekundarstufe I zeigt umfassend, wie weit digitale Medien bereits Teil der Unterrichtsrealität sind, und macht Entwicklungen im Bundesländervergleich sichtbar. Die Studie konzentriert sich auch im Jahr 2021, mit einem Abstand von vier Jahren zum vorangegangenen Länderindikator, auf zentrale Themen des Lehrens und Lernens mit digitalen Medien: IT-Ausstattung der Schulen und IT-Support, Nutzung digitaler Medien im Unterricht, Förderung der computer- und informationsbezogenen Kompetenzen der Schüler*innen sowie Kompetenzen von Lehrpersonen im Umgang mit digitalen Medien im Unterricht.
Nur etwas mehr als die Hälfte (56,6 Prozent) der befragten Lehrpersonen bewertet die IT-Ausstattung an ihren Schulen als ausreichend – dieser Wert hat sich im Vergleich zur Erhebung 2017 (55,6 Prozent) kaum verbessert. Wenn es um die ausreichende Verfügbarkeit eines Internetzugangs an der eigenen Schule geht, fällt das Urteil der Lehrkräfte sogar noch kritischer aus: Während 2017 mehr als zwei Drittel (67,3 Prozent) der Befragten diesen Punkt als ausreichend bezeichneten, sind es 2021 nur 53,7 Prozent. „Die IT-Ausstattung in den Schulen scheint nicht mit den technischen und pädagogischen Anforderungen für das Lehren und Lernen mit digitalen Medien Schritt zu halten“, sagt Dr. Ramona Lorenz. Stark gestiegen ist der Anteil der Lehrkräfte der Sekundarstufe I in Deutschland, der digitale Medien regelmäßig, mindestens wöchentlich im Unterricht nutzt: Von 50,1 Prozent (2017) auf 73,3 Prozent (2021). Im Vergleich zu anderen Bildungssystemen hat Deutschland hier den Anschluss dennoch nicht erreicht.
Die Corona-Pandemie hat die Schulen insbesondere vor technische Herausforderungen gestellt. Fast drei Viertel (73,6 Prozent) der befragten Lehrkräfte in Deutschland geben an, dass es für Schüler*innen die Möglichkeit gab, digitale Geräte wie Laptops oder Tablets auszuleihen, falls zu Hause keine ausreichende Ausstattung für das Lernen im Distanzunterricht vorhanden war. Dass sich diese Situation seit Beginn der Corona-Pandemie verbessert hat, haben drei Fünftel (60,1 Prozent) der Lehrpersonen wahrgenommen.
Der Länderindikator 2021 macht jedoch auch deutlich, dass sich die Bundesländer beim Thema „Digitale Lehr- und Lernmittel im Unterricht“ weiterhin in unterschiedlichen Geschwindigkeiten entwickeln und unterschiedliche Schwerpunkte setzen. Gaben beispielsweise 87 Prozent der befragten Lehrkräfte in Bayern an, mindestens einmal in der Woche digitale Medien im Unterricht zu nutzen, waren es in Hamburg nur 57 Prozent. Insbesondere den Bundesländern Baden-Württemberg, Brandenburg und Thüringen bescheinigt die Studie in der Zusammenschau der Befunde einen verstärkten Handlungsbedarf. So hängen die Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen sowie die Rahmenbedingungen des Lehrens und Lernens – trotz bundesländerübergreifender Strategien und Maßnahmen in Deutschland – weiterhin stark vom jeweiligen Wohnort ab.
Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse:
https://www.telekom-stiftung.de/sites/default/files/files/Laenderindikator-2021-Zusammenfassung.pdf
Ausführlicher Studienbericht:
https://www.telekom-stiftung.de/sites/default/files/files/Laenderindikator-2021-Bericht.pdf
Bildzeile: PD Dr. Ramona Lorenz forscht unter anderem zum Thema Digitale Medien in Schule und Unterricht.
Foto: privat
Die WRO-Saison 2022 steht unter einem besonderen Highlight: Das Weltfinale der WRO findet im November 2022 in Deutschland statt. Zuvor finden über 40 regionale Wettbewerbe und ein Deutschlandfinale in Chemnitz statt.
Die World Robot Olympiad (WRO) ist ein internationaler Roboterwettbewerb, der Kinder und Jugendliche, im Alter von 8-19 Jahren, für MINT-Themen begeistern möchte. Nachdem WRO-Wettbewerbe im Jahr 2020 vollständig ausfallen mussten, konnten im Jahr 2021 mehrere Veranstaltungen als Präsenz- und Online-Wettbewerbe stattfinden.
Die Roboter-Saison 2022 wird vor allem mit Präsenzwettbewerben geplant, mögliche Ersatz-Formate sind jedoch nach dem Jahr 2021 vorhanden. Von Mitte Mai bis zu den Sommerferien in den jeweiligen Bundesländern sollen über 40 regionale Wettbewerbe stattfinden. Bei diesen Wettbewerben können sich Teams für das Deutschlandfinale qualifizieren, welches am 17. und 18. September in Chemnitz/Sachsen stattfindet. Dort geht es um die Qualifikation zum Weltfinale, welches vom 17.-19. November in den Dortmunder Messehallen stattfinden wird. Mitmachen können Kinder und Jugendliche, die sich 2er- oder 3er-Teams formieren und sich in einer der vier Wettbewerbskategorien anmelden.
In den Kategorien RoboMission und RoboSports arbeiten die Teams mit einem LEGO-Roboter an einer Parcours-Challenge (RoboMission) oder spielen mit zwei LEGO-Robotern pro Team gegeneinander Doppeltennis (RoboSports).
Bei den Kategorien Future Innovators und Future Engineers steht projektbasiertes Arbeiten im Vordergrund. Bei Future Innovators entwickelt die Teams ein Robotermodell zum Thema der Saison und stellen dies einer Jury am Wettbewerbstag vor. Die Kategorie Future Engineers wird im Jahr 2022 zum ersten Mal angeboten. Dort haben Jugendliche die Aufgabe, ein selbstfahrendes Auto zu entwickeln und den Engineering-Prozess zu dokumentieren. In beiden Future-Kategorien können alle Robotertechnologien zum Einsatz kommen.
Neben den vier offiziellen WRO-Wettbewerbskategorien wird ein Starter-Programm angeboten, bei dem Anfänger und Anfängerinnen jedes Alters die ersten Schritte mit Robotern machen können. Ziel ist es, nach der Teilnahme am Starter-Programm in den Jahren danach an den offiziellen WRO-Kategorien teilzunehmen.
„Wir freuen uns auf die nächste WRO-Saison mit vielen Wettbewerben, einer spannenden neuen Wettbewerbskategorie rund um selbstfahrende Autos und als besonderes Highlight das Weltfinale der WRO in Deutschland“, so Markus Fleige, Vorsitzender TECHNIK BEGEISTERT e.V., der Organisator der WRO in Deutschland.
Die Anmeldung zu den regionalen Wettbewerben der WRO ist vom 5. November 2021 bis zum 31. März 2022 über die Website www.worldrobotolympiad.de möglich.
Bildzeile: Robo Mission: Ein Roboter löst die Aufgaben auf einem Parcours.
Foto: TECHNIK BEGEISTERT e.V.