Fast 50 Jahre wohnt Bodo Champignon in Dortmunder Ortsteil Kirchderne und hat diesen durch seine vielfältigen Aktivitäten geprägt. Es wird heute von der „Kirchderner Familie“ und „In Kirchderne lebt man gerne“ gesprochen und jeder weiß, wer diese Feststellungen ins Leben gerufen hat. Champignon begeht am heutigen Mittwoch (29. Dezember 2021) seinen 80. Geburtstag. Feiern kann er das (leider) nur im kleinen Rahmen.
Seit 1969 in der SPD aktiv – 25 Jahre als Landtagsabgeordneter
Sein Berufsleben hat Bodo Champignon fast 40 Jahre bei den Hoesch Hüttenwerken verbracht. Er war gewerkschaftlicher Vertrauensmann und Sprecher der Angestellten-Vertrauensleute. Er wurde in den Betriebsrat des Werkes Westfalenhütte gewählt und konnte sich für seine Kolleginnen und Kollegen einsetzen. Seit 65 Jahren ist Bodo Champignon Mitglied in der IG-Metall.
Seit 1969 ist Bodo Champignon in der SPD. 1972 wurde er in den Vorstand als Beisitzer in dem Ortsverein Dortmund-Scharnhorst gewählt. Mit seinem Umzug nach Kirchderne, der mit seiner Familie in die Hoesch-Siedlung erfolgte, verlegte er alle ehrenamtlichen Aktivitäten auch an seinen Wohnort Kirchderne. Zunächst war er Mitbegründer der Juso-AG in Kirchderne. Er arbeitete in der IG-Metall-Stadtteilgruppe mit und in der Schulpflegschaft der Kirchderner Grundschule.
Bodo Champignon war 20 Jahre Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Kirchderne. Hier ist er heute Ehrenvorsitzender. Er gehörte 20 Jahre dem SPD-Unterbezirks-Vorstand Dortmund an. Er war stellvertretender Vorsitzender des Stadtbezirks Scharnhorst und wurde in den Landesvorstand sowie in den Landesausschuss gewählt.
Von 1980 bis 2005 gehörte Bodo Champignon dem Landtag von Nordrhein-Westfalen an. In diesen 25 Jahren hat er seine Spuren im Land und darüber hinaus hinterlassen. Er war von 1990 bis 2005 Vorsitzender des Ausschusses für Arbeit, Gesundheit, Soziales und Angelegenheiten der Vertriebenen und Flüchtlingen.
Einsatz für Krankenhäuser, Aids- und Drogenkranke sowie Migrant:innen
Abgesehen davon, dass er sich um die Dortmunder Krankenhäuser gekümmert hat, besonders um das St. Elisabeth-Krankenhaus in Dortmund-Kurl und das Knappschafts-Krankenhaus in Dortmund-Brackel, setzte er sich besonders für die Randgruppen unserer Gesellschaft ein. In Dortmund-Aplerbeck ist es ihm gelungen für Kinder- und Jugendpsychatrie die Elisabeth-Klinik neu errichten zu lassen.
Er war AIDS-Beauftragter der Landtagsfraktion und half den Drogenabhängigen, indem er sich für das Methadonprogramm stark machte. Er unterstützte zum Beispiel auch die Mitternachtsmission und setzte sich dafür ein, dass die Unterstützung auch von anderer Seite erfolgte. Die Aufzählung ließe sich noch fortsetzen.
An dieser Stelle muss aber erwähnt werden, dass er ganz vielen Menschen mit Migrationshintergrund geholfen hat, wann immer sie sich an ihn gewandt haben und ihnen zu ihrem Recht verholfen. Bodo Champignon ist zudem seit über 20 Jahren Vorsitzender des Vereins Freunde für Russland. Er ist regelmäßig in den Oblast Kaliningrad gefahren, um dort humanitäre Hilfe zu leisten.
Vielfältige Aktivitäten für und in der AWO – Ehrenvorsitzender des Bezirks
Seit 1981 ist Bodo Champignon bei der Arbeiterwohlfahrt etabliert. Zunächst hat er dafür gesorgt, dass der Ortsverein Dortmund-Kirchderne erhalten blieb und ist hier stellvertretender Vorsitzender. Von 1994 bis 2012 war er Vorsitzender im Bezirk Westliches Westfalen und hat in dieser Zeit auch die Landesarbeitsgemeinschaft der AWO geführt.
Seit 2012 ist er Ehrenvorsitzender des Bezirks Westliches Westfalen. Seine höchste AWO-Funktion war die des stellvertretenden Vorsitzenden des Präsidiums des Bundesverbandes der AWO Bundesrepublik Deutschland. Er war im Jahre 1998 Gründungsmitglied von AWO-International und engagierte sich dort bis 2019 als stellvertretender Vorsitzender.
Der 80-Jährige schafft durch sein ehrenamtliches Engagement den Spagat zwischen jungen und älteren Menschen in unserer Gesellschaft. Er setzt sich für notleidende Kinder ein und war Vorsitzender von ZWAR e.V. (Zwischen Arbeit und Ruhestand). Mittlerweile ist er Ehrenvorsitzender und bringt seine Erfahrungen ein, um älteren Menschen eine Perspektive zu bieten.
Vielfältige Aktivitäten in seiner Wahlheimat Kirchderne
Bodo Champignon hat sich dafür eingesetzt, dass der Sportverein Viktoria Derne umbenannt wurde in den BV Viktoria Kirchderne. Auch hier wurden gezielt Kinder und Jugendliche gefördert. Ganz besonders setzte er sich für den Integrationssportclub, in dem blinde Sportler Tor- und Fußball spielen.
Damit die Mannschaft am Weltpokal teilnehmen konnte, hat er eine Benefizveranstaltung veranstaltet. Mittlerweile ist der Integrationsclub bei dem BvB angegliedert. Als Vorsitzender des BV Viktoria Kirchderne hat er sich maßgeblich dafür eingesetzt, dass der Kunstrasenplatz und eine neue Umkleide errichtet wurde.
Seit August 2011 ist Bodo Champignon Vorsitzender des Fördervereins Lanstroper Ei e.V. Ziel ist es, den Lanstroper Wasserturm zu erhalten. Seit dem haben zähe Verhandlungen, interessante Veranstaltungen und Präsentationen am Tag des Denkmals stattgefunden.
Die Sanierungsarbeiten haben mittlerweile begonnen und der 1. Bauabschnitt ist abgeschlossen. Die Voraussetzungen für den 2. Bauabschnitt wurden von dem Verein geschaffen, so dass dieser in absehbarer Zeit erfolgen kann.
Das ist nur ein Ausschnitt aus dem Spektrum von Bodo Champignons ehrenamtlichen Projekten und sein unermüdliches Engagement in den letzten fünfzig Jahren.
Bundesverdienstkreuze und Landesorden für sein jahrzehntelanges Engagement
Für seine besonderen Verdienste hat Bodo Champignon im Jahre 1998 das Verdienstkreuz am Bande und im Jahre 2006 das Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland durch den Bundespräsidenten verliehen bekommen. An dem Tag der Ehrung ist das Zitat von John F. Kennedy angebracht worden: „Fragt nicht danach, was euer Land für euch tun kann, sondern fragt, was ihr für euer Land tun könnt“.
Im Jahre 2012 wurde Bodo Champignon der Landesorden des Landes NRW durch die Ministerpräsidentin Hannelore Kraft überreicht und dadurch für sein unermüdliches Engagment für die Menschen gewürdigt.
Von der Arbeiterwohlfahrt ist er für seinen bemerkenswerten Einsatz, insbesondere für die Schwächeren in unserer Gesellschaft, mit der Marie-Juchacz-Plakette ausgezeichnet worden. Bodo Champignon wird ein Kümmerer bleiben und sich weiterhin einsetzen, für die Menschen und eine lebens- und liebenswertere Gesellschaft.