Im Rahmen des Theaterprojekts „Kein Schlussstrich!“ zeigt das Dietrich-Keuning-Haus Dortmund in Kooperation mit dem Schauspiel Dortmund die szenische Lesung „Das Herz liegt begraben“ über die Lebens- und Liebesgeschichte von Elif und Mehmet Kubaşık am Freitag, 5. November, um 19.30 Uhr. Die Veranstaltung findet im Keuninghaus in der Leopoldstraße statt.
„Das Herz liegt begraben“: Erinnerungen und Geschichten eines vielschichtigen Lebens
Im Jahr 1991 kommen beide in Deutschland an. Sie entfliehen aus der Türkei und leben in Dortmund. Jahre später eröffnet Mehmet Kubaşık einen Kiosk in der Nordstadt. Am 4. April 2006 wird er das Opfer rassistischer Gewalt des NSU.
Die Regisseurin Emel Aydoğdu wird den Spuren von Elif und Mehmet Kubaşık nachgehen und sich gleichzeitig auf eine Erinnerungsreise ihrer eigenen (Familien-) Geschichte und ihres Lebens zwischen der Türkei und Deutschland begeben.
Mit Schauspieler*innen des Schauspiel Dortmund erzählt sie über die Begegnungen und Momente in der Türkei bis zur Ankunft in Deutschland, bis kurz vor dem Tag im April 2006, bis zur Gegenwart und beleuchtet so persönliche Erinnerungen und Geschichten eines vielschichtigen Lebens.
Der Eintritt zu allen Veranstaltungen des Projekts ist kostenlos
Das dezentrale und interdisziplinäre Theaterprojekt „Kein Schlussstrich!“ findet vom 21. Oktober bis zum 7. November 2021 statt. Mit Inszenierungen, Konzerten, musikalischen Interventionen im öffentlichen Raum, Lesungen, Gesprächsveranstaltungen, Begegnungsformaten, Workshops u.v.m. greift es künstlerisch die Taten und Hintergründe des NSU-Komplexes auf.
Dadurch lädt es zum Erinnern an und der Auseinandersetzung mit dem alltäglichen Rassismus in unserer Gesellschaft ein. Mit dem Vorhaben sollen die Perspektiven der Familien der Opfer und (post-)migrantischen Communities in den Fokus der Öffentlichkeit gebracht und Räume zum Austausch geschaffen werden.
Das Projekt wird von einem Kooperationsnetz aus Theatern und Institutionen in 15 Städten realisiert, die eigens dafür den „Licht ins Dunkel e.V.“ als Trägerverein gegründet haben. Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei.
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Bundesweites Theaterprojekt zu NSU-Morden startet im Keuninghaus in der Nordstadt
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Einladung: Emre Elivar am Konzertflügel // „GLEISSENDES LICHT / PARLAYAN NUR“ // Keuning.haus (PM)
Eine besondere Veranstaltung gibt im Rahmen des interdisziplinären bundesweiten Theaterprojekts „Kein Schlussstrich!“ im Dietrich-Keuning-Haus:
GLEISSENDES LICHT / PARLAYAN NUR
Ritual des Erinnerns
Piano: Emre Elivar
Sonntag, 07. November, 19.30 Uhr
Eintritt frei
Viele Opfer von Terrorakten und deren Angehörige warten weltweit wie auch in Deutschland noch immer auf ein klares Zeichen, ein abschließendes Urteil, dass endlich Gerechtigkeit geschieht oder zumindest „versucht“ wird. Genozide, Morde, von Staaten, Gruppen oder Einzelpersonen begangen – unsere Geschichte ist voll von Opfern und voll von Menschen, die auf Gerechtigkeit warten. Wann werden diese Menschen sagen dürfen, dass Gerechtigkeit geschehen ist? Wann wird es wieder hell, wann scheint wieder gleißendes Licht?
Der weltbekannte Pianist Emre Elivar setzt mit seiner Performance ein Zeichen und erinnert mit und durch die Komposition von Marc Sinan zugleich an die Schönheit, aber auch an die dunklen Abgründe menschlichen Handelns. In sechs Städten spielt Elivar auf einem Konzertflügel in Konzertsälen, an Bahnhöfen und auf öffentlichen Plätzen. Musikalisch ist das Programm ein Treffen der Gegensätze, eine wahnwitzige Überschreibung von Beethovens 5. Klavierkonzert, gerahmt von Kompositionen Haydns, Beethovens und Mendelssohns.
GLEISSENDES LICHT / PARLAYAN NUR ist Teil des polytopischen Oratoriums MANİFEST(O) von Marc Sinan, das gleichzeitig acht Städte musikalisch miteinander verbindet.
Das komplette Programm zum Projekt Kein Schlussstrich! entnehmen Sie bitte unseren Social Media Kanälen.
Mit dem Vorhaben sollen die Perspektiven der Familien der Opfer und (post-)migrantischen Communities in den Fokus der Öffentlichkeit gebracht und Räume zum Austausch geschaffen werden. Das Projekt wird von einem Kooperationsnetz aus Theatern und Institutionen in 15 Städten realisiert, die eigens dafür den Licht ins Dunkel e.V. als Trägerverein gegründet haben.