Dorstfeld bekommt eine neue Anlaufstelle für Vereine und Organisationen am Wilhelmplatz: Ein leerstehendes Café ist von der Interessengemeinschaft Dorstfelder Vereine angemietet worden. Um die Koordination kümmert sich der Trägerverein der Quartiersdemokraten. Sie möchten dort – nach dem Ende des Corona-Shutdowns – ein niederschwelliges Angebot machen, wo beispielsweise auch Sprechstunden von verschiedenen Institutionen stattfinden können – beispielsweise vom Seniorenbüro, dem Mütterzentrum oder auch von anderen Vereinen.
Bei der neuen Anlaufstelle arbeiten die Quartiersdemokraten Hand in Hand mit den Vereinen
Vorstellbar sind dort auch kleinere Veranstaltungen und andere Gesprächsmöglichkeiten – im Sommer könnte man dazu auch den Außenbereich nutzen, schwebt Vivianne Dörne vom Projekt Quartiersdemokraten vor. Sie wollen damit u.a. das eigene Projekt unabhängig von Veranstaltungen sichtbarer machen und noch leichter für Interessierte ansprechbar werden – also Auge in Auge und nicht nur telefonisch oder online.
„Das Ladenlokal soll Barrieren nehmen“, so Dörne, die mit ihrer Kollegin Annica Lang im Projekt des Vereins zur Förderung von Respekt, Toleranz und Verständigung in Dortmund-Dorstfeld e.V. arbeitet. Bislang arbeiten sie vor allem mit Vereinen und Institutionen zusammen, wollen aber nun noch stärker mit Einzelpersonen in Dialog treten.
Bei der neuen Anlaufstelle im Erdgeschoss des Ärztehauses arbeitet das Projekt Hand in Hand mit der Interessengemeinschaft der Vereine. Die Miete finanziert die Stadt. Manfred Kossack, ehrenamtlicher Beauftragter des Oberbürgermeisters für Toleranz, Vielfalt und Demokratie, begrüßt dieses neue Angebot ausdrücklich und hatte sich daher auch für die Finanzierung stark gemacht: „Das ist gut für die Vereine und andere Interessierte.“
Gedenken an die Opfer des Holocaust in Dorstfeld – neue Fahnen gehisst
Dies sieht auch der stellvertretende Bezirksbürgermeister Ralf Stoltze so, der anlässlich des Holocaust-Gedenktages am Mahnmal unweit des Wilhelmplatzes einen Kranz für die Opfer des Naziregimes niedergelegt hatte.
„Wir wollen mit der Anlaufstelle zeigen, dass demokratische Institutionen im Unterdorf einen Raum haben.“ Neben der Kranzniederlegung – eines stilles Gedenken ohne Gäste und Rahmenprogramm – wurden auch erstmals die neuen Fahnen als Zeichen gegen Antisemitismus gehisst.
Das ehemalige Café am Wilhelmplatz sei eine ideale Ergänzung zum im Bau befindlichen Bürgerhaus „Pulsschlag Dorstfeld“ in der ehemaligen Waschkaue im Oberdorf. Dort wird es vielfältige Angebote geben – sie könnten mit denen im Unterdorf ergänzt werden, berichtet Olaf Meyer, Vorstand der Bürgerhaus Dorstfeld Genossenschaft eG.
Die Sprechzeiten dort seien eine gute Ergänzung. Am neuen Ladenlokal will man dann auch für die Veranstaltungen im Bürgerhaus sowie im Stadtteil werben. Auch andere Informationsangebote seien denkbar. Wann es aber genau losgehen kann, ist noch offen. Das hängt vom Fortgang der Corona-Pandemie ab.