Handwerker übergeben
Spendenschecks über 15.000 Euro
Kreishandwerkerschaft Dortmund und Lünen und ihre 22 Innungen fördern drei karitative und soziale Projekte in der Region / Gelder für ausgefallene Veranstaltungen erfüllen jetzt guten Zweck
Einen Spendenscheck über je 5.000 Euro erhielten jetzt gleich drei Projekte aus Dortmund und Lünen von der Kreishandwerkerschaft Dortmund und Lünen. Die Dachorganisation des regionalen Handwerks mit ihren 22 Innungen hatte das Geld zum Jahresende zusammengelegt, um in schwierigen Zeiten Initiativen aus der Region zu fördern. „Die Gelder waren eigentlich für Versammlungen, Feste und Freisprechungsfeiern im Jahr 2020 vorgesehen“, erklärt Kreishandwerksmeister Dipl.-Ing Christian Sprenger. „Da diese nicht stattfinden konnten, haben sich Innungen und Kreishandwerkerschaft gemeinsam dazu entschlossen, das Geld zu spenden.“ Dabei kam die bedeutende Summe von insgesamt 15.000 Euro zusammen. Die drei Schecks, die am Dienstag von Kreishandwerksmeister Christian Sprenger, dem Lüner Stadthandwerksmeister Christoph Haumann sowie Hauptgeschäftsführer Joachim Susewind im Ausbildungszentrum des Handwerks an der Langen Reihe in Dortmund-Körne überreicht wurden, gehen
über das Dortmunder Spendenparlament „spenDobel“ an das
Projekt 21/02 Kinderorientierte Familientherapie (KOF) – Hilfe für Kinder mit Gewalterfahrung
an die Ökumenische Wohnungslosen-Initiative Gast-Haus statt Bank e.V. sowie
an den Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst in Lünen.
„Wir freuen uns, mit den finanziellen Mitteln etwas Gutes bewirken zu können“, so Joachim Susewind, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Dortmund und Lünen. „Das Handwerk hat sich im vergangenen Krisenjahr als ein wirtschaftlicher Stabilitätsfaktor für die Region erwiesen. Für uns ein Grund mehr, da zu helfen, wo Unterstützung gebraucht wird.“
Dortmunder Spendenparlament „Spendobel“ schafft Qualitätsstempel für Projekte
Spendobel, dessen Präsident Roland Bracht bei der Scheckübergabe anwesend war, wurde 2001 als Initiative des Evangelischen Kirchenkreises Dortmund gegründet. Es ist eines der etwa 20 deutschen Spendenparlamente, in denen sich Bürger und Bürgerinnen für ihre Heimatregion engagieren. In Dortmund konnten bisher über 180 Projekte mit mehr als 1,3 Mio. Euro gefördert werden. „Als Präsident von Spendobel ist es mir ein wichtiges Anliegen, den zahlreichen sozialen Projekten in Dortmund über Spendobel eine Plattform bieten zu können, um mit Spendern und Unterstützern zusammenzukommen“, erklärt Roland Bracht. „Viele Menschen, Unternehmen, Einrichtungen und Institutionen sind bereit, einen Beitrag zur sozialen Gerechtigkeit in Dortmund zu leisten. Dafür bin ich jedem Unterstützer und jeder Unterstützerin der von Spendobel als förderwürdig empfohlenen Projekte persönlich dankbar.“ Die Initiative leitet den Betrag von 5.000 Euro an das Projekt 21/02 Kinderorientierte Familientherapie (KOF) – Hilfe für Kinder mit Gewalterfahrung weiter.
Kinderschutzbund bietet Hilfe für Kinder mit Gewalterfahrung
Für Margrit Ingenbleek, die den Scheck des Handwerks für den Arbeitsbereich „Kinderorientierte Familientherapie für Kinder mit Gewalterfahrungen (KOF)“ des Kinderschutzbunds Dortmund e.V. entgegennahm, kommt das Geld gerade recht. „Wir fördern damit die Beratungsarbeit für Kinder mit Gewalterfahrung”, erklärt die Schatzmeisterin des Kinderschutzbunds. „Konkret geht es um die Förderung der Sandspielmethode, die sich an Kinder zwischen vier und zehn Jahren richtet.“ Dabei handelt es sich um eine diagnostische und therapeutische Methode, bei der die Kinder mit Figuren im Sand gemeinsam mit Therapeuten und später auch mit den Eltern spielen. Das Spiel wird per Video aufgenommen und das Verhalten der Kinder danach im Gespräch mit den Eltern ausgewertet. Der Kinderschutzbund Dortmund e. V. nutzt diese Methode zur Kommunikation mit kleinen Kindern, die häufig ihre Probleme noch nicht gut in Worte fassen können. Das Sandspiel eignet sich besonders gut, um kindliche Entwicklungsthemen zu bearbeiten.
Gast-Haus statt Bank e.V. hilft Wohnungslosen
Täglich zwischen 500 und 600 wohnungslose Menschen betreut die Ökumenische Wohnungslosen-Initiative Gast-Haus statt Bank e.V. in Dortmund, für die deren erster Vorsitzender Heinrich Bettenhausen zur Scheckübergabe des Handwerks gekommen war. Zusammen mit drei befreundeten Vereinen betreibt die Initiative derzeit ein Hostel für Wohnungslose in Dortmund. „Wir verwenden das Geld für Lebensmittel, Hygieneartikel und andere Unterbringungskosten unserer Gäste“, erklärte Bettenhausen anlässlich der Spendenübergabe. „Unser oberstes Ziel ist es, unseren Gästen in einer Weise zu begegnen, die ihrer Würde entspricht und sie achtet.“ In der 1996 gegründeten Initiative, die sich aus Spenden finanziert, engagieren sich derzeit über 250 ehrenamtliche Mitarbeiter. Gast-Haus statt Bank e.V. bietet einen Tagestreff mit gastlichen Räumen, Frühstück, Wasch- und Wäschegelegenheit, Hilfs- und Beratungsangebote, seelsorgerische und medizinische Betreuung sowie Gesprächskreise, Gottesdienste und interessante Kulturabende.
Ambulanter Kinder- und Jugendhospizdienst in Lünen begleitet Familien
Seit 2017 existiert in Lünen der Ambulante Kinder- und Jugendhospizdienst, für den Koordinationskraft Elisabeth Krechtmann den Scheck über 5.000 Euro entgegennahm. Der Verein begleitet und unterstützt – häufig über Jahre – Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit einer lebensverkürzenden Erkrankung und ihre Familien. Das reicht von der Zeit nach der Diagnose, im Sterben und über den Tod hinaus. Ebenso gibt es für Geschwister die Möglichkeit einer eigenen Begleitung. „Unsere haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitenden geben lebenspraktische Unterstützung auf Augenhöhe. Das ist eine verantwortungsvolle und schwierige Aufgabe“, berichtet Elisabeth Krechtmann. „Wir wollen darum das Geld in die Ausbildung unserer ehrenamtlichen Kräfte investieren, Referenten, Weiterbildung und Supervision finanzieren.“ Der Verein hofft, nach dem Corona-Jahr 2020 wieder eine verstärkte Unterstützung in diesem Jahr für die durch ihn betreuten Familien in Lünen, Werne, Bergkamen, Selm und Nordkirchen möglich zu machen. Der Austausch, die Vernetzung und die Selbsthilfe sind für die betroffenen Familien eine wichtige Unterstützung, um die schwere Lebenssituation zu bewältigen.
Gewichtige Stimme und starker Service-Partner
Die Kreishandwerkerschaft Dortmund und Lünen ist der Arbeitgeberverband des Handwerks der Region. Sie ist das Rückgrat der in ihr zusammengeschlossenen 23 lokalen Handwerks-Innungen und Fachgruppen. Sie unterstützt die Innungen, Fachgruppen und ihre Mitgliedsbetriebe, bündelt und vermittelt Wissen und steht ihnen als Körperschaft des öffentlichen Rechts und Dienstleister bei der Erfüllung ihrer Aufgaben zur Seite. Darüber hinaus setzt sich die Kreishandwerkerschaft für die Interessen des heimischen Handwerks in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft ein. Sie bezieht Position bei wichtigen wirtschaftspolitischen Entscheidungen und arbeitet in vielfältigen Gremien und Institutionen der Städte Dortmund und Lünen mit. Für die einzelnen Innungsbetriebe und Betriebe der Fachgruppen ist die Kreishandwerkerschaft ein leistungsfähiger Partner mit starken Service-Leistungen. Ihre Experten beraten die Unternehmen zum Beispiel in wirtschaftlichen, finanziellen und rechtlichen Fragen, unterstützen bei Arbeitsmedizin und Arbeitssicherheit und helfen mit guten Kontakten. Darüber hinaus sorgt die Kreishandwerkerschaft für eine zeitgemäße und praxisorientierte Aus- und Weiterbildung und organisiert das gesamte Prüfungswesen für die Mitgliedsinnungen.
Bildzeile: Bildzeile: Spendenübergabe im Ausbildungszentrum des Handwerks mit (v. l.) Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Joachim Susewind, Erster Vorsitzender der Ökumenischen Wohnungslosen-Initiative Gast-Haus statt Bank e.V. Heinrich Bettenhausen, Schatzmeisterin des Kinderschutzbunds Dortmund Margrit Ingenbleek, Spendobel-Präsident Roland Bracht, Kreishandwerksmeister Christian Sprenger, Elisabeth Krechtmann vom Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst Lünen und der Lüner Stadthandwerksmeister und stellvertretende Kreishandwerksmeister Christoph Haumann.
Foto: Kreishandwerkerschaft.