Von Nika Layeghi
Halle, Hanau, Christchurch – wie sich aktuelle Angriffe auf die Sicherheit unserer Demokratie auswirken, das haben Gianni Jovanovic und Roxanna-Lorraine Witt im Workshop „Radikalisierung in digitalen Räumen“ im Rahmen des 7. Roma-Kulturfestivals „Djelem Djelem“ aufgezeigt. Es ging um Begriffe, Dynamik, Gegenmaßnahmen und Präventionsstrategien.
„Ein Wort kann ein ganzes Leben verändern“ (Gianni Jovanovic)
Gianni Jovanovic gestaltete den ersten Teil des Workshops und thematisierte den grundsätzlichen Rassismus gegen Rom*nja und Sinte*zze. Den Begriff „Antiziganismus“ verwendet er bewusst nicht. Stattdessen redet er vom sogenannten Gadje-Rassismus: Auf Romanes bezeichnet „Gadje“ wertfrei alle Nicht-Rom*nja. Behandelt wurden Themen wie die Geschichte der Rom*nja und Sinte*zze, der Holocaust, bei dem viele Teile seiner und der Familie der Moderatorin umgekommen sind, und außerdem die Definition von Antiziganismus und Rom*nja und Sinte*zze. ___STEADY_PAYWALL___
Dabei hat Jovanovic appelliert, den Begriff „Zigeuner“ nicht zu verwenden, denn „ein Wort kann ein ganzes Leben verändern“. Gianni Jovanovic selbst bezeichnet sich als Deutsch-Rom, ist Gründer der Initiative „Queer Roma“ und Mitbegründer von „Save Space“. In seiner frühen Kindheit wurde ein Sprengsatz in sein Haus geworfen. Er spricht von einem rassistischen Anschlag, mündend in einem Trauma.
Der zweite Teil des Workshops handelte vom „Political Influencing of the Masses: Von Kommentarspalten, Bots und geheimen Gruppen“ und wurde von Roxanna-Lorraine Witt gestaltet. In diesem Teil wurden Mainstream Social-Media, Bots, Deep Fake und Hatespeeches thematisiert. Witt ist Gründerin von „Save Space“ und „RomaSintiWireOnline“.
Im dritten Teil ging es um Randgruppen in direktem Bezug zu Social Media und unter anderem auch um die Attentate in Hanau. Denn fast die Hälfte der Ermordeten und Verletzten waren Angehörige der Rom*nja und Sinte*zze.
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