Die Hälfte ist geschafft – von 24.000 Straßenleuchten sind bereits 12.000
ausgetauscht und setzen Dortmund bei Nacht in neues Licht
Auch in einer Zeit vieler coronabedingter Einschränkungen arbeiten
Tiefbauamt und DEW21 nicht nur am Erhalt der Infrastruktur, sondern auch an
ihrer Modernisierung. Um sicherzustellen, dass in den kommenden Jahren der
Betrieb der Straßenbeleuchtung bezahlbar bleibt, die Laternenmasten überall
standfest sind und durch altersbedingte Ausfälle keine Lawine von teuren
Störfällen ausgelöst wird, erfolgt im Auftrag des Tiefbauamtes im ganzen
Stadtgebiet eine umfangreiche Erneuerung. 24.600 Leuchten und 10.500
Laternenmasten werden in insgesamt acht Jahren ersetzt.
„Für viele sind die Laternen auf der Straße eine Selbstverständlichkeit,
sie sind einfach da. Doch ihre Wirkung spürt jeder“, sagt Arnulf Rybicki,
der Dezernent für Bauen und Infrastruktur. „Die Straßenbeleuchtung prägt
mit ihren mehr als 52.000 Standorten im ganzen Stadtgebiet das Bild, das
unsere Stadt des Nachts abgibt. Und sie sorgt dabei für eine sichere
Nutzung der Verkehrswege. Deshalb ist es wichtig alle technisch verfügbaren
Möglichkeiten auszuschöpfen, um den störungsfreien und effizienten Betrieb
dieses Teils der Infrastruktur zu gewährleisten. Gutes Licht in der Nacht
stärkt das Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger. Es schafft
Atmosphäre und sorgt damit für die besondere nächtliche Aufenthaltsqualität
auf unseren Straßen und Plätzen.“
Die verwendete LED-Technik bringt neben der deutlich höheren
Lebenserwartung auch eine erhebliche Energieersparnis mit sich. Modernste
Funktechnik – durch die es möglich wird, die Lichtstärke der Leuchten
individuell zu steuern, kommt zum Einsatz. Gleichzeitig werden durch die
neue Technik Informationen über den Betriebszustand der Leuchten für die
Wartung geliefert. Für einige der umzurüstenden Straßen wird die
Beleuchtung auch in Abhängigkeit vom Verkehrsaufkommen geschaltet.
Smart City geht ein Licht auf
Die Maßnahmen werden vom Konsortium Straßenbeleuchtung Dortmund (StraBelDo)
umgesetzt. Dies ist ein Zusammenschluss der Unternehmen DEW21 und SPIE SAG.
Bei der Umsetzung des „Leuchten-Plans“ Kurs in Richtung einer Smart City
auf.
„Durch die Umstellung praktizieren wir gemeinsam mit der städtischen
Verwaltung die Weiterentwicklung Dortmunds zur Smart City, “betont Peter
Flosbach, Technischer Geschäftsführer von DEW21. „Die Beleuchtung wird
smart und flexibel. Mit dem intelligenten, funkgesteuerten Lichtmanagement
können künftig rund 25.000 Lichtpunkte einzeln angesteuert, Störungen
schnell erkannt und die Beleuchtungsstärke individuell angepasst werden,
zum Beispiel mit Blick auf die aktuelle Verkehrslage.“ Durch die
Digitalisierung wird gleichzeitig ein System geschaffen, mit dem in Zukunft
auch weitere smarte Innovationen umgesetzt werden können.
Ersetzt werden Leuchtköpfe, die älter als 30 Jahre und Stahlmasten, die
älter als 50 Jahre sind. Rund 12.000 LED Leuchten sind aktuell bereits am
digitalen Funknetz der Straßenbeleuchtung aktiv. Etwa 2.500 Masten wurden
bereits ausgetauscht.
Bereits heute wurde mit Unterstützung der StraBelDo in den Stadtbezirken
Eving, Aplerbeck, Mengede, Huckarde, Innenstadt West und Brackel der
jeweils erste Erneuerungsschritt gemacht.
„Das laufende Erneuerungsprogramm der Straßenbeleuchtung sorgt nicht nur
dafür, dass ein wichtiger Teil der Straßeninfrastruktur in einem guten
Zustand gehalten wird“, sagt Sylvia Uehlendahl, die Leiterin des
Tiefbauamtes. „Es sorgt auch für eine wesentliche Steigerung der Effizienz
des gesamten Beleuchtungssystems, was eine Senkung der Energie und
Betriebskosten sowie eine Verringerung der Störungen und der daraus
resultierenden Reparatur und Wartungsaufwände mit sich bringt“, ist Sylvia
Uehlendahl überzeugt.
Hombruch leuchtet bald ganz neu
Für den Stadtbezirk Hombruch sieht der Plan 1.700 neue Masten und 3.500
Leuchten vor.
In Teilen werden auch hier nur die Leuchtköpfe ausgetauscht. Das hängt mit
dem jeweiligen Alter der Masten bzw. der Leuchten zusammen. So kann es
vorkommen, dass einige Masten oder Leuchten einer Straße unberücksichtigt
bleiben. Grundsätzlich wurde aber bei der Planung darauf geachtet, dass
keine Flickenteppiche entstehen.
Der Stand der Dinge in Hombruch: Rund 467 Masten sind bereits erneuert. Bei
den Leuchten wurden bereits 1.788 Stück getauscht.
In diesem Jahr wird versucht, trotz der erheblichen Probleme, die durch die
Covid-19-Pandemie verursacht wurden, die Erneuerungsmaßnahme in Hombruch
abzuschließen und die Arbeiten anschließend im Stadtbezirk Hörde zu
starten.
„Der Einsatz modernster Digitalfunktechnik macht individuelle
Beleuchtungslösungen erst möglich. Zusätzlich sorgt ein vollständiges
EDV-basiertes Anlagenmanagement, zusammen mit einer mobilen
Datenerfassungs- und Bearbeitungstechnik, für ein effizientes Handeln der
Monteure, die mit Erneuerung, Wartung und Reparatur betraut sind“, sagt
Meinolf Pflug, Fachkoordinator für Straßenbeleuchtung im Tiefbauamt der
Stadt Dortmund. „Dies führt schon jetzt zu mehr Schnelligkeit und Effizienz
bei Störungsbeseitigungen. Die jederzeit online verfügbaren
Anlageninformationen erleichtern dem Tiefbauamt eine bürgernahe, effiziente
Verwaltung der Straßenbeleuchtung.“
„Störung 24“ – der schnelle Weg für Fehlermeldungen
Mit dazu bei trägt das internetbasierte Onlinesystem „Störung 24“. Darauf
setzt die Stadt bereits seit dem Start in 2016, als mit dem Konsortium
Straßenbeleuchtung Dortmund GbR der Straßenbeleuchtungsvertrag
geschlossenen wurde.
Das System von „Störung 24“ zur Erfassung von Fehlermeldungen ist neben der
Browserversion auch als Mobilfunk-App für die Bürger*innen verfügbar. Nach
einer ausführlichen Erprobungsphase wurde „Störung 24“ Anfang 2019 den
Bürgern vorgestellt.
Bei der Einführung des Online-Meldesystems standen folgende Gründe im
Vordergrund:
· Verringerung der kostspieligen Nachtkontrollfahrten durch den
Betriebsdienstleister.
· Gewährleistung einer rund um die Uhr verfügbaren Anlaufstelle für
Störungen der Beleuchtung.
·
Verringerung der Fehlersuchfahrten aufgrund von unklaren Ortsangaben und
missverständlichen Fehlerbeschreibungen durch die Bürger.
· Transparenz des Störungsgeschehens durch eine einheitliche Form der
Störmeldungen.
·
Beschleunigung der Störungsbeseitigung durch direkte, automatisierte
Weiterleitung der Meldungen an den Entstörungsdienst.
Aktuell werden rund 50 Prozent aller Störmeldungen auf diesem Wege erfasst
und es werden immer mehr. Aus Rückmeldungen einzelner Bürger aber auch
aufgrund von Gesprächen mit den Mitgliedern von mehreren
Bezirksvertretungen wissen wir, dass die Akzeptanz des Systems in der
Öffentlichkeit hoch ist.
Dennoch gibt es auch die klassischen Wege Störungen zu melden: Die
24-Stunden-Störungshotline ist vor allem für Fehler der Straßenbeleuchtung
gedacht, die eine akute Gefahr für Leib und Leben darstellen können, z.B.
offenliegende Stromkabel oder offene Mastklappen. Erreichbar ist sie unter
54497-111. Meldungen können auch per E-Mail gesendet werden:
beleuchtungsstoerung@dew21.de.
Eine typische Meldung, die häufig eingeht, ist übrigens, dass in einer
Straße gleich mehrere Lampen tagsüber leuchten. Die Ursache dafür ist
schnell erklärt: Kommt es zu einer Störung der Steuerung und besteht die
Gefahr, dass die Einschaltung der Laternen bei Nacht nicht funktioniert,
dann werden Leuchten gezielt in Dauerfunktion gesetzt, um sicherzustellen,
dass im Dunklen keine Verkehrsgefahr entsteht.
Einige Störungen müssen auch zusammen mit dem Dortmunder Netzbetreiber
DONETZ beseitigt werden. Teilweise sind dafür Erdarbeiten erforderlich.
Hier kann es vorkommen, dass die Beseitigung der Störung mitunter einige
Wochen in Anspruch nimmt.
Egal ob die Laterne nachts nicht leuchtet, der Mast schief steht oder
verschmiert worden ist – alle diese Informationen sind wertvoll bei der
Aufgabe, die Straßenbeleuchtung jederzeit in einem guten Zustand zu
erhalten und Störungen schnell zu beseitigen.
Dortmunder Leuchten bleiben eine Familie
Erneuerung steht in den kommenden Jahren auch bei einem Leuchten-Typ an,
der nur in Dortmund zuhause ist.
Die hauptsächlich im Innenstadtbereich beheimatete „Dortmunder
Leuchten-Familie“ wurde bereits 1988 beinahe exklusiv für die
Straßenbeleuchtung der Stadt Dortmund konstruiert und angefertigt. Einige
Modelle diesen Typs sind ein optisches Exklusiv-Highlight – ein Modell
prägt das Erscheinungsbild des Friedensplatzes, ein anderes das des
Hansaplatzes. Andere Modelle finden sich in Dortmund an den großen Straßen
und in den Fußgängerzonen.
Die Leuchtköpfe sind in die Jahre gekommen und für einige Typen sind
Ersatzteile sind kaum noch verfügbar.
Ein vollständiger Umbau der Standorte bzw. der Ersatz der Leuchten-Type
durch eine am Markt verfügbare Standardleuchte ist jedoch nicht
beabsichtigt.
Vielmehr soll die, aus lichttechnischer und aus stadtplanerischer Sicht
erhaltenswerte Gattung, in technisch aktualisierter Form auch weiterhin das
Stadtbild prägen.
Hierzu wurden bereits in den vergangenen Jahren mehr als 300 Stück der
Leuchten, die mit dem charakteristischen „Saturn-Ring“ leicht
wiederzuerkennen sind, auf LED Technik umgerüstet.
Ähnlich soll bei den Leuchten verfahren werden, die zur funktionalen
Beleuchtung von Teilen des Wallrings und weiterer innerstätischer
Magistralen Verwendung finden.
Die Dortmunder Leuchten sind auch daran zu erkennen, dass ihre Masten alle
nachtblau lackiert sind. Alle anderen Lampenmasten tragen die Farbe
„verkehrsgrau“.
Die Dortmunder Leuchten sind ein unverwechselbares Stück Dortmund und
sollen auch weiterhin für gutes Licht in der Stadt sorgen.
Bildzeile: v.l. Arnulf Rybicki (Dezernent für Bauen und Infrastruktur), Meinolf Pflug (Fachkoordinator Straßenbeleuchtung), Bodo Cirkel (Firma Spies), Peter Flosbach (Technischer Geschäftsführer DEW21).
Foto: Stadt Dortmund