Im Zoo Dortmund wurde am 19. Mai ein weiblicher Oncilla geboren. Die junge Katze hat sich bisher gut entwickelt und die ersten Wochen ihres Lebens zusammen mit ihrer Mutter in einem Unterschlupf verbracht. Mittlerweile unternimmt das Jungtier immer häufiger Ausflüge auf die Außenanlage, bei denen sie mit etwas Glück von den Besucher*innen beobachtet werden kann.
Deutschlandweit sind Oncillas nur in Dortmund zu sehen – eine „neue“ Art?
Der Oncilla ist eine der kleinsten Katzenarten in Zentral- und Südamerika und etwas zierlicher als eine Hauskatze. Das Geburtsgewicht liegt bei etwa 100 Gramm, während ein ausgewachsenes Tier etwa 1,5 bis 3 Kilogramm auf die Waage bringt. In Deutschland werden Oncillas nur in Dortmund gehalten. Europaweit gibt es nur vier weitere Zoos, die Oncillas halten.
Über das Leben und Verhalten des Oncillas in der Wildnis ist bisher nur wenig bekannt. Die Kleinkatze scheint eine Einzelgängerin zu sein und reagiert zum Teil sehr aggressiv auf Artgenossen gleich welchen Geschlechts.
Daher zieht die Dortmunder Oncilla-Mutter ihr Jungtier auch allein groß. Nur zur Paarung kommt sie mit dem Männchen zusammen.
Gefährdet durch Lebensraumzerstörung und Jagd
In der Forschung wird derzeit diskutiert, ob die südliche Population des Oncillas, zu der auch die Tiere im Zoo Dortmund gehören, eine eigenständige Art (Leopardus guttulus) darstellen, da es zwischen der nördlichen (Leopardus tigrinus) und der südlichen Population seit etwa 100.000 Jahren keinen Genaustausch mehr gab, wie DNA-Untersuchungen ergaben. Für einen eigenen Artstatus der südlichen Population gibt es bisher aber noch nicht genügend Hinweise.
Beide Oncilla-Populationen sind bedroht, vor allem durch die Zerstörung ihres Lebensraums und die Jagd auf ihr Fell. Auf der Roten Liste gefährdeter Arten der Weltnaturschutzunion IUCN wird der Oncilla als „gefährdet“ geführt.