Warnstreik in der Mineralbrunnenindustrie: Beschäftige legen für Gehalt- und Lohnerhöhung Arbeit zwei Stunden nieder

 

Fordern gerechtere Bezahlung: die Teilnehmer*innen am Streik heute Morgen in Dortmund. Foto: NGG

Am Montagmorgen streikten Arbeiter*innen der Mineralbrunnenindustrie zusammen mit der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) in Dortmund bei der Ardey-Quelle. Zwei Drittel der dortigen Belegschaft legten ihre Arbeit am Morgen von 6 bis 8 Uhr nieder. Damit wollen die Arbeiter*innen den Druck in den Tarifverhandlungen erhöhen. Sie fordern eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 5,5 Prozent pro Monat.

Durch die Corona-Krise zum Profiteur geworden

Die Tarifverhandlungen lagen in der Zeit während der Isolation erst einmal auf Eis. Viele Sachen wurden plötzlich gekauft und gehortet, unter anderem Mineralwasser. „Im Frühjahr sind die Absätze teilweise sprunghaft gestiegen“, erklärte Torsten Gebehart, Geschäftsführer der Gewerkschaft NGG-Region Dortmund. ___STEADY_PAYWALL___

Torsten Gebehart ist Sekretär der Gewerkschaft NGG. Foto: Klaus Hartmann

Damit die Zufuhr zu den Läden nicht abbricht, leisteten die Arbeiter*innen Überstunden und Zusatzschichten. Als Dank gab es ein Lohnplus von 1,2 Prozent, jedoch ist das noch weit entfernt von den geforderten 5,5 Prozent.

Nun erwartet uns der Sommer – eine Zeit, in der generell mehr getrunken wird. Man kann also davon ausgehen, dass auch der Mineralwasserbedarf steigt. Laut Gebehart sei Mineralwasser mit Abstand das beliebteste Getränk der Deutschen. „Der Pro-Kopf-Verbrauch lag 2019 bei 142 Litern und ist damit weiterhin auf hohem Niveau.“

Zusätzlich erinnerte er an die vor kurzem angestiegenen Lebenshaltungskosten. „Die Inflation ist im Juni wieder angestiegen und liegt voraussichtlich bei 0,9 Prozent.“ Die Lebenshaltungskosten seien, so der Gewerkschaftsführer, „im Mai um 1,6 Prozent gestiegen. Allein die Lebensmittelpreise sind im Mai um satte 4,5 Prozent teurer geworden.“ Dazu kommen natürlich noch Miete und andere Kosten.

Für den Fall erfolgloser Tarifverhandlungen: Gewerkschaft erwägt unbefristeten Streik

Auf Nachfrage von Nordstadtblogger erklärte Torsten Gebehart, von den knapp 40 Angestellten hätten sich ungefähr zwei Drittel an dem Streik beteiligt. Eben aus dem Grund, dass die Mineralbrunnenindustrie durch die Krise und die damit verbundenen Überstunden mehr einnahm als sonst, fordere man eine berechtigte Erhöhung der Vergütungen.

Am 15. Juli geht es in die nächste Tarifverhandlung. Dann wird der Wind rauer werden. Sollte es nach der dritten Runde zu keiner Einigung gekommen sein, sei die nächste Konsequenz ein unbefristeter Streik, führte Gebehart weiter aus.

 

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