Spielzeug für den guten Zweck: Vor Weihnachten noch Platz im Kinderzimmer schaffen – Recycling als Qualifizierungsprojekt

Ab sofort gibt es auf allen Wertstoffhöfen der EDG orange Tonnen, in denen für die dobeq Spielzeug gesammelt wird.
Ab sofort gibt es auf allen Wertstoffhöfen der EDG: orange Tonnen, in denen für die dobeq Spielzeug gesammelt wird.

Weihnachten steht vor der Tür und potenziert bei nicht wenigen Familien die Probleme: Die Kinderzimmer quellen oft über. Wer Platz schaffen will und damit etwas Gutes tun, ist bei der AWO richtig. Für das Projekt „Schatzkästchen“ der AWO-Tochter am Schwanenwall werden dringend Spielzeug-Spenden gesucht. Denn viele Kinder in Dortmund haben nicht nur zu viel Spielzeug, sondern viel zu wenig oder überhaupt keins. Diesen Familien will die AWO helfen. Gespendetes Spielzeug wird aufgearbeitet und überholt und dann kostenlos an bedürftige Familien abgegeben. Dabei helfen will jetzt auch die EDG: Sie hat die neue orangene Spielzeug-Recyclingtonnen vorgestellt.

Berufliche Qualifizierung und Recycling in einem gemeinsamen Projektansatz

Nicht mehr benötigtem Spielzeug eine neue Zukunft zu geben, sorgt nicht nur für ein Kinderlachen, sondern ist nachhaltig und schont Ressourcen. „Gerade in Zeiten der Nachhaltigkeit geht das Projekt einen Schritt weg von der Wegwerfgesellschaft hin zum Upcycling“, sagt Facharbeiterin Janine Gippner.

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Aus diesem Ansinnen heraus ist das Projekt „Schatzkästchen“ entstanden; Spielzeug und Kleidung sollen wiederverwendet werden. Einerseits werden dadurch Ressourcen und damit auch die Umwelt geschont, andererseits erhalten bedürftige Kinder und Erwachsene sowie gemeinnützige Projekte gut erhaltene oder reparierte Spielsachen und Bekleidung geschenkt.

Allerdings ist das Projekt kein reiner umweltpolitischer Selbstzweck, sondern eine der größten Qualifizierungsmaßnahmen der dobeq, um Menschen durch arbeitsmarktnahes Training die Chance zur Wiedereingliederung in den 1. Arbeitsmarkt zu ermöglichen, erklärt der scheidende Projektbereichsleiter Oliver Schröter.

Das Jobcenter Dortmund finanziert im Projekt 40 Programm-Plätze für Langzeitarbeitslose

An zwei Standorten gibt es Werkstätten, in denen die Spielsachen aufgearbeitet werden.
An zwei Standorten gibt es Werkstätten, in denen die Spielsachen aufgearbeitet werden. Fotos: Alex Völkel

Das Jobcenter Dortmund finanziert 40 Plätze für Teilnehmende in dem Programm. Sie arbeiten im Ladenlokal am Schwanenwall in einer technischen Werkstatt und einem Büro, sowie am Standort Lindenhorst mit den Bereichen Transport, Logistik und Nähen.

Zum Einsatz kommen hier Menschen, die stärkere Einschränkungen haben und der besonderen Förderung bedürfen. „Daher auch einen sehr guten Betreuungsschlüssel – bei der Fachanleitung von 1:10, bei der Sozialarbeit von 1:20“, berichtet Schröter.

Das Team hat einen Übungsbetrieb aufgebaut, der von Rohwaren-Akquise über die Aufarbeitung bis zum Vertrieb alle Sparten selbst bedient und in den einzelnen Bereichen Tätigkeiten und Qualifizierungsmöglichkeiten bietet. Dass das fachlich gelingt, darauf achten die Fachanleiter*innen Katrin Sänger (Verkauf und Nähen), Janine Gippner (Kaufmännischer Bereich), Jürgen Krone (Elektronik) und Detlef Eising, (Holz sowie Bereich Lager/ Logistik). 

Zwar hat das Projekt im April mit den ersten Teilnehmenden begonnen, doch der größere Teil der Projektteilnehmer*innen hat erst im Sommer die Arbeit aufgenommen. Gemeinsam mit ihnen wurden die Arbeitsbereiche und Schritte aufgebaut. Nach der Startphase ging das Team zunächst in den Testbetrieb. Ende November begann der Produktionsbetrieb im größeren Umfang, denn die soziale Ausgabestelle am Schwanenwall öffnete ihre Tore.

Nicht nur zur Weihnachtszeit: EDG und dobeq kooperieren bei Spielzeugsammlung

Ab sofort gibt es auf allen Wertstoffhöfen der EDG orange Tonnen, in denen für die dobeq Spielzeug gesammelt wird.
Ab sofort gibt es auf allen Wertstoffhöfen der EDG orange Tonnen, in denen für die dobeq Spielzeug gesammelt wird.

Zusätzlich haben die EDG und die dobeq nun  ihre Kooperation zur Sammlung
von Spielzeug gestartet: Die EDG stellt an den sechs Dortmunder Recyclinghöfen Sammelbehälter für gebrauchtes Spielzeug auf. 

„Die Spielzeugsammlung ergänzt unsere Angebote zur Abfallvermeidung und Ressourcenschonung, wie z. B. die Möbelbörse. Die Abgabe von gebrauchtem Spielzeug ist ab jetzt zu den regulären Öffnungszeiten an allen Recyclinghöfen möglich“, betont EDG-Geschäftsführer Frank Hengstenberg beim Aufstellen der ersten Sammelbehälter auf dem Recyclinghof in Hacheney

„Vielleicht ist das nahende Weihnachtsfest aber gerade jetzt ein guter Anlass, im Kinderzimmer Platz zu machen, bevor neue Wünsche erfüllt werden. Wir machen es einfach, Freude zu schenken und das nicht nur zur Weihnachtszeit, wenn viele Familien und Einrichtungen die aufbereiteten Spielzeuge erhalten“, so Hengstenberg. 

Gesellschaftliche Teilhabe – kleine Schritte in Richtung des Ersten Arbeitsmarkts in Dortmund

„Gerade in Zeiten der Nachhaltigkeit geht das Projekt einen Schritt weg von der Wegwerfgesellschaft hin zum Upcycling“, sagt Facharbeiterin Janine Gippner.
„Gerade in Zeiten der Nachhaltigkeit geht das Projekt einen Schritt weg von der Wegwerfgesellschaft hin zum Upcycling“, sagt Facharbeiterin Janine Gippner.

„Hier erfolgt Abfallvermeidung und Wertschöpfung. Wir schaffen einen gesellschaftlichen Mehrwert“, verdeutlicht Gippner mit Blick auf die produzierten Spendenwaren und die Förderung von Langzeitarbeitslosen, „indem wir die Teilnehmer*innen ein Schrittchen näher an den 1. Arbeitsmarkt oder zumindest der Lösung ihrer Probleme näher bringen“, so die Sozialarbeiterin.

Das Ladenlokal am Schwanenwall hat dienstags bis freitags von 8.30 bis 14 Uhr geöffnet. In der Zeit können dort wie auch an der Werkstatt in der Lindenhorster Straße 38, Spenden abgegeben werden. Bei größeren Spendenmengen können diese auch vom Team nach Vereinbarung abgeholt werden. 

Die Sozialarbeiterin Melva Agic kümmert sich um alle Probleme der Teilnehmenden. Viele von ihnen sind seit vielen Jahren arbeitslos. Da ist es wichtig, erst mal wieder eine Tagesstruktur zu etablieren und sie an wirtschaftliche Produktionsprozesse heranzuführen.

Instandgesetztes Spielzeug wird kostenlos an Bedürftige und Organisationen abgegeben

Am Schwanenwall befindet sich das Ladenlokal, in dem Dortmund-Pass-Inhaber*innen kostenlos Spielzeug bekommen können.
Am Schwanenwall befindet sich das Ladenlokal, in dem Dortmund-Pass-Inhaber*innen kostenlos Spielzeug bekommen können.

„Viele sind froh über die Chance und darüber, dass sie wieder eine sinnvolle Aufgabe, soziale Kontakte und eine gesellschaftliche Teilhabe haben. Mit großer Begeisterung und hoher Motivation haben die Teilnehmenden daher die Arbeit aufgenommen. Sie haben den festen Willen, möglichst viele Familien zu unterstützen. 

Sowohl das Spielzeug als auch die Bekleidung werden nicht verkauft, sondern kostenlos an Bedürftige mit Dortmund-Pass oder Wohngeldbezieher*innen sowie gemeinnützige Organisationen abgegeben. Allerdings nach einem Punktesystem – massenhaftes „Hamstern“ soll und wird es hier nicht geben, betont Katrin Sänger. Dafür wäre auch (noch) zu wenig Ware da. Denn die systematische Belieferung und Spendensammlung hat erst Ende November begonnen.

Übrigens: Für gemeinnützige Organisationen werden auch Instandsetzungsarbeiten bei Spielzeug übernommen, wenn dies von öffentlichem Interesse ist. Ausgenommen sind hier nur Fahrräder und Dreiräder, Kettcars etc. „Das müssen wir ausklammern. Da können wir aber einen Kontakt zur Radstation vermitteln, wo das dann gegen Kostenbeteiligung gemacht wird“, verweist Schröter auf ein weiteres beteiligtes Projekt der dobeq.

 

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Mehr Informationen:

  • Es können alle Spielwaren gespendet werden (Brettspiele, Puzzle, Puppen, Puppenhäuser und -kleider, Kuscheltiere, Fußbälle, Lego, Playmobil, Eisen- und Carrera-Bahnen, Bobby-Cars …)
  • „Schatzkästchen“-Standort im AWO-Stadtzentrum, Schwanenwall 44, 44135 Dortmund, Di-Fr, 8.30 bis 14 Uhr
  • „Schatzkästchen“-Standort in Lindenhorst, Lindenhorster Straße 38, 44147 Dortmund
  • Spendenannahme – Service-Nummern: 0231.9934-703/-704/-705

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