Von Julian Andrej Napierala
In den Räumen der Industrie- und Handelskammer Dortmund (IHK) fand am Donnerstag (19. September 2019) eine Veranstaltung rund um das Thema „Smart City“ statt. Erst stellte die Wirtschaftsinitiative „Stadt in Bewegung – nächster Halt: Zukunft“ ihr Angebot vor. Im Anschluss fand eine Tagung der „Smart City Allianz“ statt.
Bundesweite Tour der Initiative „Stadt in Bewegung“ startete in Dortmund
Die Initiative „Stadt in Bewegung“ startet damit ihre bundesweite Roadshow in Dortmund und berichtet über die Entwicklungen der modernen, digitalisierten Stadt und spricht dabei auch von den zu meisternden Aufgaben wie Klimaschutz und Verkehrswende.
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Mitglieder von „Stadt in Bewegung“ sind Cisco Meraki, Signify, DB Regio, ioki, Cleverciti und avodaq. Nach eigenen Angaben möchte die Initiative Städte individuell „unterstützen, beraten und begleiten“. VertreterInnen der Initiative betonen, der Strukturwandel zur Smart City müsse sich zur Komfortzone transformieren.
Die Initiative wird mit ihrem High-Tech-Bus demnächst noch in Düsseldorf, Frankfurt am Main und Berlin Halt machen. Dort stellt sie unter anderem Präsentationen vor, in denen gezeigt wird, in welchen Bereichen die Unternehmen der Initiative tätig sind, etwa Service, Effizienz, Mobilität und Sicherheit im Kontext der Digitalisierung und des Aufbaus einer „Smart City“.
OB Sierau vergleicht Dortmund heute mit der Frühphase des Silicon Valley
Dortmunds Oberbürgermeister Ullrich Sierau (SPD) eröffnete die Veranstaltung mit einer Rede, in der er den schon stattgefundenen Wandel in Dortmund lobte. Er sprach anfangs davon, dass es ein Leben nach der Kohle gebe und dass Dortmund an die Frühphase des Silicon Valley erinnere. Sierau redete sogar, eher scherzhaft, von einem „Antidepressivum für die Region“.
Die Stadt habe schon entscheidende Fortschritte im Bereich der Digitalisierung durchlebt; 2018 wurde Dortmund durch die Stiftung „Lebendige Stadt“ als „Digitalste Stadt“ ausgezeichnet. Allerdings dürfe sich die Kommune nicht auf ihren bisherigen Leistungen ausruhen, sondern müsse weiterhin Ansporn zeigen, den Wandel voranzutreiben, so Sierau.
Moderator der Veranstaltung war Dr. Jan Fritz Rettberg (Chief Information/Innovation Office). Er zog die Bilanz, dass bisher über 20 Millionen an beantragten Fördermitteln bewilligt worden seien und in die Projekte geflossen wären. Rettberg bemerkte dazu stolz, dass dies „nicht schlecht sei“.
Um 13 Uhr fanden dann Workshops in den fünf Themenbereichen Sport & Kultur, Datenwert & Datenethik, Smart Waste & Smart Water, Smart Urban Area & interkommunale Ansätze und Wissenstransfer mit der Stadtgesellschaft statt.
In diesen Workshops tauschten die TeilnehmerInnen untereinander Ideen und entwickelten in Gruppen Vorschläge zu weiteren Projekten in den jeweiligen Themenbereichen, die mit einer Smart City zusammenhängen.
„Smart City“ als ein Leitprojekt des Dekadenprojekts „nordwärts“
Seit Ende 2016 gibt es in Dortmund die „Smart City Allianz“, bestehend aus Partnern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik. Aus den zu Beginn 63 teilnehmenden Partnern der Allianz sind inzwischen über 150 geworden. Dabei ist das Projekt Smart City teil des Hauptprojekts „nordwärts“, das das Ziel hat, die Lebensqualität in der Gesamtstadt zu harmonisieren, mit Fokus auf die nördlich liegenden Stadtgebiete.
Zugleich ist die Smart City eine Maßnahme des Masterplans Energiewende. Derzeit sind Projekte wie „NOX-Block“ in Planung, das dafür sorgen soll, in Zukunft eine noch bessere Ladesäuleninfrastruktur zu gewährleisten. Im Falle von „NOX-Block“ sind in Dortmund, Schwerte und Iserlohn insgesamt circa 680 Ladesäulen geplant, über 400 davon in Dortmund.
Andere Projekte sind die optimale Steuerung von Parksystemen, oder eine emissionsfreie Innenstadt. Insgesamt waren und sind (Stand Sommer 2018) 24 Pilotprojekte in Entwicklung. Eine Schwierigkeit im Schaffen der Smart City Allianz ist laut Rettberg, „den Leuten zu kommunizieren, warum wir die Dinge tun“.
Was laut der Allianz für Dortmund zählt, ist, „kein Museum für vergangene Industriekultur“ zu sein. Am 28. und 29. Oktober findet in den Dortmunder Westfalenhallen der Digitalgipfel – mit Schwertpunkt auf digitale Plattformen – statt.
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