In Nordrhein-Westfalen findet am Donnerstag, 5. September, der zweite landesweite „Warntag“ statt. Pünktlich um 10 Uhr werden in allen Kommunen, die vorhandenen Warnmittel getestet, dazu gehören Sirenen, Lautsprecherfahrzeuge sowie der Einsatz spezieller WarnApps.
Einsatz bei Großbränden, Gefahrgutunfällen oder Bombenentschärfungen mit großflächiger Evakuierung
In Dortmund wird bei den unterschiedlichsten Gefahren gewarnt. Zum Beispiel bei Großbränden, Gefahrgutunfällen oder bei Bombenentschärfungen mit großflächiger Evakuierung. Um in solchen Fällen die Bevölkerung zeitnah warnen zu können, verfügt die Stadt über ein dreistufiges Warnkonzept: Die Nutzung von Warn-Apps und sozialen Medien bzw. Rundfunk, Sirenen und Lautsprecherdurchsagen über Warnfahrzeuge.
Die Sirenen und Warnfahrzeuge sorgen für den Weckeffekt und machen die Bevölkerung auf eine Gefahrensituation aufmerksam. Über Warnapps, soziale Medien und Rundfunk werden weitere Informationen dazu verbreitet. Es gibt drei verschiedene Sirenentöne: Warnung: Eine Minute andauernder auf- und abschwellender Heulton Entwarnung: Eine Minute gleichbleibender Dauerton Probealarm: Eine Minute Entwarnung, eine Minute Warnung, eine Minute Entwarnung. Jeweils mit zirka fünf Minuten Pause zwischen den Einzelnen Tönen.
Warnfahrzeuge können vorgefertigte Texte über Lautsprecheranlagen in den Straßen abgeben. Dortmund wird seine Warnungen und Informationen über Facebook, Twitter, dem Internetauftritt der Feuerwehr, der Warn-App NINA und den Rundfunk (Radio 91.2 und ggf. WDR TV und Radio) verbreiten.
Im Ernstfall Sireneneinsatz und Lautsprecherdurchsagen über Warnfahrzeuge
In vier Ausbaustufen sollte Dortmund innerhalb von zehn Jahren bis zu 100 neue Sirenen erhalten. Im ersten Schritt sollten eigentlich 16 Sirenen realisiert werden – bis Ende 2018! Doch bisher sind erst drei davon realisiert worden – in Eving (Seilerstraße) und Wickede (Dollersweg und Langeschedestraße).
Um 10 Uhr wird in der Leitstelle der Feuerwehr Dortmund ein Probealarm der vorhandenen Sirenen ausgelöst. Die Warnfahrzeuge werden an diesem Tag in Dortmund nicht zum Einsatz kommen.
Unter der Internetadresse warnung.nrw hat das NRW-Innenministerium ausführliche Informationen zum Thema „Warnung“ und zum landesweiten „Warntag NRW“ bereitgestellt. Dort gibt es auch den neuen Flyer 2019 und den Flyer 2018 („Basiswissen“) in verschiedenen Sprachen zum Download. Innenminister Herbert Reul hat im vergangenen Jahr den landesweiten Warntag ins Leben gerufen, um die kommunalen Warnkonzepte gebündelt zu proben und Schwachstellen zu erkennen.
In diesem Jahr steht der „Warntag NRW“ unter dem Motto „Zusammen warnen“. Denn was viele nicht wissen: Beim Thema Warnung sind neben der Feuerwehr viele weitere Akteure beteiligt. Z.B. der Deutsche Wetterdienst (DWD) oder der öffentlich-rechtliche Rundfunk. Daher soll über das Zusammenspiel und die unterschiedlichen Aufgaben und Funktionen der beteiligten Akteure informiert werden.
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Landesweiter Sirenenprobealarm am 8. September (PM)
Die Warnung der Bevölkerung ist ein wichtiger Baustein im System einer effektiven Gefahrenabwehr. Im Schadensfall ist eine rechtzeitige Information und Warnung der Bevölkerung als Grundlage für eine erfolgreiche Schadensbewältigung zur Stärkung der Selbsthilfefähigkeit der Bevölkerung und für die eigenverantwortliche Gefahrenvermeidung unerlässlich. Zur technischen Überprüfung des Dortmunder Sirenennetzes nimmt die Feuerwehr daher am Donnerstag, 8. September, um 11 Uhr mit aktuell 32 Sirenen (genaue Standorte in der Anlage) an einem landesweiten Probealarm teil. Gleichzeitig soll zudem das Bewusstsein für die Sirenensignale in der Bevölkerung erhöht werden.
Tonfolge: Entwarnung, Warnung, Entwarnung
Der Probealarm beginnt am Donnerstagmorgen um 11 Uhr mit dem einminütigen Dauerton „Entwarnung“. Dieser bedeutet im Regelfall, dass die Gefahr vorüber ist. Es folgt dann eine Minute lang der auf- und abschwellende Ton „Warnung“, der die Bürger*innen „aufwecken“ soll und auffordert folgende Handlungen durchzuführen: Feste Gebäude aufsuchen, Fenster und Türen zu schließen, Radio/Fernseher einschalten (Informationen einholen), Ruhe zu bewahren. Zum Abschluss ertönt erneut der einminütige Dauerton zur „Entwarnung“. Ausgelöst werden die Sirenen durch die Einsatzleitstelle der Feuerwehr. Ergänzend werden die Warn-Apps „NINA“ (Notfall-Informations- und Nachrichten-APP des Bundes) und „KATWARN“ durch das Land NRW per Push-Benachrichtigung den Sirenenprobealarm mittels Warnmeldung begleiten.
Des Weiteren wird zusätzlich über die sozialen Medien auf den Facebook- und Twitterseiten der Feuerwehr Dortmund über den Probelalarm informiert. Die Feuerwehr bittet darum die Notrufnummer 112 in dem benannten Zeitraum nur für die Meldungen von Notfällen und nicht für Nachfragen zum Sirenenprobealarm zu nutzen.
Historische Entwicklung der Sirenen in Dortmund
Sirenenanlagen waren bis zum Ende der 80er-Jahre ein wirksames Instrument des Zivilschutzes zur Warnung der Bevölkerung vor Gefahren. Der Aufbau und Betrieb der Sirenen lag dabei in der alleinigen Zuständigkeit des Bundes. Nach Beendigung des “Kalten Krieges“ wurde das in Dortmund vorhandene Warnsystem abgebaut, da dieses auf einer veralteten Telefontechnik basierte und keine akute Bedrohungslage mehr vorhanden war. Dadurch ist im Dortmunder Stadtgebiet aber auch die notwendige Weckfunktion entfallen, um die Einwohner*innen auf eine drohende Gefahrenlage aufmerksam machen zu können. Dieser unmittelbare Weckeffekt kann nach derzeitiger Fachmeinung ausschließlich mit Sirenen erreicht werden. Die vorhandenen Möglichkeiten zur Weitergabe wichtiger Informationen über Radio- und Lautsprecherdurchsagen bleiben davon unberührt.
Aufbau eines neuen Sirenennetzes
Derzeit wird in Dortmund an der Errichtung eines modernen Sirenennetzes gearbeitet. Für die Abdeckung des gesamten Stadtgebiets sind vier Ausbaustufen vorgesehen, von denen der Rat der Stadt Dortmund bereits drei beschlossen hat. Die erste Ausbaustufe umfasst 15 Standorte, die zweite Ausbaustufe 35. Aktuell sind von erster und zweiter Ausbaustufe 32 Sirenen an den in der Anlage beschriebenen Standorten in Betrieb. 25 weitere Standorte werden in einer dritten noch auszuschreibenden Ausbaustufe errichtet. In der vierten noch zu planenden Ausbaustufe wird dann noch der sogenannte Lückenschluss betrieben.