Von Laura Sommer
Die drei Innenstadt-Gymnasien in Dortmund: Helmholtz-Gymnasium, Käthe-Kollwitz-Gymnasium und Stadtgymnasium kooperieren in der Oberstufe, damit die SchülerInnen eine größtmögliche Auswahl an Leistungskursen haben.
Kooperationsprojekt erzielt ersten Erfolgsdurchlauf – Abiturjahrgang 2019
Das Kooperationsprojekt „Orchideenfächer“ hatte seinen ersten Erfolgsdurchlauf. 354 OberstufenschülerInnen konnten beinahe alle ihre Leistungskurswünsche realisieren. Die drei Gymnasien mussten dafür die gesamte Unterrichts-Taktung einheitlich synchronisieren. Dazu gehört die Anpassung der Stundenplan-Zeiten, gemeinsame Elternsprechtage und bewegliche Ferientage.
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Früher konnten nicht immer alle Wünsche realisiert werden, da die Mindestanzahl von SchülerInnen in Leistungskursen wie Chemie, Physik und Informatik nicht erreicht wurde. Durch das Kooperationsprojekt können heute beinahe alle Wünsche beachtet werden.
Es wurde eine „Ewigkeitsblockung“ erstellt, die angibt, wann die Leistungskurse gleichzeitig stattfinden. SchülerInnen können in den zeitgleich stattfindenden Pausen zwischen den Schulen hin und her pendeln. Die Fahrtkosten werden vom Fachbereich Schule der Stadt Dortmund erstattet.
Vom Aussterben bedroht – Rare Fächer werden als Orchideenfächer bezeichnet
Der erste erfolgreiche Abiturjahrgang im Projekt war der Jahrgang 2019. Nun möchten die Verantwortlichen die Inhalte und die Organisation des Kooperationsprojektes vorstellen. 2017 wurde dieses Projekt auf die Initiative der beteiligten Oberstufenkoordinatoren ins Leben gerufen.
Der Begriff Orchideenfächer bezeichnet umgangssprachlich Unterrichtsfächer, die von einer deutlich geringeren Anzahl von SchülerInnen gewählt werden, als die üblich hoch angefragten Deutsch, Mathematik und Englisch.
Selten gewählte Fächer – ähnlich wie rare Orchideen – waren vom Aussterben bedroht und an vielen Schulen nur noch als Grund-Kurs möglich. Folglich wird das oft nachgefragte Expertenwissen vermisst, da das Interesse der SchülerInnen nicht berücksichtigt werden konnte.
Aus zwei mach drei – Kooperation auf drei Schulen ausgeweitet
Die bestehende Kooperation zwischen Käthe-Kollwitz-Gymnasium und dem Stadtgymnasium wurde auf das Helmholtz-Gymnasium ausgeweitet. Unterrichtszeiten wurden so synchronisiert, dass SchülerInnen die jeweilige Kooperationsschule erreichen können.
Dies gibt allen SchülerInnen die Möglichkeit eine optimale Förderung zu erlangen. Vor allem SchülerInnen mit Begabungen in Bereichen der MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik)-Fächer profitieren so von der Vertiefung in einem Leistungskurs.
Der hohe Austausch der Schulsysteme ist gewinnbringend für die SchülerInnen. Es können neue Freundschaften zwischen den Schülerschaften geschlossen werden, und es findet ein breit gefächerter intellektueller, kultureller und zwischenmenschlicher Austausch statt.
Kooperationsprojekt erregt Aufmerksamkeit anderer Schulen
Die Bezirksregierung Arnsberg befürwortet das Kooperationsprojekt, da somit der Rückgang der Fächervielfalt gestoppt wird.
Hoffnung gibt es vielleicht auch für den Dortmund weit organisierten Musik-Leistungskurs. Vielleicht bieten zukünftig SchülerInnen des Kooperationsprojektes eine größere Basis für die Wiederbelebung des für die Konzertstadt Dortmund bedeutenden Schulfaches.
Alle Beteiligten des Kooperationsprojektes investieren gerne den Mehraufwand der Organisation, um den SchülerInnen eine bestmögliche Basis für die Zukunft zu bieten. Das Projekt hat auch schon die Aufmerksamkeit anderer Schulen Dortmunds auf sich gezogen, allerdings ist die Taktung und Organisation der „Orchideenfächer“ bislang nur auf drei zusammenarbeitende Gymnasien ausgeweitet.