Eröffnungsfest mit Mosaikenthüllung in Dortmunds erstem PikoPark
Ein Gewinn für die Nachbarschaft – und für die Natur in der Stadt
Pünktlich zum Tag der Nachbarn eröffnete im Mai der PikoPark Dortmund-Westerfilde mit einem Fest. Der kleine Park bietet nicht nur Lebensraum für Vögel oder Bienen, er fördert auch das Miteinander in der Nachbarschaft. Denn die Anwohnenden haben ihn auf einem Wohngelände der am Projekt beteiligten Vonovia SE gemeinsam mit dem Wissenschaftsladen (WILA) Bonn gestaltet. Das Fest feierte nun die getane Arbeit und präsentierte die dabei entstandene Kunst zum ersten Mal der Nachbarschaft.
Auf der Fläche zwischen dem Kiepeweg und Zum Luftschacht, wo vor wenigen Monaten nur eine Rasenfläche lag, befinden sich jetzt Beete, Sträucher, ein Barfußpfad und eine Trockenmauer. Dieser neue PikoPark ist kein gewöhnlicher Park: Die Anwohnenden haben ihn im letzten Jahr selbst entworfen und mit angepackt. Das Projekt wird im Bundesprogramm für Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz gefördert. Unter dem Namen „Treffpunkt Vielfalt – PikoPark“ will das Projekt unter Leitung des WILA Bonn Bürgerinnen und Bürger dazu befähigen, ihre direkte Wohnumgebung mit heimischen Pflanzen zu begrünen und umweltfreundlich zu pflegen. Dafür erproben die Projektverantwortlichen gemeinsam mit Anwohnenden und Wohnungsunternehmen in fünf deutschen Städten, wie naturnahe Parks auf Wohngeländen angelegt und gepflegt werden können.
Das Besondere im PikoPark Westerfilde: Kinder der Westhausen-Grundschule sowie der Reinholdi- Sekundarschule haben gemeinsam mit dem Atelier Kaller und der Mosaikschule Dortmund eine Mosaikbank aus Natursteinen und frostsicheren Keramiken gestaltet. Mieterinnen und Mieter hatten sich von Anfang dieses I-Tüpfelchen gewünscht und im Winter einen Antrag beim Stadtteilfonds Westerfilde/Bodelschwingh gestellt und bewilligt bekommen. „Die Mosaikbank im PikoPark ist eine weitere Kunstaktion in Westerfilde, die Identität schafft und das Herz erfreut, wenn man durch den Stadtteil geht“, so Monika Hohmann, die den Antrag bei der Stadt gestellt hatte.
Feierliche Enthüllung der Mosaikbank um 12 Uhr
Um die gemeinsame Arbeit zu feiern, veranstalteten die Mieterinnen und Mieter, die Vonovia SE und WILA Bonn ein Fest auf dem Parkgelände zwischen Kiepeweg und Zum Luftschacht. Los ging es mit einer Enthüllung der Mosaikbank. Die jungen Künstlerinnen und Künstler aus beiden Schulen sowie das Atelier Kaller und die Mosaikschule präsentierten dabei die von ihnen gestaltete Bank zum ersten Mal der Öffentlichkeit. Mit Ansprachen, einem Rundgang durch den PikoPark und bei Kaffee und Snacks wurden der Park und die Nachbarschaft im Anschluss daran gefeiert. Abschließend ging es zum Marktplatz, wo ab 15 Uhr weitere Aktionen warteten.
PikoParks sind Heimat für Schmetterlinge, Hummeln, Vögel und Co.
Das Projekt „Treffpunkt Vielfalt – Pikopark“ von WILA Bonn und der Stiftung für Mensch und Umwelt möchte mit den PikoParks nicht nur die Lebens-und Wohnqualität in der Stadt steigern, sondern auch die biologische Vielfalt fördern. In den ca. 300 Quadratmeter großen Parks, die in Kooperation mit Wohnungsunternehmen angelegt werden, hier in Dortmund mit der Vonovia SE, wachsen nicht etwa Rhododendron oder Bambus, sondern heimische Pflanzenarten wie Kornelkirsche, Wildrose oder Hollunder. Dadurch finden Vögel und Insekten Futter und Lebensraum. Sandra Balzer vom Bundesamt für Naturschutz (BfN): „Eine solche bewusst angelegte grüne Insel mitten in der Stadt leistet einen sichtbaren Beitrag zur biologischen Vielfalt. Wir hoffen, dass sich daran viele Städte und Wohnungsbaugesellschaften ein Beispiel nehmen. So könnten noch viele weitere kleine naturnahe Parks entstehen.“
Das Projekt läuft noch bis Anfang 2021. In Westerfilde werden weitere Interessierte gesucht, die Freude an dem naturnahen Park haben und aktiv mithelfen wollen, ihn dauerhaft zu erhalten
Foto: WILA Bonn e.V.
Die AWO Dortmund veranstaltet am 06. Juli 2019 ab 15.00 Uhr auf dem Gelände ihrer Werkstätten für Menschen mit Behinderung zum wiederholten Mal die Sommersause, ein inklusives Open-Air Musikfestival.
Auf der Sommersause teilen sich Künstler*innen mit und ohne Behinderung eine Bühne, auch das Publikum ist bunt gemischt. Headliner in diesem Jahr ist der Kölner Rapper Eko Fresh, der um 19.00 Uhr auftritt.
Zuvor präsentieren André George & The Rootz Revival ihr neues Programm, deutschsprachiger Reggae vom Feinsten! Mit dabei sind auch die Band „Hurricane“, ein inklusives Bandprojekt der Lebenshilfe Dortmund sowie das Trommelprojekt des Hauses am Lohbach von Bethel regional.
Ort: Werkstätten der Arbeiterwohlfahrt Dortmund GmbH, Lindenhorster Str. 38, 44147 Dortmund
Eintritt: 15,- € im Vorverkauf (Eventim), 20,- € Tageskasse
Foto: Louise Amelie
U-18 Europawahl
Bundesweit hat es einen sehr großen Andrang auf weit über 1.000 Wahllokale gegeben. 118.693 junge Menschen haben diese Möglichkeit wahrgenommen, ihre Stimmen abzugeben und so ihren Teil zur politischen Willensbildung beizutragen.
In 19 offiziell angemeldeten Wahllokalen in vielen Stadtbezirken Dortmunds konnte vom 12. bis zum 17. Mai 2019 die Stimme für U18-Wahl vor der Europawahl abgegeben werden. An noch viel mehr Stellen wurde gewählt. 4.072 Stimmen sind bis zum offiziellen Ende der Wahl am Freitagabend eingegangen. Das liegt nicht zuletzt am unermüdlichen Engagement aller Beteiligten, die ein Wahllokal angeboten, sowie Kinder und Jugendliche vorbereitet und bewegt haben an der Wahl teilzunehmen.
Natürlich unterscheiden sich die Wahlergebnisse einer U18-Wahl immer vom Wahlergebnis der über 18-jährigen. Kinder und Jugendliche wählen anders und setzen bei ihrer Stimmabgabe andere Prioritäten, bringen ihre Vorstellungen, Erwartungen und auch konkreten Wünsche mit. Sie schauen sich ganz genau an, mit welcher Partei sich diese am ehesten realisieren lassen und mit welchen Parteien nicht. Die nach wie vor verbreitete Vorstellung, junge Menschen würden eine solche Wahlentscheidung nicht ernstnehmen und aus Spaß irgendwo ihr Kreuz setzen, ist mit dieser Wahl erneut widerlegt. Kleinstparteien steigen nur dann in der Gunst, wenn sie sich für bestimmte Kinder- und Jugendthemen, wie etwa den Tierschutz, einsetzen. Extremistische Parteien werden deutlich seltener gewählt als unter Erwachsenen.
Die jungen Dortmunder*innen haben sich erstmals wahrnehmbar anders als die Menschen über 18 entschieden. Besonders die europafreundlichen Parteien standen hoch in der Gunst der U18-Wähler*innen. Zum ersten Mal bei U18-Wahlen in Dortmund liegen die Grünen deutlich vorne: Klimaschutz, Tierschutz und Generationengerechtigkeit wurden bei vielen begleitenden Gesprächen als maßgeblich für die Wahlentscheidung herausgestellt. Die Demonstrationen rund um Fridays for Future und Save your Internet haben viele Jugendliche politisiert und sie wollen eine Politik, die sich für ihre Ziele einsetzt.
Die Wahlentscheidungen wurden gerade nicht getroffen, weil irgendwer es so vormacht, oder von irgendwem erwartet würde, sondern sehr oft als Folge einer informierten Entscheidung. In den Wahllokalen lagen Kurzwahlprogramme aus, der Wahl-O-Mat wurde genutzt, oder es gab größere Veranstaltungen wie Podiumsdiskussionen, Speed-Dating oder andere Formate.
Die Ergebnisse
Die Gruppe der Deutschen Abgeordneten im Europäische Parlament, wenn sie von Dortmunder Kindern und Jugendlichen gewählt würde, bestünde (je nach Berechnung der Sitzzuteilung) aus 13 Parteien. Alle anderen Parteien wären an der faktischen Sperrklausel gescheitert. Zwar findet bei der Europawahl in Deutschland, anders als bei anderen Wahlen, keine gesetzliche Sperrklausel Anwendung, aber rechnerisch können nicht alle antretenden Parteien in das Parlament einziehen. Mit 28,19% haben Bündnis90/die Grünen einen deutlichen Vorsprung vor der SPD mit 21,67%. Dahinter folgen relativ weit abgeschlagen erst die CDU mit 12,34%, der Linken mit 7,74% und der AfD mit 5,86%. Weitere Parteien, die mit ihrem Dortmunder Ergebnis rein rechnerisch in das Europaparlament einziehen könnten, wären die PARTEI, die T ierschutzpartei, die Piratenpartei, T ierschutz Hier!, die Tierschutzallianz, die Familienpartei und die Frauenpartei.
Verglichen mit den letzten Wahlumfragen zur Europawahl haben nicht nur in Dortmund Kinder und Jugendliche deutlich anders gewählt. Es liegt nun an den Erwachsenen, aber auch an den Parteien, dass ihre Wünsche und Forderungen im nächsten Europaparlament Berücksichtigung finden. (Zum Vergleich die Wahlumfragen (http://www.wahlrecht.de/umfragen/europawahl.htm) und das bundesweite Ergebnis der U18-Wahl (https://www.u18.org/europawahl-2019/wahlergebnisse/wahlergebnisse- deutschland).
Fazit
Über viertausend Kinder und Jugendliche haben hier in Dortmund ihre Stimme bei der U18-Wahl abgeben. Diese jungen Menschen haben mit ihrer Stimme die Parteien gewählt, die sie für richtig und wichtig hielten. Sie haben mit ihrer Wahl deutlich gemacht, welche politischen Prioritäten sie setzen und was Ihnen wichtig ist. Sie haben auch deutlich gemacht, dass sie wählen möchten und dass sie wählen können. Junge Menschen gehen äußerst verantwortungsbewusst mit ihrer Wahlmöglichkeit um. Dies war keine echte Wahl, bei der Mandate vergeben und Macht verteilt wird und trotzdem haben die jungen Menschen, wie bei einer „echten“ Wahl gewählt. Sie haben dabei gegen jeden Bundestrend unter den Wahlberechtigten gewählt und damit ein Zeichen gesetzt, dass ihre Meinung, zumindest was die Europapolitik angeht, unterrepräsentiert ist.
Bildzeile: Wahllokal im Jugend- und Freizeitzentrum Aplerbeck
Foto: Jugendring Dortmund