„Dorstfeld im Gespräch“: Neue Diskussionsreihe über Rechtsextremismus und zivilgesellschaftliche Gegenstrategien

Die Neonazis reklamieren das Areal um den Wilhelmplatz in Dorstfeld als ihren Kiez. Foto: Alex Völkel

Das Projekt ‚Quartiersdemokraten‘ und der ‚Runde Tisch für Toleranz und Verständigung in Dorstfeld‘ organisieren ab April eine dreiteilige Veranstaltungsreihe unter dem Titel ‚Dorstfeld im Gespräch‘. Mit der Reihe soll die Diskussion über Rechtsextremismus und zivilgesellschaftliche Gegenstrategien in Dorstfeld angeregt werden.

Nicht nur Bestandsaufnahme, sondern aktive Diskussion über Gegenstrategien

Schätzungsweise 400 bis 500 Menschen gedachten in Dorstfeld dem Holocaust. Foto: Alex Völkel
Schätzungsweise 400 bis 500 Menschen gedachten im vergangenen Jahr in Dorstfeld dem Holocaust.

Die drei Veranstaltungen finden monatlich von April bis Juni an wechselnden Orten in Dorstfeld statt und bauen thematisch aufeinander auf. Anhand von Impulsvorträgen soll hierbei den Fragen nachgegangen werden, wie sich der Rechtextremismus in Dorstfeld entwickelt hat, welche Ideologien den Rechtsextremismus auszeichnen und welche Gegenmaßnahmen die Zivilgesellschaft in Dorstfeld, aber auch in ganz Dortmund ergreifen kann.

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Vivianne Dörne, Mitarbeiterin im Projekt Quartiersdemokraten, erklärt hierzu: „Dorstfeld ist oft wegen rechtsextremer Aktivitäten im Gespräch, wie auch die jüngste mediale Berichterstattung gezeigt hat. Damit nicht nur über den Stadtteil gesprochen wird, möchten wir mit der Veranstaltungsreihe ein Forum anbieten, bei der die Zivilgesellschaft in Dorstfeld miteinander ins Gespräch treten kann und über die Situation vor Ort diskutieren kann.“

Wolfgang Brust, Mitglied am Runden Tisch für Toleranz und Verständigung in Dorstfeld, erachtet die Veranstaltungsreihe als wichtigen Teil des Engagements gegen Rechtsextremismus im Stadtteil: „Es ist unabdingbar, dass wir nicht nur den Status Quo beobachten, sondern auch aktiv in Dorstfeld über Gegenstrategien diskutieren. Damit können wir zum einen unser Wissen erweitern und zum anderen darüber sprechen, inwiefern Rechtsextremismus auch mit dem gesamtgesellschaftlichen Rassismus zusammenhängt.“

Folgende Veranstaltungen werden im Rahmen der Dorstfelder Veranstaltungsreihe stattfinden:

    • Unter anderem mit einem HTLR (Hitler)-Banner provozierten vermummte Neonazis.
      Unter anderem mit einem HTLR (Hitler)-Banner provozierten vermummte Neonazis beim Ostermarsch.

      „Nazikiez Dorstfeld? Entwicklungen des Rechtsextremismus in Dortmund“ mit Alexander Völkel (Journalist und Politologe), Poetry-Slam: Moustafa Siala, 9. April 2019, 18.30 Uhr im CVJM Dortmund, Wittener Straße 12, 44149 Dortmund

    • „Was wollen Neonazis? Ideologie des Rechtsextremismus & Rechtspopulismus“, mit Leroy Böthel (Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus), Poetry-Slam: Jan Bühlbecker, 14. Mai 2019, 18.30 Uhr im Pfarrheim der Gemeinde St. Karl-Borromäus, Girondelle 5, 44149 Dortmund
    • „Was tun? Zivilgesellschaftlich handeln gegen Rechtsextremismus“, Podiumsgespräch mit dem Runden Tisch Dorstfeld, Blockado, dem Arbeitskreis gegen Rechtsextremismus in Dortmund und der Werkstatt für Demokratie und Toleranz Hamm, Poetry-Slam: Carolin Annuscheit, 4. Juni 2019, 18.30 Uhr im Pfarrsaal der Gemeinde St. Barbara, Arminiusstraße 12, 44149 Dortmund

Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei. Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.

HINTERGRUND:

  • Das Projekt Quartiersdemokraten unterstützt und berät zivilgesellschaftliche AkteurInnen in der Auseinandersetzung mit dem Rechtsextremismus im Dortmunder Stadtteil Dorstfeld.
  • Das Projekt wird im Rahmen des Programms ‚NRWeltoffen‘ durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert und liegt in der Trägerschaft des ‚Vereins zur Förderung für Respekt, Toleranz und Verständigung in Dortmund-Dorstfeld e.V.‘  
  • Der Runde Tisch für Toleranz und Verständigung in Dorstfeld ist ein Zusammenschluss von Dorstfelder Organisationen, Vereinen, Schulen und Einzelpersonen, der sich seit über zehn Jahren gegen Rechtsextremismus im Stadtteil Dorstfeld engagiert.
  • Weitere Informationen zu der Veranstaltungsreihe sind auf www.quartiersdemokraten.de zu finden.

 

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