Bereits 2017 hatte Dortmund den dritten Platz als Hauptstadt des Fairen belegt, 2003 und 2005 war es gar ein Doppelsieg. Doch darauf wollen sich die Stadt und das „Aktionsbündnis Fairer Handel“ nicht ausruhen: auch im ersten Halbjahr 2019 wird es ein vielfältiges Programm zum Kennenlernen von fair gehandelten Produkten geben. Diesmal stehen junge Menschen mit ihren Zukunftsplänen und Zukunftsängsten in El Salvador im Fokus. Am 17. März, dem „Eine-Welt-Sonntag“, wird Fernando Renderos über die aktuelle Situation in seinem Land informieren.
Vielfältige Aktionen im ersten Halbjahr 2019 mit Finale zum 37. Evangelischen Kirchentag
Weitere Aktionen und Veranstaltungen wird es am Internationalen Frauentag geben. Die Verbraucherzentrale verschenkt faire Rosen, um für faire Arbeitsbedingungen auf den Blumenfarmen u.a. in Afrika zu plädieren. Das Informationszentrum Dritte Welt Dortmund informiert mit einem Kinoabend (Filmtitel „Tomorrow“) über die globalen Folgen des Klimawandels. Dabei stehen mehr die Lösungen als nur die Problemnennung im Vordergrund.
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Das Amt für Mission, Ökumene und kirchliche Weltverantwortung (MÖWe) veranstaltet einen Stadtspaziergang, bei dem man Stationen für fairen Handel im Stadtgebiet kennenlernen kann. Bewährte Institutionen sind ebenfalls wieder dabei, u.a. das Bistro Karibu für eine kulinarische Weltreise im Gemeindezentrum der Georgsgemeinde in Dortmund-Aplerbeck, der Verein Ganesh-Nepalhilfe sowie verschiedene Gruppen der Evangelischen Kirche von Westfalen.
Der Höhepunkt aller Veranstaltungen bildet der 37. Evangelische Kirchentag im Juni. Alle Aktionspartner werden mit Infoständen vertreten sein, u.a. beim „Markt der Möglichkeiten“ oder in Diskussionsrunden zu den UN-Nachhaltigkeitszielen im „Zentrum Stadt und Umwelt.“ Verschiedene Initiativen wollen Wege zur Nachhaltigkeit aufzeigen, um Lebensmittelverschwendung entgegenzuwirken und zu zeigen, wie man Verpackungen einsparen kann.
Bewusstsein über Bedeutung Fairen Handels nimmt bei BürgerInnen kontinuierlich zu
Die Zustände und Abläufe der globalen Warenketten würden für die VerbraucherInnen immer wichtiger werden. Durch den fairen Handel verschwänden diese nicht, müssten aber kritisch betrachtet werden. „Von der Nische in die Mitte“, sei das Motto des Fairen Handels. Wer faire Produkte einkaufe, die oder der wisse das Produkt auch zu schätzen und habe Respekt davor.
Dortmund allein hat 60 Bündnispartner für den Fairen Handel, überregional gibt es die Institution „Faire Metropole Ruhr.“ Markus Kaluza vom Handelsverband NRW spricht davon, dass es inzwischen 12 Millionen im Jahr Umsatz bei fairen Produkten seien. Die Ausgaben für faire Produkte pro Kopf betragen 20 Euro. Das erscheint zunächst nicht viel. Dieser Betrag sei, laut Kaluza, für sich zu sehen, auch Kinder seien dabei als KonsumentInnen einberechnet. Wichtig sei, dass die Menschen bewusst einkaufen würden.
Einzelhändler Stefan Schlepütz weist auf eine Schwierigkeit bei der Bezeichnung „fair“ hin: „fair gehandelt“ gelte nur für Importprodukte wie Bananen oder Kakao, weil dieser nicht in Deutschland wachse. Ein Produkt als „fair“ zu zertifizieren, wäre nur bei exotischen Produkten möglich. Bei der Vielzahl der Labels ist eine Unterscheidung auch schwierig. Die Verbraucherzentrale berät, welche Labels die Bezeichnung „fair gehandelt“ wirklich verdienen.
Weitere Informationen:
- Programm „Aktionsbündnis Fairer Handel Dortmund“, 1. Halbjahr 2019; hier:
- Zum Informationszentrum 3. Welt Dortmund e.V.; hier:
- Dortmunder Aktionsbündnis zum Fairen Handel, hier:
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