Was ist Illusion und was Realität? Gemeinsame Ausstellung von Mutter und Tochter in der Artothek Dortmund

Viola Scheit und Tochter Lydia Dade (v. l.) sind die Künstlerinnen der Ausstellung Fotos (3): Jennifer Pahlke

Kaum eine Beziehung ist inniger als die zwischen Mutter und Tochter. Und genau diese Innigkeit merkt man Viola Scheit und Lydia Dade an – sie präsentieren ab dem 19. Februar zum ersten Mal ihre gemeinsame Kunstausstellung in der Dortmunder Artothek.

Keine Mainstream-Kunst sondern Verarbeitung von echten und wichtigen Themen 

Lydia Dade malt auch mit Spachteln.

„Illusion und Realität“ so lautet der Titel der Ausstellung. Die beiden Frauen haben sich für die Umsetzung des Themas für verschiedene Darstellungsweisen entschieden: Ölmalerei, Acrylmalerei, Impressionismus, Spachteltechnik und auch Modelliermasse.

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„Je mehr man ausprobieren kann, desto kreativer ist man“, sagt Lydia Dade, die Tochter im Mutter-Tochter-Duo, über den Gebrauch der verschiedenen Techniken. Ihre Arbeiten zeichnen sich dadurch aus, dass sie durchaus düstere oder dunklere Motive auf die Leinwand bringt.

Ihre Bilder haben oft zusätzliche Motive oder Botschaften versteckt, die man auf den ersten Blick vielleicht nicht erkennt. Aber eins ist bei ihnen allen gleich: Sachen die für Lydia Dade wichtig sind, stehen in ihren Bildern im Vordergrund. Egal ob das Motiv selbst, Farben oder Gesichtsausdrücke.

Sie hat, genau wie ihre Mutter Viola Scheit, mit der Ölmalerei angefangen, ist dann aber, unter anderem wegen der Geruchsintensität der Farbe, auf Acryl umgestiegen.

Unterschiedliche Herangehensweisen, die sich als fertiges Bild perfekt ergänzen

„Öl liegt mir aber besser“, sagt Dade. Ihre Laune spiegelt sich in ihren Bildern, mal Segelboote und Meer, mal auch gesellschaftskritischere Themen wie der Bauer, der den König auf dem Schachbrett besiegt.

„Malerei ist so, wie man innen ist, sie spiegelt es nach außen“, beschreibt Lydia Dade ihre Bilder. Ihre Mutter Viola Scheit hat da eine andere Herangehensweise. Das Thema arbeitet und bewegt sich für sie. „Das Bild muss erst ganz fertig in meinem Kopf sein, dann skizziere ich es schnell auf die Leinwand“. Und dann brauche sie ganz viel Ruhe um es fertigzustellen.

Als Tochter eines bekannten Künstlers aus dem Vogtland (Sachsen), wurde ihr künstlerisches Talent quasi schon in die Wiege gelegt. „Sie konnte nicht ohne Stift und Blatt“, erklärt Scheit. Ab der achten Klasse hat sie dann angefangen, das künstlerische Know-how an ihre Tochter weiterzugeben, wie einst auch ihr Vater es ihr weitergegeben hatte.

Vielfalt nicht nur in der Technik, sondern auch in den Motiven der Bilder

Bild von Lydia Dade.

Kunst lehren – damit beschäftigt sie sich auch heute noch. Sie hat einen Malkreis in Herten Süd mitbegründet und vermittelt dort das Kunsthandwerk. „Ich will nicht alles für mich behalten, sondern weitergeben“, so Scheit.

Sie bezieht sich bei ihren Arbeiten gerne auch auf Erfahrungen aus ihrem eigenen Leben. So ist ein großes Bild von Rom ausgestellt, der Ort, an dem sie ihren Mann geheiratet hat. „Mir ist es wichtig, einen gewissen, besonderen Moment im Leben einzufangen“, erklärt Scheit ihre Bilder.

Neben impressionistischen Bildern findet man auch Bleistift- und Kohlezeichnungen, Landschaftsbilder und auch Porträts von Scheits Schwiegereltern oder ihrem Ehemann am Klavier. „Die müssen alle mal dran glauben“, lacht Scheit über die Motive. Gefreut hätten sich die Schwiegereltern aber trotzdem.

Jeder für sich, aber doch nicht ohneeinander

Grundsätzlich verläuft die Zusammenarbeit zwischen Mutter und Tochter harmonisch. Jeder schätzt die Meinung des anderen.

Im Sommer entstehen Bilder manchmal auf dem Balkon. Sonst werden auch öfters mal Bilder per WhatsApp ausgetauscht. Im Vordergrund steht dann die konstruktive Kritik, von der beide in ihren Arbeiten profitieren.

Insgesamt werden 25 Bilder ab dem 19. Februar in der Dortmunder Artothek der Stadt- und Landesbibliothek ausgestellt. Man kann die Ausstellung immer dienstags und freitags von zehn bis 19 Uhr besichtigen. Der Eintritt ist frei. Der Ausstellungszeitraum endet am 2. April.

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