Neuzuwanderer sind unpolitisch? Weit gefehlt. Fast 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben im Stollenpark an einer Informationsveranstaltung zur Kommunalwahl teilgenommen.
Şaziye Altundal-Köse von den Grünen, Max Zombeck von der FDP, Florian Meyer von der SPD und Fatma Karacakurtoglu von der Linken standen Rede und Antwort- die CDU hatte abgesagt. Eingeladen hatte der SFN – der Solidaritäts- und Freundschaftsverein Dortmund.
Auch Zuwanderer sind Europäer – und sie schätzen die Freizügigkeit
„Wir sind als Europäer hier“, sagt Vereinsvorsitzender Miladin Milev. „Wir möchten die deutsche Kultur kennenlernen, aber auch unsere Kultur bekannt machen.“ Initiiert und unterstützt vom Planerladen e. V. gründeten Neuzuwanderer aus Südosteuropa ihren eigenen Verein.
Mitglieder sind Zuwanderer aus Bulgarien und Rumänien. Die meisten leben schon länger als zwei Jahre in der Dortmunder Nordstadt. „Wir wollen eine Stimme haben und gemeinsam unsere Situation in der Stadt verbessern“, sagen sie.
Politiker mit Migrationshintergrund im Vorteil
Und ihre Stimme erhoben sie – und stellten bohrende Fragen. Das überzeugte und überraschte die Politikerinnen und Politer, die für den Rat der Stadt Dortmund kandidieren.
Punkten konnten bei der Diskussion vor allem die beiden Politikerinnen mit Migrationshintergrund: Sie sprachen auf türkisch zu den Gästen. Für die Übersetzung sorgte Tülin Kabis-Staubach. Auch für eine rumänische Übersetzung wurde angeboten. Für die Moderation sorgte Nordstadtblogger Alexander Völkel.
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