Von Robert Bielefeld
Die Glen-Buschmann-Jazzakademie in Dortmund hat einen neuen Leiter. Uwe Plath löst seinen Vorgänger Jochen Schrumpf ab und steht nun auch ganz offiziell an der Spitze der Dortmunder Jazz-Nachwuchsschmiede der Städtischen Musikschule in der Nordstadt.
Uwe Plath zieht neue Saiten auf – Der Musikpädagoge übernimmt die Leitung nun auch offiziell
Uwe Plath hat die Jazzakademie schon seit ihrer Gründung im Jahr 1997 begleitet und freut sich nun, die Leitung des Projekts jetzt auch offiziell zu übernehmen, wobei er bereits seit dem 1. Mai die Führung übernommen hat.
Dem Musikpädagogen und Dozenten für Jazztheorie liegt der Nachwuchs für das Genre besonders am Herzen. „Wir wollen auch die jüngere Generation ins Boot holen, das ist wichtig, denn der Jazz entwickelt sich immer weiter“, betont er.
Neue Stoßrichtung: „Mehr Jugend – Mehr Bürgernähe – Mehr internationale Vernetzung“
„Mehr Jugend – Mehr Bürgernähe – Mehr internationale Vernetzung“, das ist das neue Motto unter dem die Akademie steht und soll die Ziele der Einrichtung widerspiegeln. Wie von Plath bereits angemerkt ist insbesondere die Jugend für sie wichtig.
Der „Schülerbauch“ der Musikschule liegt bereits bei sechs bis 14 Jahren, doch der Jazz altert. Die Musikschule will sich engagieren, um auch Jugendliche für das Thema zu begeistern.
„Jugend wird gern von Jugend unterrichtet“, merkt Plath an. Daher will er vor allem jüngere ExpertInnen, die es bereits geschafft haben, sich in der Branche zu etablieren, in den Unterricht einbauen.
„Wir müssen uns schneller als jemals zuvor stetig anpassen“ – Die Jazzakademie geht mit der Zeit
Um so aktuell wie möglich zu bleiben ist es wichtig, auch international zu bleiben. Jazz Strömungen aus aller Welt in den heimischen Unterricht einzubauen wären ein wichtiges Element, um mit der Musik mitzuhalten. Momentan hat die Akademie schon Partnerschaften mit Einrichtungen in Rostow am Don (Russland) und Novi Sad (Serbien), mit denen sie sich bereits regelmäßig austauscht und schon bald will die Akademie auch außerhalb dessen internationale Jazz-Interpreten bei sich willkommen heißen.
Auch den Unterricht soll sich verändern. „Vor allem zu Zeiten des Internets verändert sich die Welt der Musik immer schneller. Wir müssen uns also schneller als jemals zuvor stetig anpassen“, bemerkt Leiter, der dem Zeitgeist entsprechend den Jazz zu entstauben plant. Strömungen und Konventionen im Genre halten sich nämlich nicht sonderlich lang, sodass man die Augen stets offen halten solle.
„House of Pop“ soll schon bald kommen – Nachwuchs ist wie immer heiß gefragt
Doch auch in naher Zukunft soll sich noch vieles tun: Im kommenden Jahr soll das sogenannte „House of Pop“ in separaten oder den bereits existierenden Räumlichkeiten der Musikschule entstehen. Das „House of Pop“ ist ein Projekt, das ebenfalls ganz für die Jugend konzipiert wird. Einsteigerprogramme für Pop, Rock, Jazz und Hip-Hop werden den Jugendlichen geboten, die dann ganz frei und zwanglos an die Materie herangeführt werden.
Auch wenn die Jugend im Mittelpunkt der meisten Neuerungen steht, so sollen ältere Lernwillige keineswegs abgeschreckt werden. Aktuell sind an der Akademie rund 45 Studierende, die von 20 bekannten Dozenten in allen gängigen Jazzinstrumenten unterrichtet werden. Doch nach Zuwachs sucht die Musikschule immer. Interessierte können sich daher einfach bei der Städtischen Musikschule in der Nordstadt melden.