„4hKUNST“ ermöglicht Künstlern und Besuchern Austausch über Kunst und experimentelles Arbeiten

Waffel setzt in ihrer Position Gebäude in den Kontext von Konsum und Kommerz.
Waffel setzt Gebäude in den Kontext von Konsum und Kommerz. Fotos: Leonie Krzistetzko

Von Leonie Krzistetzko

„Bei „4hKUNST“ geht es darum, dass Künstler neue Formate zeigen und ausprobieren können“, sagte Denise Winter. Sie initiierte die Veranstaltung und ist seit 2011 selbst Mitglied und Künstlerin im Künstlerhaus.

Claire Waffel und Pere Ferrera Bertran präsentieren „Kommerz was Yesterday“

Claire Waffel und Pere Ferrera Betran präsentieren ihre Performance ,,Kommerz was Yesterday im Künstlerhaus Dortmund.
Claire Waffel und Pere Ferrera Betran präsentieren ihre Performance.

Die Veranstaltung „4hKUNST“ findet seit 2013 im Künstlerhaus Dortmund in der Dortmunder Nordtstadt statt und wurde dieses Jahr erstmalig auch in der galerie januar in Bochum und in den Opetka-Ateliers Köln umgesetzt.

Für die Abschlussveranstaltung wurden allerdings wieder die Räume des Künstlerhaus‘ Dortmund ausgewählt.

„4hKUNST“ ist ein temporäres Ausstellungsprojekt, dass für exakt vier Stunden, von 20- 24 Uhr, geöffnet ist. Das Publikum sei immer unterschiedlich, halte sich aber meist in einem Rahmen von 20 bis 60 Personen.

Mit der Künstlerin des Abends, Claire Waffel, war das Künstlerhaus schon seit einem Jahr im Gespräch.

In Kooperation mit dem Musiker Pere Ferrera Bertran stellte sie zwei Teile einer Performance vor, die mit Hilfe eines Overhead-Projektors umgesetzt wurden.

Die Performance „Kommerz was Yesterday“ zeigt eigene Fotografien und Archivbilder von Kaufhäusern und setzt die Vergangenheit und Gegenwart des Kaufhauses „Corvin Áruház“ in Bezug zueinander. Hierbei werden alle gezeigten Gebäude in einen Kontext von Konsum und Kommerz gesetzt.

„Die Arbeit an dem ersten Teil der Performance hat in etwa zwei Monate gedauert, die Arbeit an dem zweiten Teil in etwa sechs Wochen“, so Waffel.

Budapester Kaufhaus „Corvin Áruház“ zeigt Wandel von der Pracht zum Verfall

Waffel setzt in ihrer Position Gebäude in den Kontext von Konsum und Kommerz.
Waffel setzt in ihrer Position Gebäude in den Kontext von Konsum und Kommerz.

Die Idee zu der Arbeit kam Waffel, als sie selber nach Ungarn eingeladen wurde und dort das Budapester Kaufhaus „Corvin Áruház“ entdeckte, das in den 20er Jahren eines der prachtvollsten Kaufhäuser der Stadt war und sich nun in einem Zustand des Verfalls befindet.

Das Kaufhaus besitzt eine Aluminiumfront, an der die Künstlerin später auch arbeiten möchte. Bei dieser Idee wurde sie vor allem vom amerikanischen Künstler Gordon Matta-Clark inspiriert, der Gebäude wie Skulpturen benutzte.

Der erste Teil der Performance „Kommerz was Yesterday“ wurde unter anderem schon im Sommer auf der Terrasse der neuen Berliner Nationalgalerie aufgeführt.

Der zweite Teil allerdings wurde in diesem Rahmen einem Publikum zum ersten Mal präsentiert. In diesem Teil wird auch die Architektur des Berliner Alexanderplatzes betrachtet und szenisch verändert.

Im späteren Arbeitsprozess wolle Waffel die Performance konzeptueller werden lassen und von Abbildungen zu Kompositionen übergehen.

Die Idee zu dem Projekt und das Konzept kamen von Waffel selbst, musikalisch wird sie von Pere Ferrera Betran unterstützt.

Dieser spielt in seiner Komposition unter anderen mit Aufnahmen von urbanen Szenarien. „Kommerz was Yesterday“ ist ihre erste gemeinsame Kooperation.

„4hKUNST“ ermöglicht Besuchern und Künstlern ein gemeinsames Zusammensitzen

Nach der Performance gab es für die Künstler und die Besucher der Veranstaltung ungarische Suppe zu essen. Beim gemeinsamen Zusammensitzen konnte man sich austauschen und den beiden Künstlern Fragen zu der Performance stellen.

Neben der eigentlichen Veranstaltung, konnten sich die Besucher auch noch die aktuelle Ausstellung des Künstlerhauses „ECHOES“ ansehen, die dort noch bis zum 7. Januar zu besuchen ist.

Die Veranstaltung wurde unterstützt vom Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen, dem NRW Landesbüro für freie Darstellende Künste und dem Künstlerhaus Dortmund.

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