Im September können sich Geschichtsinteressierte und Denkmalbegeisterte wieder auf den Weg machen, um mehr über die Dortmunder Stadt- und Denkmallandschaft zu erfahren. Das diesjährige Motto des Tags des offenen Denkmals am 8. September lautet „Modern(e): Umbrüche in Kunst und Architektur“ und knüpft an das 100-jährige Jubiläum des Bauhauses an. Dabei geht es mit „Moderne“, „modern“ und „Umbruch“ immer um Veränderungen. Die kostenlose Programmbroschüre verschafft einen Überblick über das Veranstaltungsprogramm.
Diesjähriges Motto: „Modern(e): Umbrüche in Kunst und Architektur“
So steht die Moderne als Beispiel für neue Ideen, architektonische Aufbrüche, technische Fortschritte verschiedener Epochen und auch für Phasen, in denen es „modern“ wurde, Stile der vergangenen Jahrhunderte wieder neu zu zitieren.
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Als modern im Sinne von neu oder gegenwärtig kann auch die Entwicklung im 19. Jahrhundert bezeichnet werden, der gesamte Prozess der Industrialisierung und das damit eng verbundene Wachstum der Bevölkerung auf 100.000 Einwohner bis 1895. Dass „modern“ nicht immer mit „besser“ gleichzusetzen ist, versteht sich. Mehrere Programmpunkte am Denkmaltag beziehen sich auf diese Zeit der großen Umbrüche, wie zum Beispiel die Angebote zur Rheinischen Straße, zur Zeche Dorstfeld und zur Speicherstraße am Hafen.
Engt man den Blick auf die Moderne ein und schaut sich nach Bauten der Neuen Sachlichkeit in Dortmund um, dann stößt man auf zahlreiche hervorragende Bauten, die zwischen 1918 und 1933 gebaut wurden. Viele von ihnen prägen bis heute, nur wenig verändert, das Stadtbild. Die Besucher und Besucherinnen des Denkmaltags können sich diesen Ausdruck von „Moderne“ in Dortmund beispielsweise während der Spaziergänge entlang des Wallrings, auf der Kokerei Hansa oder bei der Trinkhallentour durch das Kaiserviertel erläutern lassen.
96 Seiten Programm mit interessanten Informationen von Expertinnen
Eine bis heute deutlich spürbare und sichtbare Umbruchssituation erfolgte dann nochmals in der Nachkriegszeit. Kleine Gebäude machten Banken, Verwaltungs- und Bürogebäuden sowie großen Kaufhäusern in der Innenstadt Platz und die „autogerechte Stadt“ hielt Einzug in die Stadtplanung.
Insgesamt waren die 1950er bis 1970er Jahre in Dortmund – wie in vielen anderen Städten und Regionen Europas – eine Zeit des Innovationsgeistes und der Experimentierfreude. Mehrere Programmpunkte am Denkmaltag, wie Führungen an der Sckellstraße, durch den Westfalenpark mit dem Sonnensegel oder aber die Bustour zum Stadt- und Siedlungsbau legen ihr Augenmerk auf diese spannende Zeit in unserer jüngeren Vergangenheit.
Denkmal- und Stadtteilführungen, Konzerte und Kunstdarbietungen sowie zwei Bustouren gehören zu dem abwechslungsreichen Programm, das sich vielerorts auch an Kinder richtet. Eröffnet wird der Tag von Oberbürgermeister Ullrich Sierau um 11 Uhr im Reinoldi- Lichthof des Baukunstarchivs NRW.
ExpertInnenaufsätze zeichnen die zeitgenössischen Umbrüche in Kunst und Architektur nach
Seinen Abschluss findet er ab 17 Uhr mit einem Vortrag in der Nicolaikirche von Dr. Eva Dietrich, Wissenschaftliche Referentin der LWL-Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur in Westfalen, über Dortmunder Kirchen der Nachkriegszeit sowie deren Denkmalwürdigkeit und Umnutzung.
Das ausführliche Programm zur Eröffnungs- und Abschlussveranstaltungen und aller anderen 45 Veranstaltungspunkte kann der kostenlosen Programmbroschüre entnommen werden. Neben der ausführlichen Schilderung aller Angebote und einer Übersichtskarte bietet die Broschüre zahlreiche thematische Hintergrundinformationen. Aufsätze von sechs ExpertInnen der Dortmunder Geschichte und Denkmallandschaft zeichnen darin die Umbrüche in Kunst und Architektur der Stadt Dortmund vom Mittelalter bis in die 1970er Jahre nach.
Den Druck der Broschüre hat die Sparkasse Dortmund großzügig finanziell unterstützt. Die Broschüre liegt im Rathaus, in der Tourist- Information in der Kampstraße, in den Bezirksverwaltungsstellen, in den DSW21-KundenCentern, in Bibliotheken, im Stadtarchiv, im Museum für Kunst und Kulturgeschichte, bei der Denkmalbehörde im Stadtplanungs- und Bauordnungsamt am Burgwall und vielen anderen Stellen aus. Auch online ist sie abrufbar, der Link befindet sich im Anhang des Artikels.
Am Veranstaltungstag kostenlos mit Bus und Bahn unterwegs
Dortmund kostenlos mit Bus und Bahn erfahren – das ist auch in diesem Jahr am 8. September möglich. Fahrgäste können an diesem Sonntag die Standorte des Tags des offenen Denkmals in ganz Dortmund mit Bus und Bahn kostenlos erreichen. Einzige Voraussetzung: Sie haben ein abgestempeltes Öffel-TagesTicket in der Tasche.
Bis zu zwei Erwachsene mit beliebig vielen eigenen Kindern unter 15 Jahren fahren mit dem Öffel-TagesTicket am 8. September kostenlos auf allen Stadtbahn- und Buslinien von DSW21. (Für S-Bahnen, RE- und RB- Linien sowie auf dem Stadtgebiet von Lünen oder Schwerte gilt das Ticket nicht.) Die Öffel-TagesTickets werden am 3., 4. und 5. September kostenlos an alle Dortmunder Haushalte verteilt.
Wer kein Ticket erhalten hat, kann dies zwischen dem 5. und 7. September an einer der 46 externen DSW21-Vertriebsstellen erhalten, solange der Vorrat reicht. Die Tickets sind dann auch in den KundenCentern Petrikirche und Hörde sowie dem Haltepunkt Kampstraße erhältlich. Ab Ende August können Touren von Denkmal zu Denkmal mit dem Fahrtenplaner auf www.bus-und-bahn.de (mobil: bub.mobi) ganz einfach mit Bus und Bahn geplant werden.
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Stadt Dortmund (Pressemitteilung)
Tag des offenen Denkmals: Veranstaltungen in der Innenstadt
Tausende Geschichtsinteressierte und Denkmalbegeisterte machen sich am Sonntag, 8. September, deutschlandweit wieder auf den Weg, um mehr über ihre Stadt- und Denkmallandschaft zu erfahren. Auch Dortmund ist wieder dabei, dieses Mal zum 26. Mal! Das diesjährige Motto „Modern(e): Umbrüche in Kunst und Architektur“ knüpft an das 100-jährige Jubiläum des Bauhauses an.
Auch in der Dortmunder Innenstadt gibt es an dem Tag viel zu entdecken Der Norden Dortmunds lädt zu einem Rundgang durch die Speicherstraße unter dem Titel „Kolonialwaren und Landesprodukte en gros“ ein. Das gesamte Areal steht für den Aufbruch der dynamischen Industriestadt Dortmund um 1900 und unterliegt seitdem einem ständigen Wandel. Die Speicherstraße soll demnächst neugestaltet werden – ein Anlass, sie sich anzusehen und etwas über ihre Geschichte und die dort stattgefunden Auf- und Umbrüche zu erfahren!
In der Innenstadt-Ost bietet die Jüdische Kultusgemeinde Führungen in der 1956 eingeweihten Synagoge und im Gemeindehaus an. Das von Helmut Goldschmidt entworfene Gebäude im Stil der 1950er Jahre ist nicht zuletzt ein gebautes Zeichen für den jüdischen Neuanfang in Dortmund elf Jahre nach dem Ende der nationalsozialistischen Verfolgung der Juden. In demselben Jahrzehnt entstand im südlichen Dortmund die „Schule im Grünen“ in der Sckellstraße nahe dem heutigen Westfalenpark. Die zuvor errichteten drei Punkthochhäuser und fünf Einfamilienhäuser in der Straße bilden ein interessantes Gebäudeensemble und sind beispielhaft für die Nachkriegsmoderne.
In Führungen durch das Architekturbüro Schamp & Schmalöer wird das Ensemble unter die Lupe genommen und im städtebaulichen Zusammenhang erläutert. Hier besonders sehenswert ist das Hallenbad des Hauses Nr. 12, in dem sich ein zehn Meter langes Keramikrelief des Wittener Künstlers Peter Lechner befindet und in welchem die Ausstellung „Schwimmen in Geld“ besichtigt werden kann. Ein besonderes Highlight sind die beiden Rundgänge am Wall. Aufgeteilt in Wall-Ost und -West gehen fachkundig Führende den architektonischen Umbrüchen in der jüngeren Geschichte der Stadt bis heute auf den Grund. Dabei werden sowohl der rekonstruierte Adlerturm, der Rathauskomplex, das ehem. AOK-Gebäude, die ehem. West-LB als auch das Hochhaus Hansa 101 näher betrachtet.
Westlich der City lädt gleich ein ganzes Quartier zu Führungen und einem vielseitigen Programm ein. Neben einem Sommerfest mit Flohmarkt und Hüpfburg auf dem Union-Gewerbehof kann man an Führungen mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten durch das Unionviertel und den Gewerbehof teilnehmen. Ein abwechslungsreiches Programm wird auch von den Dorstfelder Vereinen geboten: Neben Führungen durch die Zechensiedlung Oberdorstfeld kann an der geschichtsträchtigen ehem. Zeche Dorstfeld 2/3 mit Markenkontrolle und Gesundheitshaus eine Oldtimerausstellung und eine Fotoausstellung sowie die Lesung „Als Kind im Revier“ besucht werden. Das VHS-Creativzentrum, welches heute einen Teil der Gebäude nutzt, bietet u. a. eine Goldschmiedekunstvorführung, 3DDruck-Vorführung und die Lesung zum Weltalphabetisierungstag „Sie nannten mich Unkraut“ an.
Ebenso sind am 8. September mit dabei in der Innenstadt-Nord das Hoesch-Museum und die Mahn- und Gedenkstätte Steinwache, in der Innenstadt-Ost das Kaiserviertel mit einer Trinkhallentour, in der Innenstadt-West das Baukunstarchiv NRW, das Museum für Kunst und Kulturgeschichte, die Ev. Stadtkirchen St. Reinoldi und St. Petri, die Ev. St. Nicolai-Kirche, die Kath. Kreuzkirche, die Ev. Paul-Gerhardt-Kirche, die Grabeskirche Liebfrauen sowie der Westfalenpark mit Florianturm und dem ehem. Parkcafé, heute Altenakademie. 96 Seiten Programm und Informationen Denkmal- und Stadtteilführungen, Konzerte und Kunstdarbietungen sowie zwei Bustouren gehören zu dem abwechslungsreichen Programm, das sich an insgesamt 46 Orten in ganz Dortmund auch an Kinder richtet.
Eröffnet wird der Denkmaltag von Oberbürgermeister Ullrich Sierau um 11 Uhr im Reinoldi-Lichthof des Baukunstarchivs NRW. Seinen Abschluss findet er ab 17 Uhr in der Nicolaikirche mit einem Vortrag von Dr. Eva Dietrich, Referentin der LWL-Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur in Westfalen, über Dortmunder Kirchen der Nachkriegszeit sowie deren Denkmalwürdigkeit und Umnutzung.
Das ausführliche Programm der Eröffnungs- und Abschlussveranstaltungen sowie alle Veranstaltungspunkte können ab sofort der kostenlosen Programmbroschüre entnommen werden. Neben der ausführlichen Schilderung aller Programmpunkte und einer Übersichtskarte bietet die Broschüre zahlreiche thematische Hintergrundinformationen. Aufsätze von sechs Expert*innen der Dortmunder Geschichte und Denkmallandschaft zeichnen darin die Umbrüche in Kunst und Architektur der Stadt Dortmund vom Mittelalter bis in die 1970er Jahre nach. Den Druck der Broschüre hat die Sparkasse Dortmund finanziell unterstützt. Die Broschüre liegt im Rathaus, in der Tourist-Information in
der Kampstraße, in den Bezirksverwaltungsstellen, in den DSW21KundenCentern, in Bibliotheken, im Stadtarchiv, im Museum für Kunst und Kulturgeschichte, bei der Denkmalbehörde im Stadtplanungs- und Bauordnungsamt am Burgwall und vielen anderen Stellen aus. Auch online ist sie abrufbar auf der Website der Denkmalbehörde unter http://www.denkmaltag.dortmund.de. Öffel-Tag: Kostenlos mit Bus und Bahn unterwegs Dortmund kostenlos mit Bus und Bahn erfahren – das ist auch in diesem Jahr am 8. September möglich.
Fahrgäste können an diesem Sonntag die Standorte des Tags des offenen Denkmals in ganz Dortmund mit Bus und Bahn kostenlos erreichen. Einzige Voraussetzung: Sie haben ein abgestempeltes Öffel-TagesTicket in der Tasche. Bis zu zwei Erwachsene mit beliebig vielen eigenen Kindern unter 15 Jahren fahren mit dem Öffel-TagesTicket am 8. September kostenlos auf allen Stadtbahn- und Buslinien von DSW21. (Für S-Bahnen, RE- und RBLinien sowie auf dem Stadtgebiet von Lünen oder Schwerte gilt das Ticket nicht.)
Die Öffel-TagesTickets werden am 3., 4. und 5. September kostenlos an alle Dortmunder Haushalte verteilt. Wer kein Ticket erhalten hat, kann dies zwischen dem 5. und 7. September an einer der 46 externen DSW21-Vertriebsstellen erhalten, solange der Vorrat reicht. Die Tickets sind dann auch in den KundenCentern Petrikirche und Hörde sowie dem Haltepunkt Kampstraße erhältlich. Ab Ende August können Touren von Denkmal zu Denkmal mit dem Fahrtenplaner auf http://www.bus-und-bahn.de (mobil: bub.mobi) ganz einfach mit Bus und Bahn geplant werden.