
Anlässlich des Internationalen Frauentags am kommenden Samstag (8. März 2025) stellt das Gleichstellungsbüro Dortmund eine Broschüre zur Geschichte der Gleichstellungspolitik in der Stadt vor. Unter dem Titel „40 Jahre Gleichstellungspolitik in Dortmund – Gleichstellung verankern, gestalten, leben“ beschreibt sie die Entstehung und Entwicklung der Gleichstellungskommission und des Gleichstellungsbüros in Dortmund.
Die Arbeit des Gleichstellungsbüros im Wandel
Die Gleichstellungsbeauftragte und Leiterin des Gleichstellungsbüros, Maresa Feldmann, stellt die Arbeit ihres Teams vor. Mit insgesamt zehn Mitarbeitenden setzt sich das Gleichstellungsbüro in Zusammenarbeit mit verschiedenen Initiativen für die Unterstützung und Beratung von Frauen ein. Los ging’s vor 40 Jahren mit drei Frauen.
„Wir kooperieren eng mit anderen Akteuren wie den Dortmunder Frauenverbänden, Frauengruppen, Gewerkschaften und Vereinen, um Gleichstellung auf allen gesellschaftlichen Ebenen voranzutreiben“ betont Maresa Feldmann. ___STEADY_PAYWALL___
Neben der Förderung von Frauen in Beruf und Politik gehören auch die Aufklärung über Gewalt gegen Frauen sowie die Stärkung feministischer Bewegungen zu den zentralen Aufgaben des Büros.
So entstand die Gleichstellungskommission und das Gleichstellungsbüro
Am 22. November 1984 beschloss der Rat der Stadt Dortmund die Einrichtung der Gleichstellungskommission und einer Dienststelle für Gleichstellungsfragen. Die erste Gleichstellungskommission wurde im Jahr 1987 ins Leben gerufen. Ihre Aufgaben umfassten die Beratung sowie die Zusammenarbeit mit Organisationen, Initiativen und Verbänden.

Zudem war sie für die Erstellung und regelmäßige Aktualisierung des Frauenberichts sowie für die Entwicklung von Frauenförderplänen innerhalb der Dortmunder Stadtverwaltung zuständig. Insgesamt setzte sich die Kommission aus 22 Mitglieder:innen zusammen.
Die eingerichtete Dienststelle für Gleichstellungsfragen sollte hingegen die Beschlüsse, Anregungen und Empfehlungen der Gleichstellungskommission vorbereiten und ausführen.
„She for Democracy“- Für mehr Mitbestimmung von Frauen
Feldmann verweist auch auf die Kampagne „She for Democracy“. Hierbei geht es um die politische Repräsentation und Teilhabe von Frauen in Dortmund. Es würden aktuell „Demokratiegefährdende Tendenzen“ herrschen, erklärt Feldmann. „Und deshalb müssen wir auch was gegen diese Tendenzen tun.“

Eine Statistik im Flyer vom Jahr 2023 zeigt: 51 Prozent der Dortmunder Bevölkerung sind Frauen. Der Frauenanteil im Stadtrat liegt hingegen nur bei 38 Prozent. Eine Migrationsgeschichte findet sich bei rund 41 Prozent der Frauen – im Stadtrat liegt der Anteil aber nur bei neun Prozent.
Das Ziel der Kampagne ist es, Frauen zu animieren, an der Politik teilzunehmen und ihre Ideen einzubringen. Dazu werden auch kostenlose Veranstaltungen und Workshops angeboten, wo Frauen mehr über Politik lernen können.
Die Vorträge werden hierbei auch von Aktiven aus Parteien und Fraktionen angeboten. Die Kampagne entstand aus der Zusammenarbeit des Gleichstellungsbüros Dortmund, der Fachhochschule Dortmund sowie der technischen Universität Dortmund.
Die Abschaffung der Gleichstellungskommission und Sorgen um die Frauenpolitik
Die Gleichstellungskommission bestand in Dortmund lediglich vier Jahre lang: „Die Gleichstellungskommission wurde wahrscheinlich durch das Frauenbüro ersetzt“, vermutet die aktuelle Gleichstellungsbeauftragte. Das sei auch der Grund ihrer Abschaffung.

„Dennoch bleibt die Gleichstellungskommission in vielen anderen Städten bis heute noch bestehen“, ergänzt sie. Durch die Auflösung der Kommission könnten Frauen jedoch weniger Mitsprache im politischen Diskurs haben.
„Ich mache mir Sorgen, dass die Gleichstellung zurückgedreht wird und dass Frauen möglicherweise wieder eine traditionelle Rolle als Hausfrau zugeschrieben bekommen“ antwortet Feldmann auf Nachfrage von Nordstadtblogger.
Feier des internationalen Frauentag im Rathaus
Am internationalen Frauentag wird das Gleichstellungsbüro außerdem sein 40-jährigen Jubiläum im Rathaus der Stadt feiern. Dort wird die Gleichstellungsbeauftragte Maresa Feldmann über die Arbeit des Gleichstellungsbüros berichten.

Auch ist die Verleihung des Dr.-Edith-Peritz-Preis in Höhe von 1500 Euro durch dem Soroptimist-Club Dortmund und dem Gleichstellungsbüro geplant.
Zu der kostenlosen Feier sind alle interessierten Dortmunder:innen herzlich eingeladen. Eine vorherige Anmeldung über die Webseite der Stadt Dortmund unter „Internationaler Frauentag und Women’s Weeks 2025“ ist erforderlich.
Anm.d.Red.: Haben Sie bis zum Ende gelesen? Nur zur Info: Die Nordstadtblogger arbeiten ehrenamtlich. Wir machen das gern, aber wir freuen uns auch über Unterstützung!
Reaktionen
Weltfrauentag 2025: Mehr Teilhabe für Frauen mit Behinderungen im Sport und in der Gesellschaft (PM)
Düsseldorf. Anlässlich des Weltfrauentags macht Claudia Middendorf,
Landesbeauftragte für Menschen mit Behinderungen sowie für Patientinnen
und Patienten in Nordrhein-Westfalen, auf die Bedeutung von Sport für
Frauen mit Behinderungen aufmerksam und fordert mehr Teilhabe und
Chancengleichheit – sowohl im Sport als auch in der Gesellschaft.
„Frauen mit Behinderungen stoßen in vielen Lebensbereichen auf Hürden,
sei es beim Zugang zu Sportangeboten, im Berufsleben oder in der Ge-
sundheitsversorgung. Doch Inklusion darf keine Ausnahme sein, sondern
muss selbstverständlich werden“, betont Claudia Middendorf. Als Schirm-
herrin des heutigen Aktionstags „Mädchen und Frauen im Sport“ der Reha-
und Behindertensport-Gemeinschaft Dortmund hebt sie hervor, wie wichtig
es ist, Frauen mit Behinderungen gezielt zu fördern. Sport sei ein entschei-
dender Faktor für mehr Selbstbewusstsein, Gesundheit und gesellschaftli-
che Teilhabe. Dennoch seien Frauen mit Behinderungen in vielen Sportar-
ten noch immer unterrepräsentiert. Bestehende Barrieren – sowohl physi-
scher als auch gesellschaftlicher Natur – müssten dringend weiter abgebaut
werden.
Doch nicht nur im Sport, sondern auch in anderen Bereichen setzt sich
Nordrhein-Westfalen für mehr Chancengleichheit ein. Ein zentraler Punkt
ist die barrierefreie Gesundheitsversorgung, die immer weiter ausgebautwird.
So gibt es bereits spezialisierte Angebote für Frauen mit Behinderun-
gen, darunter gynäkologische Untersuchungsräume mit höhenverstellbaren
Liegen, um allen Frauen den Zugang zu einer medizinischen Versorgung
zu ermöglichen. Ein weiteres wichtiges Thema ist der Schutz vor Gewalt,
denn Frauen mit Behinderungen sind überdurchschnittlich oft betroffen.
Deshalb wurden in NRW in den vergangenen Jahren verstärkt Beratungs-
angebote geschaffen, darunter barrierefreie Notrufe und speziell ausgerich-
tete Frauenhäuser. Auch in der Arbeitswelt müssen noch viele Hürden über-
wunden werden. Programme wie das „Kompetenzzentrum Frauen und Be-
ruf NRW“ helfen Frauen mit Behinderungen beim Einstieg in den Arbeits-
markt, während Unternehmen zunehmend sensibilisiert werden, um mehr
inklusive Arbeitsplätze zu schaffen.
„Es gibt noch viel zu tun, aber wir sind auf dem richtigen Weg. Der heutige
Aktionstag ist ein starkes Zeichen dafür, dass Frauen mit Behinderungen
eine gleichberechtigte Rolle im Sport und in der Gesellschaft verdienen. Ich
rufe alle Verantwortlichen auf, diesen Weg konsequent weiterzugehen – für
eine inklusive und gerechte Zukunft“, so die Landesbeauftragte abschlie-
ßend.
Einladung zum Frauenkampftag (PM)
Am 8. März ist so einiges los in Dortmund. Das Solidaritätsnetzwerk Dortmund hat in den vergangenen Wochen mit Frauen aus dem Althoffblock, Dortmund West und Umgebung eine Kundgebung vorbereitet: Los geht’s um 11 Uhr auf dem Sonnenplatz. Es wird Redebeiträge und kreative Aktionen geben, rund um die Themen: Frauensolidarität und Gemeinsam gegen Rechts.