Zum 25. Mal findet in diesem Jahr der Christopher Street Day (CSD) in Dortmund statt. Am 2. September demonstriert die Dortmunder LSBTIQ*-Community (lesbisch, schwul, bisexuell, trans*, inter*, queer) für Solidarität und gleiche Rechte. Das Motto lautet in diesem Jahr „Gemeinsam weiter“.
„Fortschritte erzielen wir nur, wenn wir als Community zusammenstehen“
„Wir haben noch längst nicht alles erreicht. Diskriminierung, Gewalt und Hass sind immer noch tagtägliche Begleiter von queeren Personen“, sagt Moritz Heller vom CSD-Organisationsteam.
„Mit dem Motto ‚Gemeinsam weiter‘ drücken wir aus, dass wir Fortschritte nur erzielen, wenn wir als Community zusammenstehen und uns mit Menschen verbünden, die sich für gleiche Rechte für alle einsetzen“, ergänzt Janina Oliver-Daumen aus dem CSD-Organisationsteam.
Organisiert wird der CSD von SLADO, dem Dachverband der Schwulen-, Lesben-, Bisexuellen- und Transidentenvereine und -initiativen in Dortmund. Seit 1997 ist er der Veranstalter, damals noch unter dem Namen „schwul-lesbischer Arbeitskreis Dortmund“. Auch in diesem Jahr ruft SLADO alle demokratischen Akteur*innen in Dortmund auf, sich beim CSD gegen Queerfeindlichkeit und für ein freies Leben für alle Menschen einzusetzen.
CSD beginnt mit einer Demonstration – Straßenfest am Friedensplatz
Der CSD-Tag beginnt um 11.30 Uhr mit einer Demonstration: Startpunkt ist vor dem CineStar am Nordausgang des Hauptbahnhofs. Von dort zieht der Demonstrationszug durch die Innenstadt zum Friedensplatz. Er wird dabei erstmals von zwei Trucks und weiteren Fahrzeugen begleitet.
Auf dem Friedensplatz beginnt ab 12 Uhr ein Straßenfest, bei dem Dortmunder:innen zum Austausch mit der LSBTIQ*-Community eingeladen sind. „Wir haben in diesem Jahr so viele Informationsstände wie noch nie“, sagt CSD-Organisatorin Oliver- Daumen. Um 14 Uhr beginnt dann ein musikalisches und politisches Bühnenprogramm, das vom Dortmunder Oberbürgermeister Thomas Westphal eröffnet wird.
Die Aktion #DortmundZeigtFlagge wird zum vierten Mal durchgeführt
Bereits in den zwei Wochen vor dem CSD ruft SLADO alle Dortmunder Institutionen und hier lebenden Menschen auf, ihre Unterstützung für LSBTIQ* zu zeigen. Bei der bereits zum vierten Mal durchgeführten Aktion #DortmundZeigtFlagge sollen sie ab dem 20. August Regenbogenflaggen sichtbar anbringen, z. B. an eigenen Flaggenmasten, Balkonen oder Fenstern.
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Gemeinsam weiter – auch die Kirchen sind beim CSD dabei (PM)
Am 02.09 findet zum 25. Mal der Dortmunder CSD unter dem Motto „25 Jahre CSD Dortmund – gemeinsam weiter“ statt. Getreu dem Motto gestalten die Evangelische Kirche und die Katholische Jugend in Dortmund gemeinsam einen Gottesdienst zum CSD. Dieser beginnt um 10.30 Uhr in der renovierten und kürzlich wiedereröffneten Stadtkirche St. Petri am Westenhellweg. Der modern gestaltete Gottesdienst wird bunt, vielfältig und voller Musik. Zum Abschluss verteilt Pfarrerin Kerstin Schiffner Glitzersegen unter einem Segensbogen, der vor der Petrikirche aufgestellt wird. Im Anschluss sind alle Gottesdienstbesucher*innen eingeladen, gemeinsam weiter zur Vielfaltsdemo zu ziehen, die um 11.30 Uhr am Dortmunder Hauptbahnhof beginnt.
Michael
Danke für die Details und den Bericht. Auf der offiziellen CSD Seite ist leider nichts zu finden. Gruß Michael
„Freundinnen in Dortmund“- VHS-Workshop über die eigene Geschichte (PM)
Die Volkshochschule Dortmund, Kampstraße 47, bietet am Samstag, 9. September, 10 bis 14 Uhr, einen Workshop an. Es geht um lesbische Geschichte in Dortmund? Es ist wenig darüber bekannt, wie der Staat lesbische Liebe jahrzehntelang unterdrückte, zum Beispiel durch den Entzug des Sorgerechts von Müttern, die sich nach einer Ehescheidung einer Frau zuwenden wollten. Wegen des gesellschaftlichen Schweigens quält sich manche dieser Mütter bis heute mit der Frage, ob sie persönlich versagt habe. Wie sehr die eigene Geschichte mit staatlichen bzw. gesellschaftlichen, antilesbischen Maßnahmen verflochten ist.
Der Workshop richtet sich an alle, die vor Ort lesbisch oder bisexuell leben. Eingeladen sind außerdem alle anderen, die etwas darüber erzählen möchten, vielleicht über ihre Erinnerungen an einen Entzug des Sorgerechts, weil die Mutter lesbisch lebte, oder über ihre Eindrücke von lesbischen Familiengründungen, von frauenliebenden Frauen am Arbeitsplatz usw. Die Referentin, Dr. Kirsten Plötz, studierte Geschichte und Politik an der Universität Hannover. Seitdem veröffentlicht und forscht sie zur Geschlechtergeschichte.
Anlässlich des CSD eine Veranstaltung der VHS Dortmund in Kooperation mit der Koordinierungsstelle für LSBTIQ*
Die Teilnahme ist kostenlos. Anmeldungen unter http://www.vhs-dortmund.de (23-51124)
25. CSD in Dortmund: Queere Menschen demonstrieren „Gemeinsam weiter“ – OB Westphal und Ministerin Paul zu Gast (PM)
An diesem Samstag werden in Dortmund viele tausend Menschen unter dem Motto „Gemeinsam weiter“ für die Rechte queerer Menschen auf die Straße gehen. Am 2. September findet zum 25. Mal der Christopher Street Day (CSD) Dortmund statt. Geplant ist eine Demonstration, die am Hauptbahnhof beginnt und um die Innenstadt herum zum Friedensplatz führt. Dort lädt ein Straßenfest mit hochrangigen Gästen die Besucher*innen zum Austausch mit der LSBTIQ*-Community (lesbisch, schwul, bisexuell, trans*, inter*, queer) ein.
Die Demonstration beginnt um 11:30 Uhr am Nordausgang des Hauptbahnhofs (Platz von Xi’an) und führt über Steinstraße, Grüne Straße, Schützenstraße zum Königswall und dann über den nördlichen, östlichen und südlichen Wallring bis zur Hansastraße und schließlich zum Friedensplatz. Zwischenkundgebungen sind südlich des Hauptbahnhofs auf Höhe der Katharinentreppe und an der Kreuzung Brüderweg/Schwanenwall geplant.
Trotz gesellschaftlicher und politischer Fortschritte warnen die Veranstalter*innen davor, dass die Rechte von LSBTIQ* in Gefahr sind. „Die aktuelle politische und gesellschaftliche Debatte und ein Anstieg der Hasskriminalität gegen queere Menschen zeichnen ein bedrohliches Bild“, sagt Moritz Heller vom CSD-Veranstalter SLADO, dem Dachverband der Dortmunder Schwulen-, Lesben-, Bisexuellen und Transidentenorganisationen. Unter anderem soll auf der Demonstration auf die schwierige Situation von trans* Personen und queeren Geflüchteten hingewiesen werden. SLADO ruft alle demokratischen Akteur*innen in Dortmund auf, sich beim CSD gegen Queerfeindlichkeit und für ein freies Leben für alle Menschen einzusetzen.
Um 12 Uhr beginnt auf dem Friedensplatz ein Straßenfest mit rund 30 Informationsständen und Bühnenprogramm (ab 14 Uhr). Die Ankunft des Demonstrationszugs wird gegen 14 Uhr erwartet. „Das Straßenfest bietet queeren Menschen auch in diesem Jahr einen Raum, an dem sie für einen Nachmittag im Jahr in der Mehrheit sind, und lädt die Dortmunder*innen und Besucher*innen aus anderne Städten zum gesellschaftlichen Austausch ein“, sagt Janina Oliver-Daumen von SLADO.
Auf der Bühne wird der Schwerpunkt auf der Entwicklung und den Erfolgen aus mehr als 25 Jahren CSD-Geschichte in Dortmund liegen. Zu Gast sind unter anderem Oberbürgermeister Thomas Westphal und Josefine Paul, Ministerin für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen. Ein abwechslungsreiches Musik- und Showprogramm rundet die Veranstaltung ab.
Im Jahr 1997 fand an der Reinoldikirche zum ersten Mal ein schwul-lesbisches Straßenfest in Dortmund statt, der Vorläufer des heutigen CSD. Damals richtete unter anderem Oberbürgermeister Günter Samtlebe ein Grußwort an die Besucher*innen. Organisiert wurde die Veranstaltung vom schwul-lesbischen Arbeitskreis Dortmund, aus dem der heutige Dachverband SLADO hervorging.
Gemeinsam weiter“ für das queere Dortmund (PM Grüne?
„Endlich gibt es wieder ein CSD-Straßenfest in Dortmund!“, freut sich Hannah Rosenbaum, Sprecherin der Dortmunder GRÜNEN. „Das war jedoch nicht selbstverständlich: Erst mit der erhöhten (? Würde die nicht nur aufgestockt?) Förderung des Dachverbands SLADO e.V. sah sich dieser wieder in die Lage versetzt, den CSD durchzuführen. Der Rat hatte auf Antrag der GRÜNEN mit der UnionCDU eine Geschäftsstellenförderung in Höhe von 200.000 € pro Jahr zugesichert. Das ist im Ruhrgebiet einmalig. Wir GRÜNEN haben aber auch im Land und im Bund geliefert. Wir freuen uns, die Erfolge endlich auch in Dortmund abzu zu feiern!“
Berlin: Neues Selbstbestimmungsgesetz
„Gerade erst hat der Bundestag das diskriminierende Transsexuellengesetz aufgehoben und das Selbstbestimmungsgesetz eingeführt. Menschen können künftig selbstbestimmt ohne ärztliches Gutachten und Gerichtsverfahren ihren Geschlechtseintrag frei bestimmen. Die eigene Geschlechtsidentität ist keine Verhandlungssache mehr, in die sich Politik oder Staat einzumischen haben, sondern endlich verbrieftes festgeschriebenes Bürger*innenrecht“, so Rosenbaum.
Im Ausschuss für Bürgerdienste haben die GRÜNEN nachgefragt, welche Auswirkungen das neue Gesetz für Dortmund hat. Die Verwaltung hat bereits in 2022 und 2023 mehrere Schulungen zu queeren Themen durchgeführt, um den Geschäftsbereich der Bürgerdienste vorzubereiten. Das Standesamt rechnet in Dortmund auf Grundlage der Erfahrungswerte der letzten Jahre mit ein paar Dutzend Anträgen pro Jahr und plant, die Gebühren für die Änderung des Geschlechtseintrags nur in Höhe einer einfachen Namensänderung einzunehmen.
Düsseldorf: CSD-Förderung dank Ministerin Josefine Paul
Die GRÜNE Gleichstellungsministerin Josefine Paul hat anlässlich der CSD-Saison für die zwei dutzend CSD-Festivals in NRW eine Förderung in Höhe von 145.000 € auf den Weg gebracht. Davon profitiert auch Dortmund, um die Sichtbarkeit und das vielfältige Engagement der LSBTIQ*-Community zu stärken.
FDP/Bürgerliste beim Dortmunder CSD – Kauch begrüßt politische Fortschritte (PM)
Die Ratsfraktion FDP/Bürgerliste nimmt an der Demonstration des Christopher Street Day (CSD) teil, darunter der Fraktionsvorsitzende Michael Kauch. „Wir geben damit ein Signal für Wertschätzung von Vielfalt in der Kommunalpolitik“, so Kauch.
Kauch begrüßt die politischen Fortschritte der letzten zwei Jahre, sowohl im Bund als auch in der Stadt: „Der queerpolitische Aufbruch auf Bundesebene nimmt an Fahrt auf. Von der verschärften Strafbarkeit von Hassgewalt über das Selbstbestimmungsgesetz bis hin zum Nationalen Aktionsplan für Akzeptanz sind schon einige Vorhaben der Bundesregierung umgesetzt. Auch in Dortmund ist ein Aktionsplan in Arbeit. Dieser Prozess hat eine breite Mehrheit im Rat.“
Kauch verweist darauf, dass konkrete Beschlüsse bereits mit Unterstützung von FDP/Bürgerliste erfolgt sind. Dazu gehören die hauptamtliche Koordinierung der Arbeit des Dachverbandes SLADO, die Erhöhung der Mittel für die Seniorenarbeit und die Fortführung der Förderung des Schulaufklärungsprojekts SCHLAU.
„Bei aller erfreulichen Entwicklung bleibt aber viel zu tun. Diskriminierung und auch Gewalt sind Erfahrungen, die viele Lesben, Schwule und Transgender weiter in unserer Stadt erleben. Gerade Schulaufklärung ist dringend notwendig, da Akzeptanz in jeder Generation neu erarbeitet werden muss.“