Die Dortmunderinnen Margarete Agnes Konieczny und Rosemarie Liedschulte haben für ihr jahrzehntelanges gesellschaftliches Engagement das Verdienstkreuz am Bande erhalten. Oberbürgermeister Ullrich Sierau überreichte die Auszeichnung in Vertretung des Bundespräsidenten im Dortmunder Rathaus.
Sierau zeichnete engagierte Nordstadt-Politikerin der CDU mit dem Verdienstkreuz aus
Rosemarie Liedschulte ist eine engagierte Kommunalpolitikerin: Sie gehörte von 1984 bis 2014 für die CDU dem Rat der Stadt Dortmund an. Ihre politischen Schwerpunkte lagen in der Jugendpolitik. So war sie über mehrere Legislaturperioden Mitglied des Kinder- und Jugendhilfeausschusses, für den sie mehr als 20 Jahre den stellvertretenden Vorsitz innehatte. Dem Seniorenbeirat der Stadt Dortmund gehört sie in der aktuellen Legislaturperiode als stellvertretende Vorsitzende an.
1985 gab Rosemarie Liedschulte den Anstoß für die Gründung der Arbeitsgemeinschaft „Alkoholfreier Stand“, die bei öffentlichen Veranstaltungen auf Suchtprobleme hinweist. Parallel dazu initiierte sie die Veranstaltung „Alkoholfreier Karneval“, für die sie bis heute bei der jährlichen Veranstaltung in Dortmund als Schirmherrin auftritt.
Seit 1987 leitet sie die Ortsgruppe der Deutschen Multiplen Sklerose Gesellschaft, die Betreuung, Behandlung und Rehabilitation von MS-Kranken verbessern möchte.
Vom Fan-Projekt bis zur Alzheimer-Gesellschaft: Vielseitiges Engagement
Rosemarie Liedschulte ist als Gründungsmitglied seit 1987 im Fan-Projekt Dortmund e.V. tätig. Großen Anteil hatte sie an der Einrichtung eines eigenen Lernzentrums des BVB, das mit finanzieller Unterstützung und ehrenamtlichem Einsatz im Dortmunder Stadion entstand und innovative Lernmethoden anwendet. Seit der Gründung 2011 gehört sie als treibende Kraft dem Stiftungsrat der „Dortmunder Stiftung Jugend und Demokratie“ an.
Sie vermittelte Kontakte zu potenziellen Stifterinnen und Stiftern und trug dazu bei, das erforderliche Grundkapital für die Stiftung zusammenzutragen. Durch ihre Unterstützung entstand die Initiative „Einlaufkinder mit Behinderung“ bei den Heimspielen des BVB. Innerhalb der Stiftung ist sie anerkannt als engagierte Vertreterin junger Menschen in schwierigen Lebenslagen.
Von 1990 bis 2015 war sie Mitglied der „Alzheimer Gesellschaft Dortmund e.V.“ Von Beginn an übernahm sie Aufgaben im Vorstand. Bei Mitgliederversammlungen, Feierlichkeiten zum Welt-Alzheimer-Tag und Infoständen an Aktionstagen war sie eine rege Mitstreiterin.
Seit 2001 ist sie Vorsitzende des „Fördervereins Kratzbürste e.V.“, der die Arbeit des Mädchen- und Frauentreffs der Pfadfinderinnengemeinschaft St. Georg unterstützt. Unter ihrer Leitung entstand eine Info-Broschüre, in der sie persönlich und erfolgreich um ideelle und finanzielle Unterstützung für die dortige Bildungsarbeit wirbt.
Liedschulte wurde bereits mit dem Verdienstorden des Landes NRW ausgezeichnet
Dem Vorstand des „Freundeskreises des Städtischen Institutes für erzieherische Hilfen e.V.“ gehört Frau Liedschulte seit 2004 an. Der Verein unterstützt die Arbeit der stationären Jugendhilfeeinrichtungen. Seit sieben Jahren ist sie Geburtstagspatin und besucht insgesamt 20 Kinder in sechs Wohngruppen.
Sie gratuliert jedem Kind persönlich und überreicht ein Geschenk, das sie vorher nach Absprache mit der Wohngruppenleitung kauft und liebevoll verpackt. Für die Kinder und Jugendlichen wurde sie zur wichtigen Vertrauensperson. Im Kinderheim St. Elisabeth kümmert sie sich außerdem um unbegleitete Minderjährige aus Krisenregionen.
2008 wurde Rosemarie Liedschulte bereits mit dem Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet. 1999 verlieh ihr der Rat der Stadt Dortmund den Ehrenring und 2010 die Stadtplakette. 2014 wurde sie Ehrenmitglied des Rates.
Rosemarie Liedschulte ist verheiratet und Mutter eines Sohnes. Sie war medizinisch-technische Assistentin und ging 2003 in Rente.
Der „Engel von Marten“ ist seit vielen Jahren im kirchlichen Bereich aktiv
Margarete Konieczny engagiert sich seit vielen Jahren im kirchlichen Bereich und wird anerkennend als „Engel von Marten“ bezeichnet. Zunächst war sie für die Katholische Kirchengemeinde Heilige Familie in Dortmund-Marten aktiv, nach dem Zusammenschluss zu einem Pastoralverbund auch für Pfarrgemeinde Sankt Laurentius.
Für die beiden Kirchengemeinden fungierte sie zwischen 1998 und 2004 als Katechetin, Projektleiterin und Mitglied im Leitungsteam für die Firmvorbereitung. Als Mitglied des Pfarrgemeinderates der Heiligen Familie wurde Margarete Konieczny im Jahr 2000 in den „Koordinierungskreis Pastoralverbund Marten-Oespel-Kley“ delegiert, der die Zusammenarbeit weiterer Kirchengemeinden begleiten sollte.
Für die Caritas ist sie ehrenamtliche Mitarbeiterin und seit mehr als zehn Jahren Vorsitzende der örtlichen Caritas-Konferenz. Sie gilt als einer der Motoren der engagierten Hilfe in Dortmund-Marten. Bis zum Zusammenschluss der vier Regionalgruppen der Dortmunder Caritaskonferenz im Sommer 2014 war Frau Konieczny Mitglied des Vorstandes in der Region Dortmund-West. Von 2006 bis 2014 gehörte sie dem Vorstand bzw. später dem Caritasrat des „Caritasverbandes Dortmund e.V.“ an.
Seit 2004 ist Frau Konieczny Mitglied im Vorstand des „SKM-Katholischer Verein für soziale Dienste in Dortmund e.V.“ Neben der Hilfe für benachteiligte Menschen liegt ihr besonders der Ausbau von Hilfssystemen am Herzen. Im neuesten Projekt „Anti-Rost-Dortmund“ soll beispielsweise eine unkonventionelle Nachbarschaftshilfe nach dem Motto „Senioren helfen Senioren“ entstehen.
Jugendzeltlager, Schulfrühstück und Netzwerk von Hilfsstrukturen angestoßen
1984 rief sie das jährliche Zeltlager für die jungen Gemeindemitglieder ins Leben und war bis 2002 für die Organisation und Begleitung der Zeltlager zuständig. Auch die Gründung einer Kleiderkammer im Jahr 2001 geht auf ihre Initiative zurück. Die Kleiderkammer ist einmal wöchentlich geöffnet und wird nach wie vor von ihr mitbetreut.
Auf ihr Betreiben wurde 2008 das von Ehrenamtlichen getragene Schulfrühstück in der Steinhammer-Grundschule eingeführt. Schon viele Jahre vorher versorgte sie selbst Schulkinder mit Obst und Gemüse.
Außerdem baute sie ein Netzwerk von Hilfsstrukturen auf, um die Herausforderungen der Zukunft zu meistern, u.a. eine Beratungsstelle für Flüchtlinge in Marten und ein Sprachcafé für ausländische Frauen und Mütter und Sprachkurse mit Kinderbetreuung für Mütter ausländischer Herkunft.
Selbst bietet sie seit 2015 Nähkurse für ausländische Frauen an, betreut Flüchtlinge und begleitet sie bei Behördengängen. Zu Weihnachten sammelt sie Spenden, kauft Süßigkeiten, packt Weihnachtstüten und verteilt diese an arme Kinder. Darüber hinaus engagiert sie sich für Obdachlose im „Gast-Haus. Ökumenische Wohnungslosen-Initiative e.V.“ in Dortmund.
Margarete Konieczny setzt sich seit vielen Jahren für die Partnerschaft der Kirchengemeinde Heilige Familie mit der Breslauer Gemeinde św. Rodziny ein. In der St. Hedwig Stiftung, der Dachorganisation der Partnerschaften von Dortmunder und Breslauer Gemeinden, war sie von 2006 bis 2009 Präsidiumsmitglied.
Von 2005 bis 2013 war sie außerdem ehrenamtliche Hilfsschöffin am Landgericht Dortmund. Margarete Konieczny ist verheiratet und war bis 2005 Angestellte in einer Dortmunder Brauerei.