Kunst, Kult, Kneipe: Rundgänge mit Künstler:innen am 4. und 13. Juli

Kunstprojekt „Fußballkultur – Denk ich an dich, Europa“ lädt zu Pub Crawls der besonderen Art ein

Einer von sechs Schreinen, in denen Fans ihre Herzensobjekte ausgestellt haben: Hier eine Sammlung Barbies der WM 2006 in der Kneipe Lütge-Eck. Am Rand die Sticker „Transfer-Window“ von Louise Ashcroft zum Mitnehmen: wenn mal wieder zu viele Männer im Sportteil der Zeitung vorkommen, können sie ganz einfach mit den Gesichtern der Fußball-Frauen überklebt werden. Sebastian Mölleken

Folgt man dem „grünenTeppich“ am Hauptbahnhof gelangt man zum Stadion – so weit so bekannt. Aber auf dem Weg gibt es noch mehr zu entdecken: das ungewöhnliche Kunstprojekt „Fussballkultur – Denk ich an dich, Europa“. Seit Anfang Juni findet man in zehn Dortmunder Gaststätten entlang der Stadionroute in Schreinen ausgestellte Fan-Objekte und Kunst von lokalen und internationalen Künstler:innen, die sich explizit mit dem Thema Fußballkultur beschäftigen. Das Projekt läuft noch bis zum 14. Juli 2024.

Verbindung zwischen der Kraft des Fußballs und der Kunst erleben

Im Hubert*s an der Hansastraße stellt der englische Künstler JJ Guest aus. Seine Flaggen zeigen Spieler, die sich nah sind und einander berühren – was auf dem Fußballfeld bei Jubel oder in der Niederlage selbstverständlich ist. Aus dem Kontext gelöst provozieren die Motive durch eine homo-erotische Ausstrahlung. Sebastian Mölleken

Fußballfans aus ganz Deutschland waren aufgerufen für die Ausstellung Erinnerungsstücke zur Verfügung zu stellen und ihre persönlichen Geschichten dazu zu erzählen. Die besten Objekte werden nun in eigens angefertigten Schreinen ausgestellt.

Die Besucher:innen treffen auf Barbiepuppen, Opas Sammelkarten der WM 1954, eine Schallplatte mit Fußballsongs oder bestaunen die alten Fußballschuhe der Dortmunderin Renate Breß, in den 50er und 60er Jahren linke Verteidigerin der ersten Frauen-Fußballnationalmannschaft.

Hinzu kommen neun Arbeiten von Künstler:innen, die sich auf ihre Weise mit dem Thema Fußball beschäftigt haben: Louise Ashcroft, Stephanie Brysch, Nicola Gördes, JJ Guest, Jody Korbach, Dagmar Lippok, Hans Ostapenko, Denise Ritter und Jens Sundheim sind dabei.

Ihre Kunst zeigt neue und alte Verbindungen: Sportplätzen wird neues Leben eingehaucht, Hacks konzipiert, um Frauen im Sport sichtbarer zu machen, Fanhymnen umgeschrieben, digitale Überwachungsinstrumente werden zum Vehikel zeitgenössischer Fotografie und sich mit Fahnen für queere Positionen eingesetzt.

Pup Crawls durch die teilnehmenden Kneipen mit den Künstler:innen

Blick ins Wohnzimmer: Hier gibts Kunst im Café von Stephanie Brysch und draußen um die Ecke ein Video von Hans Ostapenko. Sebastian Mölleken

Der Rundgang soll Dortmunder:innen und ihren Gästen aus aller Welt sowohl Kunst als auch ein Stück Ruhrgebietskultur nahe bringen. Was wäre ein besserer Ort um Zusammen zu kommen als Dortmunder Kneipen ganz unterschiedlichster Art?

Mit dabei sind unter anderem das urige „Lütge-Eck“ in der Brückstraße, das „Hubert`s“, der englische Pub „The Londoner“, die „Wohnzimmer Cafebar“ oder auch das „Mit Schmackes“.

Die Tour kann auf eigene Faust stattfinden – Karten liegen in den Kneipen aus. Am 4. und 13. Juli kann man aber auch mit den Künstler:innen und Kurator:innen die Runde machen.

Im Vereinsheim des idyllischen Kleingartenvereins Gildenpark, Lindemannstraße 76a, startet am 4. Juli 2024 um 18 Uhr der künstlerische Pup Crawl mit der Kunst von Jens Sundheim. Von da geht es weiter zur Hotelbar „Alte Gasse“ und am Ende ins „Briefkästchen“. Am 13. Juli geht es bereits um 16 Uhr los, dann ist der Startpunkt der Brauturm im Dortmunder U. Die Teilnahme an den Rundgängen ist kostenlos. Anmeldung per Mail an: euro24@dortmunder-kunstverein.de

Alle Informationen zum Projekt und eine Straßenkarte mit Infos auch unter: www.euro24xdokv.de


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