Austausch über politisches Zeitgeschehen im Festivalkontext

Die Kompliz:innenschaft veranstaltet das vierte „0+1 Festival für Diversität und Komplexität“

Yuxing Li

Einen Raum, um über Emotionen im Bezug auf politische Ereignisse zu reden. Vor diesem Hintergrund organisiert das Bündnis Kompliz:innenschaft zum vierten Mal das „0+1 Festival“. Vom 4. bis zum 26. Oktober 2024 gibt es verteilt in verschiedenen Kultureinrichtungen Dortmunds Lesungen, Diskussionsrunden und ein Konzert.

Kompliz:innenschaft setzt mit Programm ein Statement

Leiterin Bildungswerk Vielfalt VMDO, Kati Stüdemann
Kati Stüdemann ist Leiterin des „Bildungswerk Vielfalt“. Archivbild: Carmen Körner für Nordstadtblogger.de

„Wir waren noch nie so politisch“ beschreibt Kati Stüdemann, Leiterin des Bildungswerks Vielfalt, das diesjährige Programm.

Vom Israel-Palästina-Konflikt, den Anschlägen in München und Solingen bis hin zum System hinter Polizeigewalt finden sich auf der Agenda diverse Themen des aktuellen Zeitgeschehens.

Den Veranstalter:innen ist wichtig, einen Raum zu schaffen, in dem die Besuchenden über emotional belastende Themen diskutieren können.

Vielfältiges Programm für verschiedenste Altersgruppen

Das diesjährige Programm ist zwar politisch gestaltet, aber auch für Kinder soll es wie im letzten Jahr einen Programmpunkt geben. Die Profifußballerin Eunice Beckmann, aktuell beim FC Viktoria 1889 Berlin, wird am 10. Oktober von ihrer Erfolgsgeschichte erzählen und aus dem Kinderbuch „Trau dich zu Träumen“ lesen. Das Buch handelt von ihrem persönlichen Geschichte auf dem Weg zur Spielerin der Deutschen Nationalmannschaft.

Said Etris Hashemi, Autor des Buches „Der Tag, an dem ich sterben sollte“ Johannes Tewelde

Besonders hohe Erwartungen setzen die Veranstaltenden in die Lesung und das anschließende Gespräch mit Hanau-Überlebenden und Autor Said Etris Hashemi. Die am 16. Oktober stattfindende Podiumsveranstaltung soll simultan in Türkisch und Arabisch übersetzt werden.

Kati Stüdemann erklärt, dass beim Nullpluseins-Festival auch Zugänge für Personen mit weniger ausgeprägten Deutschkenntnissen geschaffen werden sollen.

Auch Jugendliche erheben in einem eigens gestalteten Programmpunkt ihre Stimme. Die VKII Youth Group hat sich dafür entschieden, als eigenen Beitrag zum Festival am 22. Oktober eine Talkrunde zu veranstalten.

Aus den anderen Organisationen finden sich im Programm ebenfalls verschiedenste Akteur:innen, die zum Teil Moderationen übernehmen und so ihre eigenes Können in das Festival einbringen.

Sichtbarkeit von Personen auf und hinter der Bühne

Es geht den Veranstaltenden beim Festival nicht nur um die Themen, sondern auch um die Sichtbarkeit aller Mitwirkenden, auch aus den eigenen Reihen. Das Bündnis der Kompliz:innenschaft besteht aus dem VKII-Ruhrbezirk, Train of Hope, Bildungswerk Vielfalt und seit diesem Jahr auch das Bündnis Tag der Solidarität – Kein Schlussstrich in Dortmund.

Aufmerksamkeit wollen sie zusätzlich auf Migrant:innen lenken, welche mit eigenen Erfahrungen und Kompetenzbereichen nach Deutschland kommen. „Diese Kompetenzbereiche fallen oft in den Hintergrund, da besonders durch die Sprachbarriere wenig Möglichkeit des fachlichen und kulturellen Austauschs bestehet“ erläutert Kati Stüdemann. Durch das Festival soll genau dieser Austausch angeregt werden.

Weitere Informationen zum 0+1 Festival:

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