Veranstaltungen zu jüdischer Kultur und Geschichte: Vortrag und literarisch-musikalische Soiree in Dortmund

Im griechischen Ioannina werden die von Juden deportiert. Foto: Wetzel/Bundesarchiv
Im griechischen Ioannina wurden die Juden deportiert. 86 Prozent kamen um. Foto: Wetzel/Bundesarchiv

Zu zwei interessanten Kooperationsveranstaltungen laden die Auslandsgesellschaft NRW e.V., die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit, die Jüdische Kultusgemeinde und die VHS Dortmund ein.

„Die unbekannte Geschichte der griechischen Juden“ ist Thema

Loukas Lymperopoulos (Delphi / Hamburg)
Loukas Lymperopoulos (Delphi / Hamburg)

„Die unbekannte Geschichte der griechischen Juden“ steht am Donnerstag, 23. Oktober, um 19 Uhr in Volkshochschule der Stadt Dortmund, Hansastr. 2-4, 44137 Dortmund, auf dem Programm. Den Vortrag mit anschließender Diskussion hält Loukas Lymperopoulos (Delphi / Hamburg). Der Eintritt ist frei.

Seit der Antike ist die Existenz jüdischer Gemeinden in Griechenland dokumentiert. Archäologische Funde und überlieferte (biblische)Texte belegen es. Im Jahr 1492 wurden Tausende sephardischer Juden aus Spanien vertrieben.

Einige kamen in das damalige Osmanische Reich und ließen sich in Saloniki nieder, denn in Griechenland existierten bereits seit der Antike jüdische Gemeinden. Saloniki erlebte danach eine Blütezeit, so dass sie als das „Jerusalem des Balkans“ bezeichnet wurde. Im April 1941 überfielen die Nationalsozialisten Griechenland. Die Schreckensherrschaft dauerte bis Oktober 1944.

Griechischer Historiker gibt einen Überblick der Entwicklungen

Nach Kriegsende waren viele jüdische Gemeinden völlig ausgelöscht, 86% der griechischen Juden dem Holocaust zum Opfer gefallen. Der Referent Loukas Lymperopoulos, Historiker, langjähriger Dozent an der Universität Hamburg, gibt in seinem Vortrag einen kurzen historischen Überblick von der Antike bis zum 19.Jahrhundert und vor allem für die Zeit danach.

Der Referent ist geboren und aufgewachsen in Griechenland. Nach dem Abitur in Athen Studium an der Universität Hamburg. Dort als Historiker langjährige Dozententätigkeit, z.Zt. Referent für u.a. Geschichte und Gegenwart Griechenlands.

 Literarisch-musikalische Soirée erinnert an Wladyslaw Szpilman

„Das wunderbare Überleben – Warschauer Erinnerungen 1939-1945 des Pianisten und Komponisten Wladyslaw Szpilman (1911-2000)“ ist das Thema einer literarisch-musikalischen Soirée. Gestaltet wird sie am Sonntag, 26. Oktober, um 18 Uhr vom  Aleksandra Mikulska (Klavier), Bozena Zolynska (Lesung und Gesang).

Zu erleben sein werden Werke von Frédéric Chopin und Ausschnitte aus dem Tagebuch „Ich versuche jeden zu retten“ des Wehrmachtoffiziers Wilm Hosenfeld (1895-1952).

Aleksandra Mikulska ist Präsidentin der deutschen Chopin-Gesell­schaft

Aleksandra Mikulska
Aleksandra Mikulska

Aleksandra Mikulska vereint die drei musikalischen Traditionen der Länder Polen, Deutschland und Italien zu einem einmaligen, persönlichen und unverwechselbaren Stil. Sie ist Gast bei internationalen Festivals, wie dem Bodenseefestival, den „Klosterkonzerten Maulbronn“, dem Klavierzyklus „Musik am Hochrhein in der Schweiz“, dem „Meranofest“ in Italien und dem „Lapland Piano Festival“.

Darüber hinaus gibt Aleksandra Mikulska Soloabende in ganz Europa und konzertiert mit Orchestern in Deutschland, Italien und Belgien. Bereits 2005 wurde sie mit dem Großen Sonderpreis als beste polnische Pianistin beim Internationalen Frédéric-Chopin-Wettbewerb in Warschau ausgezeichnet.

Ein Schwerpunkt des künstlerischen Wirkens der gebürtigen Warschauerin liegt in der Verbreitung der Musik der großen Komponisten ihrer Heimat.  Aleksandra Mikulska ist Präsidentin der „Chopin-Gesell­schaft in der Bundesrepublik Deutschland e.V.“ in Darmstadt und sitzt im Vorstand der „Deutsch-Polnischen Gesellschaft Landesverband Baden Württemberg“.

Bozena Zolynska vereint Violine, Gesang und Schauspiel auf der Bühne

Bozena Zolynska
Bozena Zolynska

Bozena Zolynska studierte Violine, Gesang und Schauspiel und versucht in ihren Programmen diese Elemente in einer besonderen Art zu vereinen. Von 1992 bis 2004 war sie  als Schauspielerin und Musikerin bei den Theatern „Wortkino“ und „Dein Theater“ in Stuttgart fest engagiert.

Seit 2005 arbeitet sie als freischaffende Künstlerin in verschiedenen Kunstprojekten, u.a. Lesungen, Vernissagen, Tanzperformances und Konzerten. Außerdem ist sie als Polnisch-Russisch-Deutsch-Übersetzerin und Stuttgarter Stadtführerin tätig.

Um Anmeldung wird gebeten: eberhardt@agnrw.de oder 0231/83800-41. Der Eintritt ist frei.

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