Internationale Planer*innen suchen die besten Ideen für den Zukunftsgarten „Emscher nordwärts“ in Dortmund

Blick auf das Gelände des alten Mooskampbahnhofs. Heute ist es ein Nahverkehrsmuseum.
Bis zum Gelände des alten Mooskampbahnhofs, der heute das Nahverkehrsmuseum beheimatet, erstreckt sich die Entwicklungsfläche des Projekts Zukunftsgarten der IGA 2027 im Norden. Foto: Leopold Achilles

Die IGA Metropole Ruhr 2027 geht auf Ideensuche. In einer Folge von vier planerischen Wettbewerben werden die Grundpfeiler der dezentralen IGA – die Zukunftsgärten mit Blumenschauen – in der Metropole Ruhr entwickelt. Den Auftakt macht Dortmund mit dem Zukunftsgarten „Emscher nordwärts“. Rund 20 internationale Planungsbüros wollen die Potenziale von Dortmund ausschöpfen und ihre innovativen Ideen einbringen.

Zukunftsgärten als Drehscheiben für kreative Stadt-, Freiraum- und Tourismusentwicklung 

Auf dem Erlebnispfad Natur und Technik wandeln die BesucherInnen auf den Spuren von Kohle zu Koks und erfahren an einzelnen Stationen den Produktionsverlauf. Foto: Markus Bollen
Die historische Industrieanlage der Kokerei Hansa zieht viele Besucher*innen. Vorhandene Potentiale sollen durch die neuen Ideen aufgewertet werden. Foto: Markus Bollen

Nach der Gründung der Durchführungsgesellschaft im Dezember 2019, nimmt die IGA Metropole Ruhr 2027 nun die operative Arbeit auf und geht mit vier internationalen planerischen Wettbewerben auf die Suche nach den besten Ideen für die IGA 2027. Rund 20 Planungs- und Architekturbüros wurden ausgewählt und wollen sich nun mit innovativen Planungsentwürfen am Wettbewerb für den Zukunftsgarten „Emscher nordwärts“ in Dortmund beteiligen.

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Den Rahmen der IGA Metropole Ruhr 2027 bilden die drei eintrittspflichtigen Zukunftsgärten Dortmund, Duisburg und Gelsenkirchen, sowie die Zukunftsgärten mit Sonderausstellung in Bergkamen / Lünen und „Emscherland“ im Kreis Recklinghausen. Erlebnisrouten durch die gesamte Region präsentieren neben den Gartenschätzen der Metropole Ruhr auch die abwechslungsreichen Themen der IGA: von Kamp-Lintfort bis Hamm und von Haltern bis Hagen. 

Bis auf „Emscherland“, bei dem bereits in diesem Jahr mit der Umsetzung begonnen wird, werden die vier weiteren Zukunftsgärten in einer Folge von planerischen Wettbewerben entwickelt. „Die IGA 2027 wird die Themen Stadtgrün und Städte-Landschaft im Image der Metropole Ruhr verankern und so die positive Wahrnehmung unserer Region stärken. Die Zukunftsgärten bilden dabei die Drehscheiben und bündeln Stadt-, Freiraum- und Tourismusentwicklung“ so Nina Frense, Geschäftsführung der IGA 2027 gGmbH und Beigeordnete Umwelt beim RVR.

Start des Wettbewerbs für den Zukunftsgarten in Dortmund

Den Auftakt bildet der Wettbewerb für den Zukunftsgarten Dortmund. Eingebettet in das Dekadenprojekt „nordwärts“, entsteht hier bis 2027 das zukunftsweisende Stadtentwicklungsprojekt „Emscher nordwärts“. Ullrich Sierau, Oberbürgermeister der Stadt Dortmund betont: 

„Das Projekt bietet die Möglichkeit, die vorhandenen Potenziale der Kokerei Hansa und des Deusenbergs aufzuwerten. Der attraktive Naherholungs- und Kulturort wird in die IGA eingebunden. Wir sind heute schon dabei, die Lebensbedingungen in den angrenzenden Stadtteilen aufzuwerten und zu harmonisieren. Der Zukunftsgarten „Emscher nordwärts“ wird einen erheblichen Beitrag zur Stadt- und Quartiersentwicklung leisten. Ich freue mich auf die Ideen und Entwürfe der teilnehmenden Büros.“

Von der Kokerei Hansa soll sich der Dortmunder Zukunftsgarten in den Norden bis zum Bahnbetriebswerk Mooskamp erstrecken und Teile des Deusenbergs mit einschließen. Der Zugang zum Deusenberg wird über eine Brücke hergestellt. Die Fläche im „Grünanger“ – zwischen der Kokerei und Mooskamp – bietet viel Raum zur kreativen Ausgestaltung und wird große Teile der Ausstellungsinhalte im Präsentationsjahr 2027 tragen. 

Grüne Lunge für die Menschen im Dortmunder Norden auch über die IGA hinaus

Im Vorfeld der Ausschreibung gab es Ideenwerkstätten, bei denen die Bürger*innen ihre eigenen Ideen einbringen konnten, die bei den weiteren Planungen berücksichtigt werden sollen. Foto: Stadt Dortmund

Doch auch nach der IGA soll eine attraktive grüne Lunge für Spiel, Sport, Freizeit und Erholung den Bürger*innen im Dortmunder Norden erhalten bleiben. Um das IGA Konzept, die Metropole Ruhr und die rund 35 Hektar große Fläche des Zukunftsgartens kennenzulernen, können die Büros in der nächsten Zeit das Dortmunder Areal selbst erkunden. 

Preisrichter und Auslober stehen für Rückfragen und Erläuterungen online zur Verfügung. Zunächst war geplant, ein Kolloquium für alle Büros auf der Kokerei Hansa anzubieten – mit gemeinsamer Exkursion auf dem zukünftigen IGA-Gelände. Doch die Entwicklung der Gefahrenlage durch das Corona-Virus hat die Stadt Dortmund dazu gebracht, umzuplanen und auf das Kolloquium auf der Kokerei Hansa für die Wettbewerbsteilnehmer aus ganz Europa zu verzichten. OB Sierau ordnete zuvor (11. März 2020)) für die gesamte Stadt an, dass alle öffentlichen Veranstaltungen der Stadt Dortmund mit sofortiger Wirkung abgesagt werden.

Erste Ergebnisse im Wettbewerb „Emscher nördwärts“ werden im Juli 2020 erwartet, die dann in einer öffentlichen Ausstellung besichtigt werden können. Ab Herbst 2020 folgen dann die Wettbewerbe der Standorte Gelsenkirchen, Bergkamen/Lünen und Duisburg.

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Weitere Informationen:

Die IGA Metropole Ruhr 2027 wird die erste dezentrale Internationale Gartenausstellung. Sie wird organisiert durch die IGA Metropole Ruhr 2027 gGmbH als Durchführungsgesellschaft, dem Regionalverband Ruhr als Regionalinstitution für die Metropole Ruhr sowie den Kommunen und Kreisen als Projektträger. 

Eine enge Kooperation besteht mit dem Land Nordrhein-Westfalen, Emschergenossenschaft / Lippeverband und vielen weiteren Partner*innen. Labelgeber ist die Deutsche Bundesgartenschaugesellschaft mbH.

Die IGA Metropole Ruhr 2027 soll Investitions- und Innovationsimpulse bringen und den Image- und Strukturwandel positiv in der Tradition von IBA Emscherpark und Kulturhauptstadt Europas RUHR.2010 fortschreiben.

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Reaktionen

  1. Stadt Dortmund (Pressemitteilung)

    Stadt Dortmund legt Machbarkeitsstudie zur Umsetzung der IGA 2027 vor – Finanzierung mit verschiedenen Förderprogrammen

    Die Entwicklungen im Zuge der Internationalen Gartenausstellung (IGA) Metropole Ruhr 2027 schreiten voran: Der internationale und interdisziplinäre freiraumplanerische Realisierungswettbewerb (IGA Metropole Ruhr 2027, Zukunftsgarten Dortmund „Emscher nordwärts“) ging Mitte Januar durch die Bekanntmachung an den Start. Im Sommer 2020 werden Ergebnisse präsentiert und durch ein Preisgericht bewertet.

    Der Wettbewerb dient als elementare Grundlage, um zum einen den eintrittspflichtigen Bereich (Kokerei Hansa, Grünanger, Bahnbetriebswerk Mooskamp, Energiecampus, Brückenbauwerk „Haldensprung“ und Deusenberg) für die Dauer der sechsmonatigen Ausstellungsphase mit Leben und zukunftsorientierten Ideen zu füllen. Zum anderen soll er im Sinne einer nachhaltigen Stadtentwicklung die notwendigen planerischen Voraussetzungen für einen attraktiven, infrastrukturell gut erschlossenen und von Industriekultur und -natur geprägten Freizeit- und Erholungsraum schaffen.

    Vor der anschließenden Umsetzung ist die Finanzierung der einzelnen Teilmaßnahmen frühzeitig auf den Weg zu bringen. Die anteilige Refinanzierung der Investitionen soll unter anderem über den Abruf von Fördermitteln erfolgen. Im Gesamtkonzept setzt das Amt für Stadterneuerung, das für die IGA in Dortmund federführend ist, auf mehrere bestehende Förderprogramme wie der Städtebauförderung.

    Das Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen (MULNV NRW) stellt zusätzlich ein Sonderprogramm mit einer Festbetragsförderung für investive Maßnahmen innerhalb der drei eintrittspflichtigen Zukunftsgärten in Dortmund, Duisburg und Gelsenkirchen in Höhe von 25 Millionen Euro zur Verfügung. Ziel ist die Sicherung der stadt- und landschaftsplanerischen Qualität sowie die Gewährleistung eines überzeugenden Ausstellungskonzeptes zur IGA 2027. Das Programm soll insbesondere die Projekte unterstützen, die nicht über bestehende Fördertöpfe abgedeckt werden. Die Mittelvergabe ist an die Anforderungen analog zur Ausschreibung und Förderung von Landesgartenschauen geknüpft.

    In Ergänzung zum Wettbewerbsverfahren für den Zukunftsgarten „Emscher nordwärts“ erfolgt, gemäß den Inhalten des Integrierten Handlungskonzeptes (InHK) Huckarde-Nord, im Sommer 2020 die weitere Qualifizierung des Deusenbergs über eine separate Planungswerkstatt – in engem Austausch mit der Bürgerschaft und den Akteur*innen vor Ort.

    Die Umsetzungsmachbarkeitsstudie (Zukunftsgarten „Emscher nordwärts“ Dortmund), die das MULNV NRW als Grundlage für die Bewilligung der Fördermittel einfordert, ist nun durch den Verwaltungsvorstand zur weiteren Beratung in den politischen Gremien eingebracht worden.

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