„World of Walas“-Chef Gerben van Straaten ist völlig überraschend im Alter von nur 59 Jahren verstorben

Im Alter von nur 59 Jahren ist der Chef des Stadtentwicklungsunternehmens „World of Walas“, das sich der alten Hochofenanlage auf Phoenix-West angenommen hat, verstorben. Archivfoto: Alex Völkel

In der vergangenen Woche ist der Gründer von „World of Walas“, Gerben van Straaten, der Millionenpläne für die alten Industrieanlagen auf Phoenix-West geschmiedet hatte, völlig unerwartet im Alter von 59 Jahren eines natürlichen Todes gestorben. „Er hat unsere Welt zu früh verlassen und wird von seiner Familie, seinen Freunden und Kollegen auf der ganzen Welt schmerzlich vermisst werden“, heißt es seitens des Unternehmens, das fest entschlossen ist, die Umsetzung der Visionen van Straatens in seinem Sinne weiter fortzuführen.

Van Straatens Vision: Verknüpfung von Innovation und Tradition unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit

Die bisherigen Entwürfe sind grobe Skizzen, die gemeinsam mit dem Dortmunder Architekten Udo Greif erarbeitet wurden.
Ursprünglicher Entwurf für das Projekt „The Fourth Wave“ auf Phoenix-West.

Nachhaltige Stadtentwicklung – das war die große Leidenschaft des in Nijverdal in der niederländischen Region Twente geborenen Visionärs. Der Strukturwandel des Ruhrgebiets inspirierte ihn zu neuen Ideen für die alten Industrieanlagen auf Phoenix-West in Dortmund. Unter dem Titel „The Fourth Wave“, der die vierte Welle des Strukturwandels im Ruhrgebiet bzw. in der Stadt Dortmund repräsentieren soll, wird auf dem Gelände ein wirtschaftliches Kompetenzzentrum für Kunst, Kultur, Start-ups und vieles mehr entstehen.

Tradition und Innovation sollen eine symbiotische Verbindung eingehen, in dem die alten, zum Teil denkmalgeschützten Gebäude erhalten bleiben und neuen Nutzungskonzepten unterworfen werden. Hierbei legt das Walas-Team großen Wert darauf, ökologisch und ökonomisch nachhaltig und zukunftsorientiert zu arbeiten bzw. zu entwicklen.

So soll Anschluss an die lokale Wirtschaft gewährleistet werden und das Walas-Unternehmen, das rund 75 Millionen Euro in den Standort investieren will, möchte sich selbst langfristig in Dortmund etablieren und zu einem Teil der neu entstehenden Community auf Phoenix-West werden. Erst kürzlich unterzeichnete Gerben van Straaten Kooperationsvereinbarungen mit den Dortmunder Architekten von „Stadtbildplanung“ und der DEW21.

Familienmensch mit starkem Glauben an die Menschlichkeit

Trotz seines unerwarteten und viel zu frühen Todes ist das Team von „World of Walas“ fest entschlossen, die Visionen van Straatens weiterhin in seinem Sinne umzusetzen. „Sein treues Team bei World of Walas ist traurig über den Tod ihres Kollegen und Freundes Gerben van Straaten, wird aber die Geschäfte in seinem Sinne weiterführen“, heißt es in einer Stellungnahme.

Gerben van Straaten sei ein Mensch gewesen, der tief in Familientraditionen und -werten, Respekt und Fürsorge für das Land und die Mitmenschen verwurzelt gewesen sei. Trotz seiner zahlreichen Verpflichtungen und seiner außergewöhnlichen Arbeit habe er immer Zeit gefunden, um Freunde, Familie und Kollegen zu unterstützen. „Sein Glaube an die Menschlichkeit war unerschütterlich, und seine Fähigkeit zum Mitgefühl eine wahre Inspiration für alle, die ihn kannten und liebten.“

Schon früh habe van Straaten eine akademische Begabung gezeigt, die zu einem Erasmus-Studium mit den Schwerpunkten Recht und Philosophie und einer vielversprechenden akademischen Karriere geführt habe. 

Der Grizzlybär der Stadterneuerung und Stadtentwicklung 

Kanadische Ureinwohner gaben van Straaten den Namen Walas, der sich auf einen mythischen Grizzlybären bezieht.

Sein Wunsch, praktische Veränderungen umzusetzen, habe ihn  in Richtung Städte und Wirtschaft gezogen und so habe er sich bald als Leiter großer und komplexer Entwicklungsprojekte in Nordamerika und den Niederlanden etabliert. Als CEO und Gründer von „World of Walas“ habe er sich der Revitalisierung von urbanen Arealen gewidmet, um sie zu blühenden Orten für Menschen zum Leben und Arbeiten mit hohem Freizeitwert zu machen. 

„Er vertrat einen zutiefst philosophischen Ansatz, der Wissenschaft, Philosophie und Praxis miteinander verband. Vor allem trieb ihn ein unerschütterlicher Glaube an das Gute und das Potenzial der Menschheit und unsere letztendliche Fähigkeit, die dringendsten Herausforderungen der Welt zu bewältigen.“ 

Der Firmenname „Word of Walas“ kommt somit auch nicht von ungefähr. Das unterstrichene a im Firmennamen stammt aus einer indigenen kanadischen Sprache. Walas war ursprünglich ein niederländisch-kanadisches Projekt, das 1995 mit der indigenen Bevölkerung Kanadas, dem Kwakwaka’wakw, auch bekannt als Kwakiutl entstand. 

Vielseitiges gesellschaftliches Engagement für eine bessere Zukunft

Gerben van Straaten hat sich eng mit diesem Stamm verbunden und ihm wurde als Anerkennung für seine Arbeit der Name Walas verliehen, den er später als Firmenname eingetragen hat. Walas bedeutet wörtlich „groß“, aber in diesem Fall steht es für einen mythischen Grizzlybären (Walas G’iladzi). „World of Walas“ setzt sich weltweit für Nachhaltigkeit und das Wohlergehen der Ureinwohner ein und versucht, ihrer Kultur und ihren Rechten in allen Belangen gerecht zu werden.

Gerben van Straatens Arbeit im Bereich der nachhaltigen Stadtentwicklung machte ihn zu einem gefragten Experten, der auf internationalen Konferenzen sprach und sich regelmäßig mit Regierungen, Organisationen und Expertennetzwerken für das gemeinsame Ziel einsetzte, eine gerechtere, friedlichere und nachhaltigere Welt zu schaffen. Er unterstützte zahlreiche Initiativen durch Vorstandsarbeit, Sponsoring und Mäzenatentum und förderte auch im Stillen Initiativen in den Bereichen Bildung, Umwelt- und Tierschutz sowie Jugend.

 

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