World Clean Up Day: Pizzareste, Pappen, Plastik – Nordstadt-Initiativen räumen gemeinsam auf

„Macht ihr das etwa freiwillig?“ Trotz der wilden Wettermischung aus Sonne und Regen haben sich rund 30 Menschen anlässlich des World Clean Up Day (deutsch: Weltaufräumtag) zusammengefunden, um rund um den Nordmarkt Müll zu sammeln. Ihnen begegnet eine Mischung aus Lob, Bewunderung, aber auch Unverständnis. Klar, niemand sitzt gern zwischen leeren Pizzakartons, Pappbechern, Zigarettenkippen – aber niemand fühlt sich unbedingt für den Müll verantwortlich, schon gar nicht, wenn er oder sie nicht Verursacher:in ist. Ist dafür nicht die Stadt zuständig? Oder die EDG? Man kommt ins Gespräch und ein paar Kinder sind sofort dabei und sammeln mit.

Zum sorgsamen Umgang mit Umwelt und Ressourcen animieren

Den Mitgliedern der Initiative Sauber!Hafen“ sind diese Fragen bekannt. Schließlich sammeln sie jeden Dienstag im Viertel rund um den Blücherpark Müll, denn die achtlos weggeworfenen Verpackungen, die häufig aus nicht-recyclingfähigem Plastik bestehen, sind nicht nur ein hässlicher Anblick – sie belasten die Umwelt und verschwenden Ressourcen.

Einmal ganz abgesehen von den Kosten, die den Entsorgungsbetrieben und damit ja auch der Allgemeinheit entstehen. „Hier wollen wir ein Zeichen setzen und dazu animieren, sorgsamer mit dem Wohnumfeld, der Umwelt und knappen Rohstoffen umzugehen“, erklärt Manuela von Sauber!Hafen.

Dankeschön an alle Freiwilligen und das Engagement von GrünBau

Im Vorfeld des World Clean Up Day, der weltweit jedes Jahr im September statfindet, haben sie sich mit anderen Aktiven in der Nordstadt vernetzt und eine kleine Müllsammel-Sterntour organisiert.

Das Team von „Raum vor Ort“ kam aus der Missundestraße zum Nordmarkt, Mitglieder von „Runder Tisch BVB und Borsigplatz“, „Lokal Willkommen“ und der „Nordstadt-Initiative“ waren dabei.

Die größte Gruppe bildete das Team von GrünBau. Hier wird öfter gesammelt, professionell, aber heute ist auch für sie ein besonderer Tag, denn „viele, die heute dabei sind, haben eigentlich gar keinen Dienst“, berichtet Monica vom GrünBau-Team.

16 Säcke Müll in drei Stunden und am Ende ein Grund zu feiern

Milena Rethman vom Café „Grüner Salon“ auf dem Nordmarkt freut sich sehr über das Engagement und spendierte allen Helfer:innen Getränke. Rethmann ist ebenfalls Teil der „Nordstadt-Initiative“ und kennt die Probleme aus eigener Erfahrung. Am runden Tisch wird häufig heiß diskutiert, denn das Thema ist komplex und es bewegt die Gemüter.

Ja, es gibt die „Dreckpetze“, es gibt Sperrmüllaktionen, es gibt zu kleine oder zu wenige Mülleimer, es gibt Menschen, die es nicht besser wissen und Menschen, denen es egal ist. Das ist kein Dortmund-Problem und auch nicht nur eins der Dortmunder Nordstadt. Man kann weiter darüber sprechen, kann Strafen oder politische Veränderungen fordern und man kann auch einfach schon mal selber anpacken.

16 Säcke Müll sind es am Ende geworden, in nur drei Stunden. Die EDG holte am Ende die Säcke ab und leerte noch schnell einen überfüllten Papierkorb. Ein Tropfen auf den heißen Stein? Vielleicht, aber ein weiterer Beitrag auf dem Weg zu einer schöneren Nordstadt. Dann mal bis zum nächsten Clean Up!